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11:07 Uhr, 23.01.2009

Qimonda meldet Insolvenz an

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München (BoerseGo.de) - Die Versuche, den Speicherchiphersteller Qimonda vor der Pleite zu retten, sind gescheitert. Beim zuständigen Amtsgericht in München sei heute ein Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt worden, bestätigte die Infineon-Tochter am Freitag. Der Vorstand sei im Rahmen der bereits begonnenen Restrukturierung aber bestrebt, wesentliche Unternehmensteile zu sanieren.

"Das deutsche Insolvenzrecht bietet die Chance, unseren bereits begonnenen Restrukturierungsprozess zu beschleunigen und das Unternehmen wieder auf eine solide Basis zu stellen", sagte Kin Wah Loh, Vorstandsvorsitzender der Qimonda AG.

Der Hintergrund für den Insolvenzantrag sei der massive Preisversfall in der DRAM-Industrie in Kombination mit einem sich dramatisch verschlechterten Zugang zu Finanzierungen auf den Kapitalmärkten. Zudem habe ein Finanzierungspaket unter Beteiligung des Freistaates Sachsen, der Muttergesellschaft Infineon, eines führenden portugiesischen Kreditinstituts sowie weiterer Banken nicht rechtzeitig abgeschlossen werden können.

Die Nachrichtenagentur hatte zuvor bereits berichtet, dass sich bei Qimonda ein zusätzlicher Finanzierungsbedarf von 300 Millionen Euro ergeben habe. Die sächsische Landesregierung sei aber nicht bereit, zusätzliches Geld in die Hand zu nehmen.

Kurz vor Weihnachten war bereits ein dickes Rettungspaket für Qimonda geschnürt worden. Sachsen hatte sich bereit erklärt, mit 150 Millionen Euro auszuhelfen, die Qimonda-Mutter Infineon in München wollte 75 Millionen, Portugal, wo Qimonda in Porto ein Werk mit 1.800 Beschäftigten betreibt, wollte 100 Millionen beisteuern. Außerdem wollten Bund und Länder mit 280 Millionen Euro bürgen. Dies hat nun aber offensichtlich nicht ausgereicht.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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