Raus aus dem DAX, rein in den Nasdaq – Investoren vertrauen auf die US-Wirtschaft
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Die Europäische Union könnte sich mit den Strafzöllen gegen chinesische Autobauer ein Eigentor geschossen haben. Mit bis zu 38 Prozent sind sie viel niedriger als jene 100 Prozent, die die US-Regierung erhoben hat. Sie sind damit nicht hoch genug, um Volkswagen, BMW und Mercedes bei der Umstellung von Verbrennern auf Elektrofahrzeuge gegen die günstige Konkurrenz aus Fernost abzuschirmen.
Die deutschen Autohersteller werden es jetzt noch schwerer haben, gegen die chinesische Konkurrenz anzukämpfen. Während die Autoaktien den Deutschen Aktienindex gestern deutlich nach unten zogen, gab es eine Rally bei chinesischen E-Autobauern. Es könnte sogar noch schlimmer kommen: Die chinesische Regierung könnte nun Vergeltungsmaßnahmen einleiten. Wenn die Autobauer Sand im Getriebe haben, läuft es auch im DAX nicht mehr rund. Da kann dann auch die Wall Street nichts ausrichten. US-Aktien sind im Moment für Anleger einfach attraktiver.
Auch die Technik hilft nicht. Im DAX setzt sich der intakte Abwärtstrend seit Mitte Mai weiter durch. Trotz starkem Rückenwind aus den USA verharrt der Index in seiner schwunglosen Konsolidierung. Deutsche Aktien werden verkauft, um das Geld dann in den Nasdaq zu investieren. Für die anhaltend gute Stimmung an der Wall Street sorgt ein dynamischer Rückgang der Renditen. Nach den schwächeren Inflationsdaten half gestern dann noch eine erfolgreiche Auktion von Staatsanleihen.
Investoren haben derzeit ein hohes Vertrauen in die US-Wirtschaft und den Dollar und die jüngste Auktion überzeichnet. Der S&P 500 erreicht den vierten Rekordschlusskurs in Folge. Erneut ist der Großteil der Kursgewinne getrieben von wenigen Aktien wie Apple oder Microsoft. Die fehlende Breite der Rally ist deshalb weiterhin ein Grund zur Sorge.
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