Analyse
09:50 Uhr, 02.03.2022

RAIFFEISEN BANK I. - Russland-Sanktionen und Kriegssorgen lassen Aktie einbrechen

Ganze 56% hat die Aktie der Raiffeisen Bank International seit Mitte Februar an Wert verloren. Der Grund dürften die Geschäfte in Osteuropa sein: Immerhin rund 30% des Nettoergebnisses erwirtschaftet das Wiener Geldhaus in Russland.

Erwähnte Instrumente

  • Raiffeisen Bank International - WKN: A0D9SU - ISIN: AT0000606306 - Kurs: 13,310 € (XETRA)

Laut dem Chef der Raiffeisen Bank International (RBI), Johann Strobl, plane man derzeit keinen Rückzug aus dem Russlandgeschäft. Allerdings werde an Notfallplänen gearbeitet und die Risiken geprüft für den Fall, dass sich die Lage weiter zuspitzen sollte. Auch die Dividende für 2021 wurde gestrichen, der gesamten Bilanzgewinn für das Geschäftsjahr 2021 soll auf neue Rechnung vorgetragen werden. Die Bank ist in 13 Ländern in Zentral- und Osteuropa tätig, rund die Hälfte der Gewinne werden in der Ukraine, Belarus und Russland eingefahren. Die Aktionäre reagieren panisch auf die die Entwicklung der jüngsten Ereignisse und lassen den Aktienkurs einbrechen. In schnellen Schritten nähert sich der Wert dem Tief des Corona-Crashs aus 2020.

Lage bleibt angespannt

Die Aktie befindet sich im freien Fall, im Panikmodus sind Prognosen schwierig. Charttechnische Auffangzonen finden sich jetzt bei 11,50 - 11,69 oder am Tief des Corona-Crashs aus 2020 bei 10,735 EUR. An einer dieser Preiszonen könnten sich kurzfristig die Käufer zeigen und technische Gegenbewegungen nach oben hin einleiten. Ob größere Erholungen oder sogar eine Trendwende nach oben hin folgen, ist unklar.

Potenzielle Erholungsziele liegen zunächst bei 13,80 und 15,90 - 16,40 EUR. Oberhalb davon hellt sich die charttechnische Situation leicht auf, Erholungsbewegungen in Richtung 20 EUR könnten dann eingeleitet werden.

Auf der Unterseite hingegen könnte beim nachhaltigen Durchbrechen des 2020er Tiefs bei 10,735 EUR das Tief aus dem Jahr 2015 bei 8,879 EUR angesteuert werden. Spätestens von dort aus wäre dann mit einer Erholungsbewegung zu rechnen

Fazit: Die Unsicherheit über die weitere Entwicklung in der Ukraine-Krise und sowie den Folgen der bestehenden und weiterer Sanktionen gegen Russland dürfte aktuell der größte Risikofaktor sein, der den Aktionären den Appetit verdirbt. Bis zur Beruhigung der Situation in Osteuropa dürfte die Aktie der Raiffeisen Bank International als hochspekulativ zu betrachten sein und Anleger eher zurückhaltend agieren.


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