Rentenmarkt bietet auch 2019 attraktive Chancen
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Minneapolis (GodmodeTrader.de) - Entgegen der Auffassung, dass Investitionen in Anleihen ein höheres Risiko bergen als in den Vorjahren, weil der Zyklus kurz vor seinem Ende steht, bietet der Rentenmarkt auch 2019 Möglichkeiten, attraktive risikoadjustierte Erträge zu erzielen. Denn es handelt sich bei genauer Betrachtung um diese vier verschiedenen Zyklen: Zyklus der Geldpolitik, Kreditzyklus der Staaten, Kreditzyklus der Unternehmen und Verbraucherkreditzyklus, wie Gene R. Tannuzzo, Deputy Global Head of Fixed Income bei Columbia Threadneedle, in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.
Da die Inflation nicht steige, dürfte die Fed ihren vierteljährlichen Zinserhöhungszyklus 2019 unterbrechen und abwarten. In Europa werde hingegen erwartet, dass die Europäische Zentralbank im nächsten Jahr mit der Zinserhöhung beginne, während in Großbritannien die Zinsen stiegen. Die Bank of England könne ihre Niedrigzinspolitik überprüfen, sofern ein vernünftiges Brexit-Ergebnis erzielt werde. Zudem sei in den Schwellenländern eine divergierende Geldpolitik zu beobachten, wobei sich wahrscheinlich mehr Zentralbanken denen anschließen würden, die bereits die Zinsen erhöhten, heißt es weiter.
„Das Wachstum in den US hat die Erwartungen 2018 übertroffen, es ist hingegen eine Verlangsamung des Wachstums in anderen entwickelten Märkten und in Schwellenländern zu beobachten. 2019 wird dies wahrscheinlich nicht der Fall sein, da wir erwarten, dass sich diese Beziehung normalisiert und sich die Stabilisierung in Europa und den Schwellenländern wieder erholt“, so Tannuzzo.
Die Gesamtverschuldung im Unternehmenskreditsektor sei heute höher als vor fünf Jahren. Allerdings gebe es enorme Unterschiede nach Branchen und Regionen: Während einige Unternehmen die Verschuldung erhöht hätten, reduzierten andere die Verschuldung. „Für die Energie-, Metall- und Bergbauindustrie sehen wir nach drei Jahren mit sinkenden Preisen und steigenden Ausfällen eine Erholung der Erträge. Die Kreditkennzahlen in Europa sehen gesünder aus als in den USA, während die Schuldenlast in anderen Bereichen, wie beispielsweise China, besorgniserregender ist“, so Tannuzzo.
Das Einkommenswachstum beginne sich endlich zu entwickeln, während die Verschuldung der Haushalte noch recht niedrig sei. Der Druck auf den traditionellen Einzelhandel werde anhalten, da sich die Verbraucherpräferenzen verschöben, um online einzukaufen. Dies biete ein starkes Umfeld für Investitionen in Marktbereiche, die mit dem Wohnungsbau und den Konsumausgaben verbunden seien, heißt es weiter.
„Staatskredite, insbesondere Schwellenländer, stellen 2019 eine interessante Gelegenheit dar“, so Tannuzzo.
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