Rettungsanker für die USA
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Das Wachstum der US-Wirtschaft will einfach nicht mehr so wie vor der Krise. Die Gründe sind vielfältig. Einer lässt sich aber recht leicht identifizieren: der internationale Handel. Donald Trump spricht immer wieder davon, wie der internationale Handel die USA benachteiligt.
Trump steht für Protektionismus. Das ist keine Lösung des Problems. Das bedeutet jedoch nicht, dass der Handel nicht trotzdem ein Problem ist. Die USA importieren immerhin seit Jahrzehnten mehr als sie exportieren. Das hemmt das Wachstum.
Die Wirtschaftsleistung setzt sich aus Konsum, Investitionen und Nettoexporten (Exporte minus Importe) zusammen. Sind die Nettoexporte negativ, senkt dies das BIP. Die USA haben seit Langem negative Nettoexporte. Wären sie ausgeglichen oder gar positiv, könnte die US-Wirtschaft gleich zwischen 0,3 % und 0,5 % schneller wachsen.
Durch Protektionismus erreicht man dieses Ziel nicht. Es gibt andere Möglichkeiten. Sowohl die USA als auch Japan und die Eurozone haben davon Gebrauch gemacht. Sie haben ihre Währungen durch expansive Geldpolitik geschwächt und so ihre Position verbessert.
Der Wechselkurs, sofern er vom Markt bestimmt wird, lässt sich nicht von der Politik oder Notenbank diktieren. Die USA können ihre Position im internationalen Handel nicht per Dekret verbessern. Derzeit ist das auch gar nicht notwendig, denn der Dollar schwächt sich ganz von alleine ab. Das sollte den Exporten und damit auch dem Wachstum helfen.
Einige Kritiker bemängeln, dass durch die internationalen Verflechtungen und Lieferketten Währungsabwertungen wenig Relevanz haben. Auf den ersten Blick (Grafik 1) mag das zutreffen. Der Zusammenhang zwischen Dollar-Index und Exporten erscheint vage. Die sichtbaren Rückgänge der Exporte fielen zwar mit einer Dollaraufwertung zusammen, aber auch mit wirtschaftlich schwierigen Zeiten. Der Rückgang 2008 ist eher auf die globale Wirtschaftskrise zurückzuführen und nicht so sehr auf den Dollar alleine.
Auf den zweiten Blick ist der Zusammenhang dann doch deutlicher. Betrachtet man die Wachstumsrate der Exporte und die Veränderung des Dollar-Index gegenüber dem Vorjahr (Grafik 2), ist die Korrelation recht hoch. Zwischen 2002 und 2007 gab es einen sehr engen Zusammenhang (Dollar fiel, Exporte stiegen).
Eine schwächere Währung hilft der Exportwirtschaft heute immer noch. Nun beginnt der Dollar einen Abwärtstrend, der sich durchaus viele Jahre fortsetzen kann. Das hilft den US-Exporten, dem Wirtschaftswachstum und der Handelsbilanz.
Die Verbesserung wird sich Trump zweifelsohne selbst zuschreiben. Ganz von der Hand zu weisen ist das nicht. Der Abwertungszyklus hat schon vor seiner Wahl begonnen und hätte sich höchstwahrscheinlich auch ohne sei Zutun bestätigt. Die undurchsichtige und teils chaotische Regierungsarbeit stärkt nun aber nicht gerade das Vertrauen und Vertrauen ist das Fundament einer Währung. Ein klein wenig vom kommenden Aufschwung durch einen schwächeren Dollar darf sich Trump vielleicht sogar tatsächlich selbst zuschreiben.
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Hier noch sind die ganz aktuellen Zahlen (das Bild kann man aber nicht kopieren):
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/152...