Kommentar
14:27 Uhr, 30.07.2009

Revisionen und statistische Effekte bestimmen den Arbeitsmarkt

1. Noch immer wird die deutsche Arbeitslosenstatistik durch statistisch-methodische Effekte positiv beeinflusst. Die Neuausrichtung der arbeitsmarktpolitischen Instrumente sorgte auch im Juli dafür, dass die Anzahl der registrierten Arbeitslosen im Juli moderater ausfiel als erwartet. Mit einem Vormonatsanstieg um 52 Tausend Personen, auf 3,462 Millionen, blieb die nicht saisonbereinigte Anzahl der registrierten Arbeitslosen unter der 3,5 Millionen-Grenze. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet das einen Anstieg um 252 Tausend Personen. Saisonbereinigt wurde sogar ein Rückgang der Arbeitslosigkeit um 6000 Personen gemeldet. Ohne die Änderung der statistischen Erfassung wären es schätzungsweise 30 Tausend Arbeitslose mehr gewesen, eine Größenordnung die an die Verzerrungen der Vormonate anschließt. Die Datenkosmetik verdeckt die Risse, die die Konjunktur auf dem Arbeitsmarkt hinterlässt. Selbst bei einer Stabilisierung der wirtschaftlichen Lage mit leichten Aufwärtstendenzen ist mit einem weiteren Aufbau an Arbeitslosigkeit zu rechnen. Das Instrument der Kurzarbeit ist nur zeitlich begrenzt einsetzbar und auf Dauer werden auch von dieser Seite Zugänge in die Arbeitslosigkeit zu registrieren sein.

2. Die saisonbereinigte Arbeitslosenquote blieb im Juli mit 8,3 % unverändert. Die nicht saisonbereinigte Arbeitslosenquote stieg von 8,1 % im Juni auf 8,2 % im Juli an.

3. Mit der heutigen Veröffentlichung der Erwerbstätigenzahlen für den Monat Juni wurde, wie in jedem Jahr um diese Zeit, die Historie überarbeitet. In diesem Jahr fielen die Korrekturen kräftiger aus als sonst, so wurden die Werte für Januar bis Mai 2009 im Schnitt um 86 Tausend Personen angehoben. Im Durchschnitt für die Jahre ab 2005 bis Ende 2008 wurde die Anzahl der Erwerbstätigen um 32 Tausend verringert. Im Juni dieses Jahres waren saisonbereinigt 40,19 Millionen Personen erwerbstätig. Der Rückgang gegenüber dem Vormonat um 36 Tausend Erwerbstätigen bewegt sich im Bereich der vorangegangenen drei Monate. Nicht saisonbereinigt wurden 40,202 Millionen Personen erwerbstätig gemeldet, das sind 92 Tausend weniger als im Juni des Vorjahres. Die Revision der Erwerbstätigkeit deutet auch eine Aufwärtskorrektur des Bruttoinlandsprodukts für das erste Quartal 2009 an.

Quelle: DekaBank

Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.

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