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16:58 Uhr, 20.09.2006

REITs - Viel Potenzial in Deutschland

Die geplante Zulassung von Real Estate Investment Trusts (REITs) würde den Finanzstandort Deutschland beleben. Zu dieser Einschätzung kommt das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW Köln). So verzeichne Frankreich, wo diese Trusts bereits 2003 zugelassen worden sind, einen Boom am Immobilienmarkt. In Großbritannien sollen REITs zwar wie in Deutschland erst 2007 eingeführt werden. Dennoch gebe es dort längst viele große börsennotierte Aktiengesellschaften, die sich auf das Immobiliengeschäft konzentrieren. Nach Angaben vom IW Köln waren im April 2006 im Vereinigten Königreich Immobilienaktien im Wert von umgerechnet 56 Milliarden Euro im freien Umlauf. Deutschlands wenige Immobilien-AGs kämen dagegen nur auf einen Streubesitz von 4 Milliarden Euro.

Einige Bestimmungen des geplanten REIT-Gesetzes ließen eine positive Entwicklung des Marktes erwarten. So sollen die Immobilientrusts z.B. verpflichtet sein, 90 Prozent ihrer Gewinne auszuschütten. Zudem sei vorgesehen, stille Reserven beim Immobilienverkauf künftig nur noch mit einer Exit-Tax von 20 Prozent zu besteuern. Weniger sinnvoll erscheine dagegen etwa die Begrenzung der Kreditfinanzierung auf 60 Prozent des gesamten Kapitaleinsatzes. Außerdem sei noch nicht klar, ob die Trusts auch Wohnimmobilien erwerben und verkaufen dürfen. Ein Verbot würde jedoch den Mietern eher schaden. So fehlen allein der Landesentwicklungsgesellschaft in Nordrhein-Westfalen für die Instandhaltung und Modernisierung ihrer Häuser in den kommenden Jahren rund 400 Millionen Euro.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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