Rezession in den USA? Ja oder nein?
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Die US-Notenbank sagt immer wieder, dass ein Aufschwung nicht wegen seines Alters stirbt. Soll heiĂen: die Dauer allein ist unbedeutend. Es zĂ€hlen andere Faktoren. Irgendetwas wĂŒrgt jeden Aufschwung frĂŒher oder spĂ€ter ab. Normalerweise wird das der Notenbank angelastet. Sie erhöht die Zinsen wĂ€hrend eines Aufschwungs so lange bis die Zinsen zu hoch sind und sie den Aufschwung so abwĂŒrgt.
Persönlich sehe ich das nicht ganz so. Es ist letztlich nicht die Notenbank, die die Kreditvergabe bestimmt, sondern die Banken. Die Zinsen mögen zwar von der Fed bestimmt werden, doch der Zinssatz allein bestimmt nicht unbedingt wie viel Kredit nachgefragt wird. Zweifellos sinkt die Kreditnachfrage, wenn die Zinsen bei 10âŻ% liegen. Ob sie nun aber bei 3âŻ% oder 3,5âŻ% sind, ist relativ unerheblich. Die Kreditnachfrage ist nicht so elastisch, dass kleine Ănderungen einen Unterschied machen.
Es gibt vielmehr andere Faktoren, die wesentlich wichtiger sind als der Zinssatz. Dazu gehören die Kreditvergabestandards der Banken. Grafik 1 zeigt den Anteil der Banken, die ihre Standards verschĂ€rfen oder lockern. Das erste Mal seit 2010 verschĂ€rfen mehr Banken die Kreditvergabestandards als sie diese lockern. Es ist dabei relativ ĂŒblich, dass eine VerschĂ€rfung vor Beginn einer Rezession beginnt.
Die VerschĂ€rfung der Standards ist eine Reaktion auf die Ausfallquoten. Steigen diese, dann stimmt etwas nicht. Niemand weiĂ, was nicht stimmt, aber es wird darauf reagiert. Grafik 2 zeigt die Ausfallquoten fĂŒr Kreditkartenkredite. Diese steigen seit einiger Zeit an. Das gilt nicht nur fĂŒr Kreditkarten, sondern inzwischen auch fĂŒr Autokredite.
Bei Konsumkrediten sieht es so aus als wÀren die besten Zeiten des Kreditzyklus vorbei. Die besten Zeiten sind die, in denen Konsumenten Kredite zuhauf nachfragen und sie sich die Zinsen auch leisten können. Inzwischen ist das nicht mehr der Fall. Die Ausfallquoten steigen, obwohl das BeschÀftigungswachstum anhÀlt.
Das Kreditwachstum bricht seit einiger Zeit ein. Grafik 3 zeigt die Entwicklung fĂŒr Unternehmenskredite. Das Wachstum bricht so stark ein wie sonst nur wĂ€hrend eines Abschwungs. Zugleich bleibt der US-Konsum recht schwach, obwohl sich zuletzt eine Stabilisierung ergeben hat. Dennoch: wĂ€chst der Konsum langsamer, dann lohnen sich die ganzen Investitionen, die auf Kredit getĂ€tigt wurden, nicht so wie geplant.
Immerhin gibt es auch einen Lichtblick. Die LagerbestĂ€nde steigen wieder an. Normalerweise sinken diese, wenn Unternehmen eine AbkĂŒhlung erwarten. Die Lager werden dann abgebaut, indem weniger produziert wird. Das dĂ€mpft das BeschĂ€ftigungswachstum. Genau dieses ist aber nach wie vor hoch. Die ErstantrĂ€ge und fortgesetzten AntrĂ€ge auf Arbeitslosenhilfe sind historisch niedrig (Grafik 4).
Die Signallage ist also nicht eindeutig. Der Kreditmarkt gibt ein Warnsignal und dieser ist normalerweise der erste, der einen Abschwung anzeigt. Nun zeigen aber die ProduktionsplĂ€ne der Unternehmen eine gewisse Zuversicht. Sie produzieren wieder mehr auf Lager. Das kann sich natĂŒrlich als Fehler erweisen, doch im Normalfall ist es ein gutes und positives Signal.
Die BeschÀftigung ist ebenfalls solide. Immer mehr Menschen finden einen Job. Ob dieser gut ist oder nicht, steht auf einem anderen Blatt. Die Wirtschaft sollte also zumindest auf dem Papier weiter wachsen. WÀre da nur nicht diese Trendumkehr auf dem Kreditmarkt... Die macht mir persönlich etwas Sorgen.
Es passt einfach nicht zusammen, wenn die BeschĂ€ftigung wĂ€chst, aber die Ausfallquoten steigen. Zudem wĂ€chst der Konsum langsam, obwohl Verbraucher Konsumkredite aufnehmen und auch ihre Immobilien wieder verstĂ€rkt zur Konsumfinanzierung nutzen (Hypothek wird erhöht, um zusĂ€tzlichen Kredit fĂŒr anderes wie Konsum zu haben).
Ich favorisiere ein Szenario, bei dem es sich bei den Signalen auf dem Kreditmarkt nur um eine vorrĂŒbergehende Störung handelt. Solange der Arbeitsmarkt nicht dreht, sollte der Kreditmarkt nicht komplett kippen. Das Wachstum geht also weiter. Die Risiken, dass es ganz schnell in eine andere Richtung geht, sind allerdings hoch. Es lĂ€sst sich vermutlich erst im nĂ€chsten Quartal mit Sicherheit sagen, ob es nur eine zwischenzeitliche AbkĂŒhlung gab oder ein Trendwechsel bevorsteht.
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Es gibt jede Menge Zeichen an der Wand, das bei Uncle Sam bereits der Kittel brennt. Ist man offen genug und schaut ganz genau hin, dann kann man erkennen, wie bereits kleine Rauchwolken aus den RockschöĂen von Donald Trump aufsteigen. Aufrechte Klimaalarmisten haben fĂŒr so was natĂŒrlich ein geschultes Auge und kritisieren nun, das Trump nicht nur nicht mehr das Klima schĂŒtzen will, sondern durch seinen brennenden Frack höchstselbst zur weiteren Verunreinigung beitrĂ€gt.
Wie man The Donald kennt, wird den gröĂten Arbeitsplatzbeschaffer aller Zeiten weder das Klima, noch sein brennender Kittel und schon ĂŒberhaupt nicht die Brisanz der ökonomischen Daten seit Jahresbeginn in seinem Sendungsbewusstsein beschĂ€digen.
Wie sich der groĂe Blonde im Oval Office allerdings verhĂ€lt, wenn die gesamte US-Wirtschaft in Flammen steht, also in eine sehr deftige Rezession rutscht, bleibt abzuwarten. Gibt er auch dann noch den coolen Deal Maker oder fĂ€llt die Fassade schneller wie der Vorhang im Theater? Wir werden vielleicht das ziemlich zweifelhafte VergnĂŒgen haben, das ausgerechnet ein Herr Trump eine Wirtschaftskrise managen muĂ, die das Lehman-Debakel deutlich in den Schatten stellt.
Die US-Arbeitsmarktzahlen sind doch schön gerechnet, ja wahrscheinlich sogar statistisch korrekt manipuliert. Darauf wĂŒrde ich nichts geben.
Herr Schmale, ich verstehe Sie nicht.
Im Artikel von heute Vormittag schreiben Sie ausfĂŒhrlich, dass der Arbeitsmarkt sich abkĂŒhlt; gier schreiben Sie, dass es stabil ist.
Entscheiden Sie sich doch bitte einmal.
ich persönlich habe keinen bock mehr auf Konsum, wenn ich merke, dass nur noch Profit gemacht werden soll, egal welche scheisse man verkauft. das macht einfach keinen sinn mehr, man wird der Sachen ĂŒberdrĂŒssig.
geht mir bei Profisport genauso, irgendwie alles nur aufgeblasen, die hÀlfte, die da mitmischt, hat von der Materie keine Ahnung und labert nur.
in meinem Freundeskreis wird jetzt geplant, dass auf dem Weihnachtsmarkt dieses jahr ein eigener glĂŒhweinstand gemacht wird. es wird noch ein Motto gesucht, dass man irgendwie positiv auffĂ€llt und fertig. das ganze neben etwas spass natĂŒrlich nur, weil sich da richtig kohle rausziehen lĂ€sst. lĂ€uft ja dummes konsumvieh ohne ende ĂŒber den Weihnachtsmarkt.
nicht mein fall, ich bin da raus. ich denke, spass und moneten sind nicht der sinn des lebens.