Kommentar
22:15 Uhr, 08.09.2020

Großbritannien will Brexit-Vertrag aushebeln - Commerzbank beschafft sich frisches Kernkapital

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Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)
  • GM steigt bei Nikola ein
  • Apple verfehlt offenbar iPhone-Produktionsziel
  • Eurozone: Wirtschaft bricht schwer ein
  • London fordert "mehr Realismus" in Brüssel
  • Rekord-Wirtschaftseinbruch in Japan
  • Deutscher Außenhandel erholt sich leicht
  • ifo: In Bayern weiter am meisten Kurzarbeiter
  • Wahlkampf: Trump bezeichnet Demokraten als Impfgegner
  • Hensoldt plant einen Börsengang an der Frankfurter Börse
  • Fraport: Passagierzahlen in Frankfurt erholen sich nicht weiter
  • Lufthansa drohen schärfere Kürzungen
  • Volkswagen: Keine Kooperation mit Tesla

DAX & Wall Street

  • Nach den gestrigen kräftigen Zuwächsen kam es heute am deutschen Aktienmarkt angesichts erneut nachgebender Kurse an der Wall Street zu Gewinnmitnahmen. Der DAX ging mit einem Minus von 1,01 Prozent bei 12.968,33 Punkten aus dem Handel. In der Eurozone sind die Konjunktur und die Beschäftigung inmitten der Corona-Krise drastisch eingebrochen. Der Abfall fällt jedoch etwas schwächer aus als bisher bekannt. Nach dem beispiellosen Einbruch im Frühjahr deutet sich an, dass es wirtschaftlich wieder aufwärts geht, die Erholung aber länger dauern könnte als gedacht. Das Bundeswirtschaftsministerium hob seine Konjunkturerwartungen für 2020 in einer Zwischen-Prognose leicht an. Es gibt weitere Signale, dass es mit der Wirtschaft weiter aufwärts geht. Der von der Bundesbank ermittelte wöchentliche Aktivitätsindex (WAI) legte in der letzten Berichtswoche von zuvor 3,2 auf 3,7 zu. Das heißt: In den letzten 13 Wochen nahm die Aktivität um 3,7 Prozent zu, in der Vorwoche lag dieser Wert für die zurückliegenden 13 Wochen bei 3,2 Prozent.
  • An den US-Börsen hat sich der Abverkauf nach dem langen Wochenende fortgesetzt und den S&P 500 um 2,8 Prozent nach unten gedrückt. Der Nasdaq 100 brach mit minus 4,8 Prozent noch weit stärker ein und löschte damit die Gewinne der letzten Wochen wieder aus.

Chartanalysen & Artikel des Tages

Unternehmen

  • Die Commerzbank hat sich erfolgreich über eine Anleihenemission zusätzliches Kernkapital (Additional-Tier-1-Kapital) gesichert. Die Anleihe im Volumen von 500 Millionen Euro, einem festen Kupon von 6,5 Prozent und einer unbegrenzten Laufzeit war mit Geboten von 2,4 Milliarden Euro mehrfach überzeichnet, wie die Commerzbank mitteilte. Es handelte sich um die zweite Anleiheemission aus dem Emissionsprogramm für zusätzliches Kernkapital der Commerzbank.
  • Der Autohersteller General Motors ist im Rahmen einer strategischen Partnerschaft bei dem Tesla-Rivalen Nikola eingestiegen und hat gleich 11 Prozent der Anteile erworben. Im Gegenzug bekommt Nikola von General Motors Unterstützung im Konkurrenzkampf mit Tesla. GM soll Nikolas Pick-up-Truck Badger fertigen, der sowohl mit Elektro- als auch mit Brennstoffzellenantrieb auf den Markt kommen soll. „Eine bessere Partnerschaft könnte man sich nicht erträumen", so Nikola-CEO Trevor Milton.
  • Die Tesla-Aktie steht weiter unter Druck, nachdem der Aufstieg in den S&P 500-Index nicht erfolgte. Die Verluste summieren sich seit dem Rekordhoch von vor einer Woche bei über 500 Dollar mittlerweile auf fast 30 Prozent. Tesla teilte zudem mit, den kürzlich angekündigten Verkauf von Stammaktien im Wert von 5 Mrd. Dollar abgeschlossen zu haben
  • Der Veggie-Burger-Hersteller Beyond Meat hat einen Vertrag für eine neue Produktionsstätte in der Nähe von Shanghai unterzeichnet. Der Nahrungsmittelhersteller will an dem Standort bis Anfang 2021 die volle Kapazität erreichen.
    Die Kaffeehauskette Starbucks nimmt in ganz Asien pflanzliche Produkte in die Speisekarten auf, darunter Angebote von Beyond Meat, Impossible Foods und anderen Herstellern.
  • Die US-Luftfahrtbehörde FAA zieht eine Kontrolle von bestimmten Boeing 787-Jets in Betracht, die offenbar nicht vorschriftsmäßig produziert wurden. Laut dem Wall Street Journal reichen die Herstellungsprobleme möglicherweise fast ein Jahrzehnt zurück.
  • Der mögliche Verkauf des Lkw-Herstellers Navistars an die VW-Lkw-Tochter Traton könnte aufgrund eines Streits zwischen den Vorstandsmitgliedern Carl Icahn und Marc Rachesky über einen Übernahmepreis auf der Kippe stehen. Die New York Post berichtete, Rachesky wolle mehr als 70 Dollar pro Aktie, aber Icahn und andere Direktoren halten es für unwahrscheinlich, dass VW sein Angebot von ursprünglich 35 Dollar pro Aktie Anfang dieses Jahres so stark erhöhen würde.
  • Apple wird noch in diesem Monat mit der Produktion von 5G-iPhones beginnen, heißt es in einem Bericht des japanischen Nachrichtendienstes Nikkei. Dem Bericht zufolge könnte das Produktionsvolumen im Jahr 2020 insgesamt 73 bis 74 Mio. Einheiten betragen und damit das ursprüngliche 80-Mio.-Ziel verfehlen.
  • Amazon-Chef Jeff Bezos ist dem US-Magazin "Forbes" zufolge das dritte Jahr in Folge der reichste Amerikaner. Bezo verfüge über ein Vermögen von 179 Mrd. Dollar, berichtete das Magazin. Auf Platz zwei und drei der Liste der 400 wohlhabendsten US-Bürger folgen demnach Microsoft-Gründer Bill Gates und Facebook-Chef Mark Zuckerberg.
  • VW-Vorstandschef Herbert Diess hat den Spekulationen über eine Zusammenarbeit von Volkswagen und Tesla eine Absage erteilt. Musk und er hätten nur den neuen Elektro-VW ID.3 Probe gefahren und sich unterhalten, schrieb Diess in einem LinkedIn-Post zur Visite des Tesla-Chefs in Wolfsburg. „Es ist kein Deal/Kooperation in der Mache“, so Diess. Bestätigt wird dies durch ein Video, das VW-Chef Diess auf LinkedIn veröffentlicht hat. Zuerst hatte das "Handelsblatt" über ein Treffen Musk/Diess berichtet.
  • Die London Stock Exchange (LSE) will sich wegen der geplanten 27 Mrd. Dollar teuren Übernahme des Datenanbieters Refinitiv möglicherweise von Teilen der italienischen Börse oder dem ganzen Unternehmen trennen. Für die Borsa Italiana haben die Londoner dabei einen Erlös von 3,3 bis 3,7 Mrd. Euro auf dem Plan. Die Interessenten für die Borsa Italiana hätten noch bis Freitag Zeit, ihre Gebote einzureichen, berichtete die italienische Zeitung Milano Finanza (MF) am Dienstag.
  • Fotos aus der NS-Zeit in den Räumen eines mexikanischen Autohauses waren für Volkswagen ein triftiger Grund, sich von dem Händler zu trennen. „Wir verurteilen den Gebrauch der Bilder, die in der Einrichtung zu sehen waren. Sie zeigen ein Regime, das auf Hass und Diskriminierung setzte in einer geschichtlichen Epoche, die glücklicherweise hinter uns liegt“, erklärte das Unternehmen am Dienstag. „Sämtliche Geschäftsbeziehungen werden beendet“. Auch das Simon-Wiesenthal-Zentrum hatte zwischenzeitlich Konsequenzenverlangt. Eine Frau hatte ein Foto aus den Geschäftsräumen des VW-Autohauses in Mexiko-Stadt veröffentlicht. Darauf ist ein Bild von der Grundsteinlegung des Volkswagen-Stammwerks in Wolfsburg im Jahr 1938 mit Hitler und zahlreichen Hakenkreuzen zu sehen.
  • Die Lufthansa könnte noch stärker schrumpfen als bisher gedacht. Wenn der Konzern weiterhin so viel Geld verbrenne wie derzeit, sei die Kasse trotz der neun Milliarden Euro schweren Staatshilfe in einem Jahr leer, berichtet das "Handelsblatt" unter Berufung auf Konzernkreise. Eine erneute Hilfe der Regierung komme aber keineswegs in Frage. Der Vorstand arbeite deshalb an einer neuen Strategie, mit Folgen für die Mitarbeiter und den Maschinenbestand. Dass die zunächst geplante Verkleinerung der Flotte um 100 auf etwa 660 Maschinen möglicherweise nicht ausreicht, hatte Lufthansa-Chef Carsten Spohr bereits Anfang August angekündigt. Ein Lufthansa-Sprecher sagte am Dienstag der Zeitung, in Sachen Personalabbau gebe es keine neuen Pläne. Es bleibe bei dem genannten Personalüberhang von 22.000 Vollzeitstellen im Konzern.
  • Der Rüstungskonzern Hensoldt plant einen Börsengang im Prime Standard an der Frankfurter Börse, wie das Unternehmen am Dienstag in Taufkirchen mitteilte. Der IPO soll bis Ende des Jahres 2020 abgeschlossen sein, hieß es. Hensoldt will demnach bestehende sowie neue Aktien aus einer Kapitalerhöhung platzieren. Mit dem Erlös aus dem Börsengang will das Unternehmen unter anderem seinen Wachstumskurs fortsetzen und die Bilanz stärken, hieß es. Hensoldt ist im Bereich der Rüstungselektronik unter anderem in der Radar- und Sensortechnik tätig.
  • Die Deutsche-Bahn-Tochter DB Cargo hat beim Hersteller Siemens 400 neue Güterloks bestellt. Deren Auslieferung soll im Jahr 2023 anlaufen, wie das Unternehmen mitteilte. Die Kosten belaufen sich auf „deutlich über eine Milliarde Euro". Bei den Triebwagen handele es sich um sogenannte Zweikraftloks, die sowohl mit Strom aus Oberleitungen als auch mit Dieselantrieb fahren können.
  • Am Frankfurter Flughafen zählte der Betreiber Fraport in der Woche vom 31. August bis 6. September 297.179 Passagiere und damit 80,7 Prozent weniger als in der entsprechenden Kalenderwoche ein Jahr zuvor, wie er am Dienstag mitteilte. Das waren rund 22.000 Passagiere weniger als in der Vorwoche. Die Zahl der Flugbewegungen sank im Vorjahresvergleich um 63,5 Prozent auf 4.067 Starts und Landungen. Das Aufkommen an Fracht und Luftpost fiel um 8,6 Prozent auf 36.462 Tonnen.
  • Die Gewerkschaft IG Metall will am Dienstag mit einem Aktionstag an den Airbus-Standorten gegen betriebsbedingte Kündigungen des Konzerns protestieren. Außerdem will sie den Flugzeughersteller so zu Tarifverhandlungen bringen. Als Instrumente gegen den Stellenabbau schlägt die IG Metall unter anderem Kurzarbeit, eine Vier-Tage-Woche und Arbeitszeitverkürzungen vor.
  • Die Swiss Re erwartet weiterhin Preiserhöhungen in allen Segmenten. Grund dafür seien tiefe Zinsen, Großschäden und wachsende Risiken, heißt es in einem am Dienstag veröffentlichten Communiqué. Die aktuelle Hurrikansaison im Atlantik steuere auf einen Rekord zu: Bisher hätten bereits neun tropische Stürme vor dem August und 13 Wirbelstürme vor September gewütet. Das seien so viele wie noch nie seit Beginn der Aufzeichnungen.

Konjunktur & Politik

  • Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) sieht keine Notwendigkeit für einen Einstieg des Staates bei deutschen Banken. "Ich sehe dafür keine Notwendigkeit in dieser Situation", sagte Scholz. Über eine mögliche Konsolidierung im Bankensektor oder grenzüberschreitende Fusionen müsse der Privatsektor selbst entscheiden, sagte Scholz.
  • Der britische Nordirland-Minister Brandon Lewis hat Pläne der Regierung in London bestätigt, wonach die Gültigkeit des 2019 mit der EU geschlossenen Brexit-Vertrags teilweise ausgehebelt werden soll. Lewis räumte ein, dass dadurch in "sehr begrenztem Maße" sogar internationales Recht verletzt würde. Die britische Regierung will durch ihr Gesetzespaket verhindern, dass für Nordirland künftig andere Zoll-Regeln gelten als für andere Teile des Vereinigten Königreichs. Um eine Landgrenze zwischen Nordirland und Irland zu vermeiden, hatten Großbritannien und die EU Sonderregeln für Nordirland vereinbart, die London nun offenbar aushebeln will. EU-Parlamentspräsident David Sassoli kritisierte die Pläne der britischen Regierung scharf.
  • Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko hat eingeräumt, dass er womöglich schon zu lange an der Macht sei. „Ja, vielleicht bin ich ein wenig zu lange geblieben. Vielleicht zeigt man mich nicht nur im Fernsehen, sondern auch an jeder Straßenecke“, sagte Lukaschenka laut Nachrichtenagentur Tass am Dienstag in einem Interview mit mehreren russischen Medien. Er sei aber die einzige Person, die in der Lage sei, das Land derzeit zu schützen. Lukaschenko machte in dem Interview offenbar deutlich, dass er ungeachtet der Massenproteste in seinem Land nicht zurücktreten werde. Vorgezogene Präsidentschaftswahlen schloss er offenbar aber nicht aus.
  • Die Stimmung im US-amerikanischen Mittelstand hat sich im August aufgehelt. Dies signalisiert der NFIB Small Business Index, von zuvor 98,8 auf 100,2 Punkte zulegt. Erwartet wurde eine Punktestand von 99,0 Zählern.
  • In der Eurozone ist die Wirtschaftsleistung (BIP) im zweiten Quartal gegenüber dem Vorquartal um 11,8 Prozent gesunken, wie das Statistikamt Eurostat am Dienstag mitteilte. Das ist der stärkste Rückgang seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1995. Der Konjunktureinbruch fällt jedoch etwas schwächer aus als bisher ausgewiesen. In einer vorherigen Schätzung war ein noch etwas stärkerer Einbruch um 12,1 Prozent ermittelt worden. Die Erwerbstätigkeit brach ebenfalls ein, wie Eurostat weiter bekanntgab. Vom ersten auf das zweite Quartal sank die Zahl der Beschäftigten in der Eurozone demnach um 2,9 Prozent.
  • Valdis Dombrovskis wird neuer EU-Handelskommissar. Das gab Kommissionschefin Ursula von der Leyen bekannt. Dombrovskis tritt damit die Nachfolge des Iren Phil Hogan an. Neues irischen Kommissionsmitglied wird Mairead McGuinness. Sie war bisher Vizepräsidentin des Europaparlaments und soll die Zuständigkeit für Finanzmarktpolitik bekommen.
  • Die deutsche Chemie- und Pharmaindustrie rechnet mit einem schwächeren Gesamtjahr. Die Erlöse sollen 2020 im Vergleich zum Vorjahr um sechs Prozent auf 186,4 Milliarden Euro zurückgehen, teilte der Verband der Chemischen Industrie (VCI) am Dienstag mit. Für die Produktion rechnet der VCI mit einem Rückgang von drei Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
  • Der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) rechnet nun mit einem zweistelligen Rückgang der Produktion im laufenden Jahr. „Auch wenn sich am aktuellen Rand eine leichte Entspannung auf niedrigem Niveau abzeichnet, müssen wir damit rechnen, dass die schwache Nachfrage im zweiten Halbjahr noch spürbar auf die Produktion durchschlagen wird", sagte VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers am Dienstag. „Daher gehen wir für das Gesamtjahr 2020 von einem Produktionsrückgang von 17 Prozent aus."
  • Die deutsche Elektroindustrie hat im Juli verglichen mit dem Vorjahresmonat 5,9 Prozent weniger Bestellungen verzeichnet. "Damit ist es zu Beginn des zweiten Halbjahres vorerst bei Rückgängen geblieben, auch wenn diese tendenziell kleiner werden", sagte der Chefvolkswirt des Branchenverbandes ZVEI, Andreas Gontermann. Von Januar bis einschließlich Juli 2020 lagen die Auftragseingänge um 9,3 Prozent unter dem Wert des Vorjahreszeitraums. Vor allem aus dem Ausland gingen weniger Bestellungen ein.
  • London erhöht unmittelbar vor Beginn der neuen Verhandlungsrunde über einen Handelspakt den Druck auf die EU. Der britische Chef-Unterhändler David Frost forderte von Brüssel „mehr Realismus". „Wir reden jetzt seit sechs Monaten und können es uns nicht mehr leisten, über ausgetretenes Terrain zu gehen", teilte Frost mit. „Wir müssen Fortschritte in dieser Woche machen, wenn wir noch rechtzeitig eine Einigung finden wollen", forderte Frost. Die EU müsse bei den Verhandlungen anerkennen, dass Großbritannien ein souveräner Staat sei. Die Gespräche mit EU-Unterhändler Michel Barnier sollten am Dienstagnachmittag in London starten.
  • Die Unternehmen in Deutschland haben laut einer Umfrage in der Coronakrise eine hohe Anpassungsfähigkeit bewiesen, mit der sie gestärkt aus dem größten Wachstumseinbruch der Nachkriegszeit hervorgehen könnten. „Wir haben in der Krise einen massiven Modernisierungsschub in der Arbeitswelt erlebt“, erklärte der Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Arbeitgeberverbände (BDA), Steffen Kampeter, am Dienstag.
  • Bayern ist weiterhin das Bundesland mit den meisten Kurzarbeitern. Das geht aus Umfragezahlen des ifo Instituts hervor. Demnach waren dort im August schätzungsweise 17 Prozent der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten auf Kurzarbeit; im Juli waren es 21 Prozent. Damit sank die Zahl von 1,2 Mio. auf 990.000 Menschen. In Baden-Württemberg waren es 16 Prozent nach 19 Prozent bzw. 750.000 nach zuvor 900.000 Menschen. „In Ländern mit großer Automobil- und Zulieferer-Industrie sowie Metallverarbeitung und Maschinenbau wird weiterhin sehr viel Kurzarbeit gefahren“, sagt ifo-Arbeitsmarkt-Experte Sebastian Link.
  • Japans Wirtschaft hat im Zuge der Corona-Krise einen noch heftigeren Einbruch erlitten als bislang angenommen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) brach im zweiten Quartal in annualisierter Rechnung um real 28,1 Prozent ein, wie die Regierung nach finaler Datenlage mitteilte. Nach einer ersten Schätzung war ein BIP-Rückgang um 27,8 Prozent ausgewiesen worden.
  • Im Juli wurden von Deutschland Waren im Wert von 102,3 Mrd. Euro exportiert und Waren im Wert von 83,1 Mrd. Euro importiert, wie das Statistische Bundesamt anhand vorläufiger Ergebnisse mitteilte. Damit lagen die Exporte im Juli um 11,0 Prozent und die Importe um 11,3 Prozent niedriger als im Juli 2019. Gegenüber dem Vormonat legten die Ausfuhren hingegen um 4,7 Prozent und die Einfuhren um 1,1 Prozent zu. Im Vergleich zu Februar, dem Monat vor dem Beginn der Corona-bedingten Einschränkungen, lagen die Exporte kalender- und saisonbereinigt allerdings noch immer um 12,1 Prozent und die Importe 11,5 Prozent niedriger. Die Außenhandelsbilanz schloss im Juli mit einem Überschuss von 19,2 Mrd. Euro ab. Im Juli hatte der Saldo in der Außenhandelsbilanz 21,3 Mrd. Euro betragen.
  • Die Arbeitskosten in Deutschland sind im zweiten Quartal saison- und kalenderbereinigt um 1,9 Prozent gegenüber dem ersten Quartal gestiegen, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Im Vergleich zum vierten Quartal 2019, also dem Quartal vor Beginn der Einschränkungen durch die Pandemie in Deutschland, erhöhte sich der Arbeitskostenindex um 4,3 Prozent.
  • Wirtschaftsminister Peter Altmaier bezweifelt die Wirksamkeit von Sanktionen gegen Staaten wie Russland. Er kenne keinen Fall, in dem ein Land wie Russland durch Sanktionen zu einer Verhaltensänderung bewegt worden sei, sagte der CDU-Politiker am Montagabend in der ARD-Talkshow "hart aber fair". Eher führe dies zu einer Verhärtung der Politik.
  • Nach ihrem Verschwinden herrscht weiter Unklarheit über das Schicksal der Oppositionspolitikerin Maria Kolesnikowa in Belarus. Nach Einschätzung des Koordinierungsrates ist die 38-Jährige entführt worden. Kolesnikowa arbeitet für den inhaftierten Oppositionellen Viktor Babariko, der gegen den autoritären Staatschef Lukaschenko kandidieren wollte. Die Staatsagentur Belta meldete, Kolesnikowa habe versucht, das Land illegal zu verlassen. Sie halte sich in der Ukraine auf, teilten die Behörden der Agentur zufolge mit. Am frühen Morgen habe sie die Grenze gemeinsam mit ihrem Mitarbeiter Iwan Krawzow und ihrem Sprecher Anton Rodnenkow passiert. Dabei sei sie festgenommen worden. Sie habe danach dennoch ausreisen können, hieß es. Von ihrem Team gab es zunächst keine Bestätigung für diese Informationen.
  • US-Präsident Trump hat den Demokraten vorgeworfen, sich aus politischen Gründen gegen eine baldige Corona-Impfung auszusprechen. Die Demokraten wollten eine Impfung wegen der Wahl am 3. November als etwas Negatives darstellen, behauptet er bei einer Pressekonferenz. Ihnen missfalle, dass der Impfstoff in „Rekordzeit" entwickelt werde, so Trump.
  • In Frankreich wurden im zweiten Quartal weniger neue Stellen geschaffen. Die Zahl ging nach Angaben des Statistikamts Insee im Vergleich zum Vorquartal um 0,9 Prozent zurück, nach einem Rücksetzer von 2,5 Prozent zu Jahresbeginn.
  • Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Israel hat einen neuen Höchstwert erreicht. Das Gesundheitsministerium teilte am Dienstag mit, am Vortag seien 3.392 neue Fälle registriert worden. Das ist der höchste Ein-Tages-Wert in dem Land seit Ausbruch der Pandemie. Die Gesundheitsämter in Deutschland haben am Dienstag 1.499 neue Corona-Infektionen binnen 24 Stunden gemeldet. Seit dem Vortag wurden 4 weitere Todesfälle gemeldet.

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