Kommentar
12:47 Uhr, 19.11.2012

Renditeknaller für die letzten Wochen des Jahres

Der DAX hat rund 500 Punkte von seinem Jahreshoch verloren, und ein Sprung über den Widerstand bei 7500 Zählern wird immer unwahrscheinlicher. Drei exotische Optionsscheine, mit denen Sie von diesem Szenario profitieren können.

Lange Zeit wurde nur davon geredet, nun ist es amtlich: Die europäische Wirtschaft steckt in der Rezession. Nach einem Rückgang der Wirtschaftsleistung im zweiten Quartal ist das gemeinsam Bruttoinlandsprodukt (BIP) in der Eurozone auch im dritten Jahresviertel geschrumpft, und zwar um 0,1 % im Vergleich zum Vorquartal. Wären nicht Deutschland und Frankreich minimal gewachsen, hätte die Zahl noch deutlich schlechter ausgesehen. Doch auch im bisherigen Musterland Deutschland trüben sich die Aussichten immer weiter ein: Einige Experten erwarten, dass die Bundesrepublik ebenfalls in die Rezession abgleiten wird.

An der Börse sind die negativen Wirtschaftsdaten natürlich nicht spurlos vorübergegangen: Der Deutsche Aktienindex (DAX) hat binnen kurzer Zeit mehr als 5 % verloren. Gegenüber dem Jahreshoch fehlen nun schon rund 500 Punkte. Charttechnisch hat sich die Lage deutlich eingetrübt: In der zweiten Novemberwoche haben die Notierungen die seit Juni/Juli bestehende Aufwärtstrendlinie nach unten durchbrochen. Auch die relativ stark beachtete 55-Tage-Linie wurde bei diesem Rücksetzer unterschritten.

Ein baldiger Sprung des DAX über das Jahreshoch bei knapp 7.500 Punkten ist somit deutlich unwahrscheinlicher geworden. Wer ebenfalls von diesem Szenario ausgeht, sollte sich einen DAX StayLow-Optionsschein ansehen. Der KO-Level liegt hier exakt bei 7.500 Punkten. Solange der deutsche Auswahlindex unterhalb dieser Marke bleibt, werden am Laufzeitende am 21. Dezember 10 EUR pro Optionsschein fällt. Auf Basis des aktuellen Briefkurses entspricht das einer Renditechance von 8,1 % bzw. 77,3 % p.a. Der Risikopuffer von rund 500 Punkten sollte angesichts der Restlaufzeit von nur fünf Wochen ausreichend sein.

Wer einen exotischen Optionsschein mit zusätzlichem unteren KO-Level wählt, kann sich die Chance auf weitaus höhere Renditen eröffnen, muss dafür aber auch gewissermaßen ein doppeltes Risiko in Kauf nehmen. 21,7 % können mit einem End Inline Optionsschein verdient werden, bei dem die kritische obere Marke wie bei dem StayLow-Papier bei 7.500 Punkten eingezogen ist. Auf der Unterseite kommt zudem die Marke von 6.800 Punkten ins Spiel. Die Besonderheit: Bei dem End Inliner werden die beiden KO-Levels lediglich am letzten Tag der Laufzeit betrachtet. Nur dann muss der DAX innerhalb dieser beiden Marken notieren, zwischenzeitliche Ausreißer sind nicht von Belang.

Anders sieht das bei einem klassischen Inline Optionsschein auf den DAX aus: Ein Papier mit den KO-Levels 6.750/7.550 Punkten generiert am 21. Dezember eine satte Rendite von 62,3 %, wenn der Index bis zum Ende stets innerhalb der beiden Grenzen notiert. Schon ein einmaliger Ausrutscher führt zum Totalverlust. Weil die untere Marke nur rund 200 Punkte vom aktuellen DAX-Stand entfernt liegt, sollten Anleger den Kapitaleinsatz unbedingt gering halten!

Wenn der DAX unter die horizontale Chartmarke bei 6.900 Punkten fällt, ist es besser, die Reßleine bei den beiden Inlinern zu ziehen. Denn dann könnte es richtig gefährlich werden. Hält auch die bei rund 6.820 Zählern verlaufende 200-Tage-Linie nicht, droht ein Fall der Notierungen unter die Untergrenze des im Wochenchart sichtbaren Aufwärtstrendkanals bei 6.600 Punkten. Damit würde ein deutliches Verkaufssignal generiert. In den USA ist es teilweise bereits so weit: Beim Nasdaq-100-Index, oft vorauslaufend, stehen die Börsenampeln schon auf Rot, der S&P 500 droht ebenfalls unter die 200-Tage-Linie zu fallen. Beide Indizes sind jedoch gleichzeitig noch in soliden langfristigen Aufwärtstrends. Und so bleibt auch die Prognose für den DAX aus der übergeordneten Perspektive positiv, selbst wenn vorübergehend Turbulenzen drohen. Ein erster Hinweis darauf, dass die kurzfristige Gefahr vorbei ist, wäre die Rückeroberung der nächstgelegenen Barriere an der 7.250er-Marke.

Drei DAX-Exoten für die letzten Wochen des Jahres

"Offenlegung gemäß §34b WpHG wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten derzeit nicht investiert."

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