Fundamentale Nachricht
11:27 Uhr, 14.06.2016

Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe erstmals negativ

Zum ersten Mal in der Geschichte ist die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe in den negativen Bereich gerutscht. Angesichts der Unsicherheit vor der Brexit-Abstimmung sind deutsche Staatsanleihen als sicherer Hafen gefragt.

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Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe ist erstmals überhaupt in den negativen Bereich gerutscht. Am späten Vormittag lag die Rendite der Staatsanleihe bei minus 0,02 Prozent. Anleger sind also bereit, Zinsen zu bezahlen und nicht zu kassieren, um Geld in den als sicher geltenden zehnjährigen Bundesanleihen zu parken. Bei Anleihen entspricht eine sinkende Rendite steigenden Kursen.

Händler begründeten die starke Nachfrage nach Bundesanleihen mit der gestiegenen Unsicherheit vor dem Brexit-Referendum am 23. Juni und dem Zinsentscheid der US-Notenbank am Mittwoch in dieser Woche. Außerdem führt die lockere Geldpolitik der Notenbanken zu sinkenden Renditen: So sorgt etwa die Europäische Zentralbank (EZB) durch den Aufkauf von Anleihen zu einer Knappheit bei den Zinspapieren.

Nachdem bisher bereits Bundesanleihen mit kürzerer Laufzeit im negativen Bereich rentierten, notieren inzwischen sämtliche Bundesanleihen bis hin zur Laufzeit von zehn Jahren im Minusbereich. Bei Bundesanleihen mit längerer Laufzeit liegt die Rendite noch leicht im positiven Bereich. So beträgt die Rendite der Bundesanleihen mit 30 Jahren Laufzeit bei 0,55 Prozent.

In der vergangenen Woche hatte bereits US-Starinvestor Bill Gross vor den historisch niedrigen Renditen gewarnt. Die „niedrigsten Renditen seit 500 Jahren“ würden in einer „Supernova“ enden, warnte Gross.

Was sagt der Chart des Bund Futures?

Das Renditeniveau der Bundesanleihen kann aktiv mit dem Bund-Future getradet werden. Der Bund-Future ist ein Future-Kontrakt, der sich auf eine fiktive Bundesanleihe mit einem Kupon von sechs Prozent und einer Laufzeit von zehn Jahren bezieht. Sinkende Anleiherenditen entsprechen steigenden Kursen im Bund-Future.

Aus charttechnischer Sicht zeigt sich der Bund Future seit Monatsbeginn wieder mit starkem Zug nach oben, die mehrwöchige Seitwärtsbewegung wird nach oben hin aufgelöst. Mit dem Ausbruch aus dieser Handelsspanne eröffnet sich weiteres Potenzial bis zunächst 168,00 und ggf. 170,00 Punkte. Eine Rallybeschleunigung wäre dabei nicht ungewöhnlich.

Kursrücksetzer sollten möglichst oberhalb von 163,50 ablaufen, ansonsten könnte mit dem Rückfall in die Seitwärtsrange der letzten Wochen eine Abwärtskorrektur bis 161,50 oder 160,10 - 160,30 Punkte eingeleitet werden. Wirklich kritisch wird es für die mittel- und langfristigen Bullen erst bei einem Abrutschen unter 157,00, dann entstehen größere Verkaufssignale.

Charttechnische Einschätzung von André Rain

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  • Tobias Krieg
    Tobias Krieg Technischer Analyst

    Janus Capital Bill Gross: Anleihen mit einem Wert von 10.000 Mrd Dollar haben eine negative Rendite. Diese Supernova wird eines Tages explodieren / Quelle: Guidants News http://news.guidants.com

    13:24 Uhr, 14.06.2016

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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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