Regierung will Brückensanierungen weiter vorantreiben
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BERLIN (Dow Jones) - Nach dem Einsturz der Carolabrücke in Dresden will die Bundesregierung die Sanierung von Brücken weiter vorantreiben. "Für den Bund hat die Modernisierung seiner Brücken höchste Priorität. Dabei holen wir jetzt nach, was in den vergangenen Jahrzehnten unter Unionsführung vielerorts versäumt worden ist", sagte Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) der Bild-Zeitung. Bis Ende 2024 werde der Bund voraussichtlich bereits mehr als 980.000 Quadratmeter Brückenfläche modernisiert haben. "Das sind umgerechnet 137 Fußballfelder und entspricht rund 30 Prozent der Gesamt-Brückenfläche, die im ersten Schritt zu modernisieren ist. Weitere Schritte werden folgen", sagte Wissing.
In einem ersten Schritt habe der Bund ein Kernnetz aus wichtigen Autobahnkorridoren im Blick, die durchgängig leistungsfähige Brücken benötigten. Dafür müssten laut Wissing zunächst etwa 4.000 Brücken modernisiert werden. Wegen der Dringlichkeit sei vorrangig mit den großen Brücken begonnen worden, bei denen die Modernisierung aufwändiger sei und mehr Zeit beanspruche als bei kleinen Brücken. Verkehrsstaatssekretär Oliver Luksic (FDP) sagte der Rheinischen Post, das Unglück zeige, "wie wichtig umfassende Investitionen in eine belastbare und zukunftssichere Verkehrsinfrastruktur sind". Der Bund habe daher zu Beginn der Legislaturperiode ein Maßnahmenpaket für Brückenmodernisierung auf den Weg gebracht und setze entsprechende Schwerpunkte.
"Wir gehen in einem ersten Schritt rund 4000 Brücken an und werden in den kommenden zehn Jahren zunächst ein Kernnetz aus wichtigen Autobahnkorridoren durchgängig mit leistungsfähigen Brücken herrichten - damit sie für die künftigen Anforderungen gerüstet sind", erläuterte auch Luksic. Die Brücken würden sehr engmaschig kontrolliert, "damit Schäden oder Verdachtsfälle umgehend erkannt, bewertet und adressiert werden können". Das neu gegründete "Brückenkompetenzzentrum der Autobahn GmbH des Bundes" bündele dabei alle Aufgaben hinsichtlich des Erhalts und der Modernisierung, sagte Luksic.
Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com
DJG/ank/apo
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