Rechtfertigung für erfreuliche Marktentwicklung
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Keine Angst zeigten die Anleger vor dem historisch schwächsten Börsenmonat September. Auch in der abgelaufenen Börsenwoche konnten die Börsenindizes teils starke Kurszuwächse verzeichnen. Der Dax erzielte ein Plus von annähernd 2,2% und konnte die Marke von 6.000 Punkten erneut überwinden. Der EuroStoxx50 erreichte sogar zwischenzeitlich ein neues Jahreshoch von mehr als 3.900 Punkten, das Wochenplus betrug 2,3%. Ebenso erfreulich entwickelten sich die überseeischen Indizes: Der S&P500 legte um 1,6%, der japanische Nikkei um 3,2% zu. Ausschlaggebend für die positive Anlegerstimmung waren hierzulande u.a. ein auf hohem Niveau verharrender ifo-Index sowie ein auf dem höchsten Stand seit November 2001 notierender GfK-Konsumklimaindex. Aus den USA unterstützten das gestiegene Verbrauchervertrauen für September sowie ein gestiegener Einkaufsmanagerindex für die Region Chicago. In Europa tendierten insbesondere die konjunktursensiblen Sektoren überdurchschnittlich positiv.
Die Aktienmärkte sind nur noch eine Woche von den Unternehmensdaten für das dritte Quartal entfernt. Hiervon erwarten sich die Anleger mittels positiver Gewinnüberraschungen eine Rechtfertigung für die erfreuliche Marktentwicklung der vergangenen Monate im Umfeld nachgebender Makrodaten. Die Unternehmen müssen zeigen, dass sie die Gewinne trotz gestiegener Zinsen und eines auf hohem Niveau verharrenden Ölpreises abermals steigern konnten. Vorerst gilt es aber, die letzte Woche der sog. „Gewinnwarnsaison“ zu überstehen. Bisher scheinen negative Überraschungen wie bei Yahoo! nur Ausnahmen zu sein. Daher können sich die Märkte weiterhin von der auf Hochtouren laufenden Übernahmewelle tragen lassen. Es sollte nicht überraschen, wenn die EZB die Zinsen am Donnerstag um weitere 25 Basispunkte auf dann 3,25% anhebt. Die Anhebung ist bereits seit langer Zeit Marktkonsens. Obwohl sich das Erdöl von den Tiefs der vergangenen Woche wieder lösen konnte, kann der aktuelle Anstieg als Gegenbewegung auf den vorherigen starken Kursverfall gewertet werden. Sofern es zu keiner negativen Entwicklung bei den Verhandlungen über die Urananreicherung mit dem Iran kommt, geht cominvest von einem weiteren Preisrückgang aus. Für die laufende Börsenwoche rechnen wir angesichts der starken Kursgewinne der Vorwoche insgesamt mit einer Konsolidierung.
Für den Rentenmarkt stehen in der laufenden Woche mit dem US-Frühindikator ISM und dem Arbeitsmarktbericht wichtige Daten zur aktuellen konjunkturellen Lage an. Insgesamt geht cominvest davon aus, dass der ISM durch einen erneuten Rückgang ein weiteres Nachlassen der Konjunkturdynamik in den USA anzeigt. Der Arbeitsmarkt sollte hiervon jedoch zunächst nicht weiter belastet werden. Ein weiterer Aufbau von Arbeitsplätzen von ca. 120.000, was im Rahmen des Vormonats liegt, ist zu erwarten. Dabei dürfte die Arbeitslosenquote sogar weiter rückläufig sein. In Euroland dürften sich die Einkaufsmanager-Indizes weiter freundlich und damit auch besser als die Konsens-Schätzungen entwickelt haben. Die nach wie vor freundliche konjunkturelle Lage ist dabei ein Baustein für die EZB-Sitzung am Donnerstag, von der cominvest eine weitere Erhöhung des Leitzinses erwartet. Aus unserer Sicht werden die Kernbotschaften von EZB-Präsident Trichet weiter auf mittelfristigen Inflationsrisiken und einem freundlichen Konjunkturausblick basieren. Insgesamt ist in dieser Woche daher nicht mit großen Bewegungen zu rechnen. Wir erwarten einen Bund-Future um die 118 %.
Quelle: Cominvest
Die cominvest Asset Management GmbH mit Sitz in Frankfurt am Main wurde im Jahr 2002 durch Zusammenlegung der inländischen Asset Management-Aktivitäten der Commerzbank AG gegründet und ist seitdem eine hundertprozentige Tochter der Commerzbank. Aktuell verwaltet sie 55 Milliarden Euro, wovon 44% auf Privatkunden und 56% auf institutionelle Investoren entfallen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf europäischen Aktien- und Rentenfonds.
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