Fundamentale Nachricht
14:13 Uhr, 27.04.2022

Rapspreis auf Rekordniveau

Indonesien, der weltgrößte Exporteur von Palmöl, hat ein Exportverbot für verarbeitetes Palmöl erlassen, was den Markt für Ölsaaten weiter verknappen dürfte.

Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Der Markt für Ölsaaten dürfte sich weiter einengen: Indonesien hat in den vergangenen Tagen ein Verbot für den Export von verarbeitetem Palmöl verkündet, welches morgen in Kraft treten soll. Ausgenommen hiervon ist allerdings unverarbeitetes Palmöl, wie Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch in der aktuellen Ausgabe von „TagesInfo Rohstoffe“ schreibt.

Indonesien sei der weltgrößte Exporteur von Palmöl. Betroffen seien etwa 40 Prozent der Palmölexporte. Sonnenblumenöl sei aufgrund des Krieges in der Ukraine bereits weitgehend vom Markt verschwunden, da die Ukraine und Russland zusammen rund 80 Prozent der weltweiten Exporte stellten, allein gut 50 Prozent die Ukraine. Und der weltgrößte Rapsexporteur Kanada melde für dieses Jahr einen deutlichen Rückgang der Anbaufläche für Canola, heißt es weiter.

„Das kanadische Statistikamt veröffentlichte gestern eine im März unter Landwirten erhobene Umfrage, wonach die Anbaufläche auf 20,9 Millionen Morgen zurückgehen soll, was einem Minus von sieben Prozent gegenüber dem Vorjahr entsprechen und sechs Prozent unter dem Fünfjahresdurchschnitt liegen würde. Im Vorfeld befragte Marktteilnehmer hatten mit einer deutlich größeren Canolafläche von 22,1 Millionen Morgen gerechnet“, so Fritsch.

Angesichts der hohen Rapspreise sei die Flächenkürzung überraschend. Allerdings benötige Raps einen deutlich stärkeren Einsatz von Düngemitteln als andere Feldfrüchte, was die Entscheidung der Landwirte beeinflusst haben dürfte. Denn auch die Preise von Düngemitteln seien deutlich gestiegen, heißt es weiter.

„Aus diesem Grund fällt auch die Maisfläche in den USA in diesem Jahr deutlich niedriger aus. Diese Nachrichtenlage macht sich auch in der Entwicklung des Rapspreises bemerkbar. Der Rapspreis in Paris erreichte Ende letzter Woche im Mai-Terminkontrakt ein Rekordhoch von knapp 1.100 Euro je Tonne. Gestern schloss der Preis bei 1.060 Euro nur unwesentlich darunter“, so Fritsch.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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