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08:02 Uhr, 16.12.2008

Regierung erwartet massiven Wirtschaftseinbruch

Frankfurt (BoerseGo.de) - Einem Zeitungsbericht zufolge erwartet die Bundesregierung im kommenden Jahr den größten Wirtschaftseinbruch der Nachkriegsgeschichte. Nach Informationen der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ) rechnet das Wirtschaftsministerium in internen Berechnungen damit, dass die Wirtschaftsleistung 2009 um drei Prozent oder mehr schrumpfen wird. In einem der FAZ vorliegenden Vermerk werde zur Begründung auf Prognosen von Forschungsinstituten verwiesen, die einen Rückgang des Bruttoinlandsproduktes von bis zu drei Prozent vorhersagen könnten. "Aus heutiger Sicht sind solche noch ungünstigeren Prognosen nicht unrealistisch", zitiert das Blatt aus der Vorlage.

Nach Schätzungen des Wirtschaftsministeriums dürfte das Bruttoinlandsprodukt schon in diesem Quartal erheblich zurückgegangen sein: "Ein negatives Quartalswachstum von 1,25 bis 1,75 Prozent im vierten Quartal liegt durchaus im Bereich des Möglichen", heißt es in der Vorlage weiter. Auch sei es wegen angekündigter Produktionseinschränkungen vieler Unternehmen sehr wahrscheinlich, dass es im ersten Quartal 2009 "zu einem weiteren deutlichen Rückgang" der gesamtwirtschaftlichen Aktivität komme. "Dadurch wären Prognosen von weniger als minus drei Prozent rechnerisch kaum noch zu vermeiden, wenn man nicht im weiteren Jahresverlauf 2009 einen deutlichen Aufschwung in der Berechnung unterstellen würde." Ein Regierungssprecher warnte aber davor, Prognosen angesichts fehlender Erfahrungen im Umgang mit einer solchen Krise überzubewerten.

Seit 1950 ist die Wirtschaft im Jahresvergleich nach einer Übersicht des Statistischen Bundesamtes nur viermal geschrumpft. Der stärkste Einbruch wurde 1975 verzeichnet, als die Wirtschaft um ein Prozent schrumpfte, in den Jahren 1982 und 1993 wurde ein Rückgang von jeweils 0,8 Prozent registriert.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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