Reale Werte aussichtsreicher als festverzinsliche Wertpapiere
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Frankfurt (BoerseGo.de) – Swiss & Global Asset Management hält reale Werte derzeit für aussichtsreicher als festverzinsliche Wertpapiere. Aktien und Immobilien böten aktuell im Vergleich zu Anleihen hohe laufende Renditen und günstige Bewertungen, so Anton Oberhofer, Experte für institutionelle Mandate bei der Fondsgesellschaft. Zudem seien sie am ehesten in der Lage, eine moderate Erhöhung der Inflation zu verkraften. Allerdings böten ausgewählte Anleihen von Schwellenländern oder Unternehmen ebenfalls gute Chancen auf positive reale Renditen.
„Die jüngsten geldpolitischen Maßnahmen könnten die Transformation von einer deflationären in eine möglicherweise inflationäre Phase beschleunigen“, erklärt Oberhofer. So hatte Ben Bernanke, der Präsident der US-amerikanischen Notenbank Fed, zuletzt angekündigt, die Leitzinsen so lange niedrig zu halten, bis die US-Wirtschaft zurück zu stärkerem Wachstum finde und die Arbeitslosenquote in den USA unter 6,5 Prozent sinke. „Dies deutet insofern auf einen Paradigmenwechsel hin, als zugunsten des Wachstums nun höhere Inflationsrisiken in Kauf genommen werden“, erläutert Oberhofer. Von den niedrigen Inflationsraten der vergangenen zehn Jahre hätten vor allem festverzinsliche Anlagen profitiert. Für die nächste Phase der Entwicklung bevorzugen die Experten von Swiss & Global allerdings Realwerte wie Aktien und Immobilien. Derzeit sind Aktien in der Asset Allocation übergewichtet. „Für Aktien spricht insbesondere die nach wie vor relativ hohe Eigenkapitalrendite von 11,8 Prozent sowie die ansprechende Dividendenrendite nach Quellensteuern von 2,8 Prozent“, erläutert Aktienstratege Carlo Capaul. Er hat Titel aus den Sektoren Gesundheit und Technologie übergewichtet. Versorger und Finanzdienstleister hält er aktuell für weniger attraktiv.
Unterstützung erhalten Dividendenpapiere auch von der weiteren Entwicklung in Europa: „Die Schritte in Richtung einer europäischen Bankenaufsicht sind von hohen Erwartungen auf eine größere Finanzstabilität in Europa begleitet“, ergänzt Oberhofer. „Aus Sicht der Finanzmärkte ist diese Entwicklung zu begrüßen, denn sie sollte das Wachstum wieder beleben.“ Dennoch dürfte Europa nach Einschätzung von Swiss & Global erst 2014 wieder zu positiven Wachstumsraten zurückfinden. Auch in den USA dürfte die Konjunktur sich zunächst wenig dynamisch entwickeln. Optimistischer bewertet die Fondsgesellschaft die Aussichten für Asien und insbesondere China. Auch andere große Schwellenländer wie Brasilien, Indien und Russland dürften überdurchschnittlich stark wachsen.
Positive Jahresrenditen erwartet Fixed-Income-Experte Bernhard Urech auch für Schwellenländeranleihen in Hartwährung. Als Gründe nennt der Experte neben der positiven Wirtschaftsentwicklung auch die vergleichsweise gute Haushaltslage vieler Schwellenländer. „Die positive Rating-Entwicklung vieler dieser Länder wird sich fortsetzen“, so Urech. „Der Anteil von Schwellenländern, die von den Ratingagenturen als Investment Grade eingestuft werden, dürfte daher von aktuell 60 Prozent – gemessen an der Marktkapitalisierung von Anleihen in Hartwährung – mittelfristig weiter ansteigen.“ Wenig attraktiv sind für Swiss & Global dagegen derzeit Staatsanleihen aus den Industrieländern. Vor allem Anleihen von Staaten mit hoher Bonität böten so niedrige Renditen, dass bereits ein geringer Anstieg der Zinsen die laufenden Erträge wegschmelzen lasse. „Ertragsmöglichkeiten sehen wir daher außer bei Anleihen von Schwellenländern am ehesten bei ausgewählten Unternehmensanleihen“, sagt Oberhofer.
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