Reicht es beim DAX noch für einen versöhnlichen Wochenausklang?
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Erwähnte Instrumente
DAX
Der Deutsche Leitindex kletterte am späten Vormittag über die Marke von 10.160 Punkten, tendiert aktuell aber wieder in Richtung der 10.100-er Schwelle. Das Marktbarometer notiert aber noch mit einem guten halben Prozent im Plus. Die geldpolitische Fantasie hält den Aktienmarkt nach wie vor bei Laune. Gestern wurden Hoffnungen auf neue Stimuli von den Äußerungen des EZB-Ratsmitgliedes Ewald Nowotny angeheizt, der den Bedarf zusätzlicher Maßnahmen in er Eurozone sieht.
Charttechnik
Seit gut eineinhalb Stunden kommt der DAX im Rahmen einer Korrektur von seinem Tageshoch zurück. Der Widerstandsbereich ab ca. 10.170 Punkte macht sich damit bemerkbar. Dem kurzfristigen Aufwärtstrend im Stundenchart hat die Entwicklung aber noch nicht geschadet. Die erste gute Unterstützung liegt am heutigen Gap bei 10.099 bis 10.070 Punkten. Sollte sich die Korrektur bis dahin ausdehnen, bestünde von dort aus eine neue Rallychance mit neuen Hochs.
Thema des Tages
Trotz vieler Einwände von Opposition und Datenschützern haben die Abgeordneten des Bundestags am Freitagmorgen wieder für die Vorratsdatenspeicherung gestimmt. Bei der Datenspeicherung in ihrer aktuellen Form soll für zehn Wochen festgehalten werden, wer wann mit wem telefoniert oder gemailt hat. Telekommunikationsanbieter sollen die IP-Adressen von Computern und Verbindungsdaten zu Telefongesprächen für diesen Zeitraum aufbewahren. Vier Wochen lang werden zudem die Standortdaten aller Handys gespeichert. Inhalte von Gesprächen und E-Mails sollen hingegen nicht erfasst werden. Ziel der Speicherung ist die einfachere Ermittlung bei der Bekämpfung von Terror und schweren Verbrechen.
Justizminister Heiko Maas (SPD) verteidigte den neuen Rahmen nun als verhältnismäßig und rechtlich einwandfrei: Im Gegensatz zur früheren Regelung würden weniger Daten gespeichert, kürzer aufbewahrt, und es gebe hohe Hürden für den Zugriff.
Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hatte die EU-weiten Vorgaben zur Vorratsdatenspeicherung 2014 gekippt - wegen Verstößen gegen Grundrechte. Hierzulande hatte das Bundesverfassungsgericht die deutschen Regelungen bereits im Jahr 2010 für verfassungswidrig erklärt.
Aktien im Blick
Die Aktien der Commerzbank verteuerten sich um 1,53 %. Händlern zufolge hat ein Bericht in einem Börsenbrief Übernahmefantasie in dem Wert geschürt.
Hugo Boss hat vor enttäuschenden Geschäften gewarnt. Analysten reagierten mit Abstufungen und Zielsenkungen. Die Aktie rauscht um 10,32 % in die Tiefe.
Konjunktur
Nach dem Bundestag hat auch der Bundesrat die Änderungen im Asylrecht gebilligt, die zum 1. November in Kraft treten sollen.
In der Eurozone sind die Verbraucherpreise erstmals seit einem halben Jahr wieder auf dem Rückzug. Nach Angaben von Eurostat lag die Inflationsrate im September bei minus 0,1 Prozent. Im Vormonat war noch ein Plus von 0,1 Prozent ermittelt worden.
Nach Ansicht von DIW-Chef Marcel Fratzscher sind wegen der Flüchtlingskrise keine Steuererhöhungen notwendig. "Der deutsche Staat macht mehr als ausreichende Überschüsse, um die Mehrausgaben zu stemmen", sagte er zu Spiegel Online.
Fitch stuft die Bonitätsnote Brasiliens um eine Note auf "BBB-" ab. Das ist nur noch eine Stufe über Ramsch. Der Ausblick ist "negativ", was eine weitere Abstufung nach sich ziehen könnte.
Währungen
Der US-Dollar erholt sich zum Wochenschluss nach passablen US-Wirtschaftsdaten vom Donnerstag auf breiter Basis. EUR/USD notierte im Jahresvergleich bislang bei 1,1348 im Tief, während GBP/USD bislang zutiefst bei 1,5442 gehandelt wurde.
USD/JPY notierte bislang bei 119,25 im Hoch. Unterstützung bekam das Währungspaar dabei auch von den jüngsten Äußerungen des Gouverneurs der Bank of Japan (BoJ) Haruhiko Kuroda. Dieser hatte über Nacht erklärt, dass die BoJ mit geldpolitischen Lockerungen fortfahren werde, bis das zweiprozentige Inflationsziel nachhaltig erreicht sei.
NZD/USD fällt trotz stärker als erwartet gestiegener neuseeländischer Verbraucherpreise zurück und notierte bislang bei 0,6791 im Tief.
Rohstoffe
Die Ankündigung des Rohstoffhändlers und Minenbetreibers Glencore, seine Zinkproduktion zu drosseln, ließ den Preis von seinem Jahrestief bei 1.643 US-Dollar/Tonne auf über 1.800 US-Dollar steigen. Mit Verweis auf die niedrigen Preise kündigte Glencore an, die Zinkproduktion um insgesamt 500.000 Tonnen zu senken.
Im Schatten der freundlichen Stimmung an den Aktienmärkten zum Wochenschluss steigen auch die Ölpreise. Ein Barrel der Nordseesorte Brent kostete am Mittag 50,15 US-Dollar. Das waren 42 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte WTI stieg um 56 Cent auf 46,94 Dollar.
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