Analyse
09:30 Uhr, 09.06.2023

RENAULT – Die Visibilität lässt noch zu wünschen übrig, aber die Richtung stimmt

Der französische Autobauer ist gut ins Geschäftsjahr 2023 gestartet. Absatz und Umsatz haben deutlich zugelegt.

Erwähnte Instrumente

  • Renault S.A. - WKN: 893113 - ISIN: FR0000131906 - Kurs: 32,865 € (XETRA)

Mit 535.000 Fahrzeugen setzte Renault 14,1 Prozent mehr Einheiten ab als im ersten Quartal 2022 als 469.000 Autos abgesetzt worden sind. Der Konzernumsatz kletterte um knapp 30 Prozent auf 11,50 (VJ 8,85) Mrd. EUR. Neben dem höheren Absatz trugen auch ein verbesserter Produktmix mit 5,2 Prozent und höhere Preise mit 9,4 Prozent zu der erfreulichen Entwicklung bei.

Starker Zuwachs im Kerngeschäft

Der Umsatz im Automobilbereich stieg um 29,7 Prozent auf 10,52 (VJ 8,11) Mrd. EUR. Im Segment Finanzdienstleistungen expandierten die Erlöse um 32,2 Prozent auf 974 (VJ 737) Mio. EUR und mit Mobilitätsservices wurden 9 (VJ 8) Mio. EUR umgesetzt.

Auf die fünf europäischen Hauptländer Frankreich, Italien, Deutschland, Spanien und Großbritannien entfielen 68 (VJ 69) Prozent des Umsatzes.

Hybrid- und E-Fahrzeuge weiter auf dem Vormarsch

Von der Marke Renault wurden im sogenannten C-Segment rund 51 Prozent mehr abgesetzt als im Vorjahreszeitraum. Vom neuen Renault Austral wurden im ersten Quartal bereits 15.500 Fahrzeuge verkauft, davon entfielen rund zwei Drittel auf das Hybrid-Model. Der Renault Arkana wurde 18.500 mal verkauft. 60 Prozent betrafen dabei die E-Tech-Version. Auch mit der Entwicklung beim Megane E-Tech zeigte sich das Management sehr zufrieden. Dieses Modell wurde 11.000 mal verkauft im ersten Quartal. Der Anteil der Hybrid- bzw. Elektrofahrzeuge stieg von 35 auf 38 Prozent.

Auch die Marke Dacia entwickelt sich weiter erfreulich. Der Absatz stieg laut Konzernangaben um 41 Prozent auf knapp 150.000 Einheiten. Vor allem der Dacia Sandero erfreut sich weiterhin großer Beliebtheit auf dem europäischen Markt ebenso das Hybrid-Modell Jogger.

Außer dem Umsatz gibt der französische Autokonzern in seinen Zwischenmitteilungen leider keine weiteren Finanzkennzahlen bekannt, weshalb Anleger noch etwas im Nebel tappen. Immerhin wurde die Jahresprognose bestätigt. Die operative Marge soll auf mindestens 6 (VJ 5,6) Prozent steigen und für den operativen freien Cashflow aus dem Automobilgeschäft wird mit einem Wert von mindestens 2 (VJ 2,1) Mrd. EUR gerechnet.

Fazit: Seit meinem letzten Bericht zu Renault, wo es um das Geschäftsjahr 2022 ging, ist die Renault-Aktie um ca. 10 Prozent zurückgekommen. Die Bewertung ist also nochmals gesunken. Die gesamte Automobilbranche, vor allem die Massenhersteller, werden also nach wie vor eher kritisch von den Marktteilnehmern betrachtet. Sollten die Analystenschätzungen jedoch in etwa zutreffen, wäre die Aktie eindeutig ein Schnäppchen. Ich bleibe hier weiter engagiert.

Jahr 2022 2023e* 2024e*
Umsatz in Mrd. EUR 46,39 50,54 53,01
Ergebnis je Aktie in EUR 6,07 9,90 11,42
KGV 5 3 3
Dividende je Aktie in EUR 0,25 1,12 1,97
Dividendenrendite 0,76 % 3,39 % 5,97 %

*e = erwartet

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Über den Experten

Reinhard Hock
Reinhard Hock
Finanzmarktanalyst

Reinhard Hock ist seit über 25 Jahren an der Börse aktiv. Sein Interesse für die Finanzmärkte wurde während der Ausbildung zum Bankkaufmann geweckt. Später arbeitete er mehrere Jahre an der Börse Stuttgart und war dann jahrelang als freiberuflicher Redakteur mit dem Schwerpunkt Berichterstattung über Hauptversammlungen tätig. Dabei hat er sich ein umfassendes Wissen im Nebenwertebereich aufgebaut. Seit Oktober 2022 ist er bei stock3 für Fundamentalanalysen zuständig.

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