Fundamentale Nachricht
12:07 Uhr, 17.06.2024

Real und Alternative Assets: Dollar toppt Euro als Basiswährung

Immobilien und andere Alternative Assets bieten im aktuellen Umfeld attraktive Renditen, wobei in US-Dollar geführte Portfolios dem Euro als Basiswährung überlegen sind, erläutern Viviana Gisimundo, Head of Quant Solutions, Multi Asset Solutions, und John O’Toole, Head of Multi Asset Investment Solutions bei Amundi.

Unsere Kapitalmarkteinschätzungen 2024 skizzieren attraktive Risiko-/Renditeprofile für Real und Alternative Assets – auch Alternatives genannt. Die zusätzliche Performance gegenüber börsennotierten Investments liegt in der Vergütung für das höhere Liquiditätsrisiko. Sinnvoll für Investoren ist ein eigener Portfoliobaustein nur für Immobilien und alternative Anlagen. Optimal sind unserer Meinung nach 20 % des Gesamtportfolios.

  • Hedgefonds tragen weiterhin zur Diversifizierung eines Portfolios bei und erzielen interessante Renditen bei moderatem Risiko.
  • Infrastruktur wird hauptsächlich durch die Renditen börsennotierter Unternehmen und die Inflationsentwicklung gestützt.
  • Private Debt könnte von seinem variablen Zinsprofil profitieren, das ein besseres Risiko-Ertrags-Verhältnis mit sich bringt.
  • Private Equity bestätigt sich als die Anlage, die man auf der Suche nach attraktiveren Renditen im Auge behalten sollte, auch wenn höhere Zinsen die Renditeaussichten begrenzen könnten.
  • Der Immobiliensektor könnte dagegen unter hohen Bewertungen und physischen Risiken leiden, selbst wenn die erwarteten Einnahmen und der Mietpreisanstieg im Rahmen der historischen Durchschnittswerte liegen.

Strategische Asset Allokation: Euro als Basiswährung

Ein moderates Risikoprofil für Euro-Anleger lässt eine Rendite von 4,1 % erwarten, die auf 4,4 % ansteigt, wenn Investitionen in Real und Alternative Assets berücksichtigt werden. Die wichtigste Säule der strategischen Asset Allokation ist nach wie vor der Bereich globale Anleihen mit guter Bonität (45-55%), was die Bedeutung von Investment Grade-Anleihen und Staatsanleihen für Anleger mit einer geringen Risikobereitschaft bestätigt. Das verbleibende Anleihevermögen kann auf Schwellenländeranleihen und Global High Yield (ca. 25 % des Portfolios) verteilt werden. Der Rest entfällt auf Aktien (ca. 20 %, wenn Sachwerte nicht berücksichtigt werden) mit einer Präferenz für die Industrieländer.

Anleger, die bereit sind, ein gewisses Illiquiditätsrisiko in Kauf zu nehmen, ersetzen Aktien und globale Anleihen teilweise durch Real und Alternative Assets. Innerhalb der alternativen Anlagen erscheinen Hedge-Fonds und Private Debt für ein moderates Risikoprofil attraktiver als Infrastruktur, Immobilien und Private-Equity. Bei einem aggressiveren Risikoprofil steigen die Renditeerwartungen um rund 100 Basispunkte und liegen zwischen 5,3 % und 5,6 %. Hier nimmt das Engagement in hochwertigen festverzinslichen Anlagen deutlich zugunsten einer höheren Allokation in Aktien ab. Bei diesem dynamischen Profil erhalten Private Equity und Private Debt den Löwenanteil innerhalb der Alternatives.

Strategische Asset Allokation: US Dollar als Basiswährung

Wir erwarten eine jährliche Rendite von 5 % für ein US-Dollar-basiertes Anlegerportfolio mit einem moderaten Risikoprofil. Die erwartete Rendite steigt auf 5,3 %, wenn Real und Alternative Assets dazu kommen. Wie beim Euro-Investor sind globale Anleihen mit guter Bonität der wichtigste Portfoliobaustein, wobei die Gewichtung etwas höher ist als beim Euro-Investor, da die erwartete Rendite bei Absicherung gegenüber dem US-Dollar höher ist. Die Aufnahme von realen und alternativen Vermögenswerten wird durch eine Reduzierung von hochwertigen festverzinslichen Wertpapieren und Aktien finanziert. Eine Kombination aus Hedge-Fonds und Private Debt und in geringerem Maße aus anderen Strategien stellt die optimale Allokation in illiquide Vermögenswerte dar. Beim dynamischen Risikoprofil liegen die Renditeerwartungen bei 6,1 %, mit Alternatives bei 6,4 %.

US-Dollar-Investoren profitieren mehr

Ein auf US-Dollar fokussierter Anleger wird wohl von höheren Renditen profitieren als ein Euro-Investor. Allerdings weisen auf Euro lautende Portfolios aufgrund des niedrigeren risikofreien Zinssatzes höhere erwartete Sharpe Ratios, also Überrenditen gegenüber dem risikofreien Zinssatz im Verhältnis zur Volatilität, auf.

  • Die Aufnahme eines diversifizierten Investments in Real und Alternative Assets wirkt sich auf das Portfolio positiv aus, was sich in einer höheren Sharpe Ratio und einem geringeren Shortfall-Risiko zeigt.
  • Die positive Wirkung alternativer Anlagen im Portfolio nimmt bei US-Dollar-basierten Anlagen oder wenn das Risikoprofil von moderat auf dynamisch steigt, ab. Der erste Fall erklärt sich hauptsächlich durch die höheren Korrelationen zwischen alternativen und traditionellen Anlagen für einen US-Dollar-Anleger. Der zweite Fall ist auf die Beschränkung der Illiquidität zurückzuführen.
  • Das dynamische Euro-Portfolio ist stärker auf Aktien ausgerichtet als das US-Dollar-Portfolio, wobei letzteres stärker bei globalen Investment-Grade-Anleihen engagiert ist. Dies lässt sich durch das höhere Renditeprofil erklären, das der US-Dollar-Anleger mit festverzinslichen Anlagen erzielen kann.

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