Analyse
16:00 Uhr, 09.06.2023

QIAGEN – Bietet sich hier eine lukrative Einstiegschance?

Der niederländische Labordienstleister war einer der Profiteure der Pandemie. Das Abflauen der Corona-Sonderkonjunktur versetzt dem Geschäft nun einen Dämpfer.

Erwähnte Instrumente

  • Qiagen N.V.
    ISIN: NL0015001WM6Kopiert
    Kursstand: 42,140 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • Qiagen N.V. - WKN: A400D5 - ISIN: NL0015001WM6 - Kurs: 42,140 € (XETRA)

Bereits im abgelaufenen Geschäftsjahr musste Qiagen einen Umsatzrückgang um rund 5 Prozent auf 2,14 (VJ 2,25) Mrd. USD verkraften. Der Jahresgewinn ging überproportional um knapp 11 Prozent auf 547,50 (VJ 614,10) Mio. USD bzw. 2,38 (VJ 2,65) USD pro Qiagen-Aktie zurück. Hier machte sich unter anderem die deutliche Abschwächung im Geschäft mit Covid 19-Tests bemerkbar.

Mauer Jahresauftakt

Der Start ins laufende Geschäftsjahr 2023 gestaltete sich erwartungsgemäß noch verhaltener. Der Umsatz ging deutlich auf 485,4 (VJ 628,4) Mio. USD zurück, was ein Minus von 22,8 Prozent bedeutet. Auf den Bereich Molecular Diagnostics entfielen 250 (VJ 357) Mio. USD und auf das Segment Life Sciences 235 (VJ 272) Mio. USD. Positiv zu konstatieren ist die Tatsache, dass der Umsatz mit Nicht-Covid-Produkten um 8 Prozent auf 434 (VJ 400) Mio. USD zugelegt hat. Bei den Covid-Produkten war hingegen ein Einbruch um 77 Prozent auf nur noch 52 (VJ 229) Mio. USD zu verzeichnen.

Besonders stark betroffen waren der Raum Asien-Pazifik mit einem Umsatzminus 38 Prozent auf 83 (VJ 126) Mio. USD sowie die Region EMEA, in der mit 155 (VJ 249) Mio. USD 34 Prozent weniger erlöst worden sind. Mit einem Minus von lediglich 2 Prozent auf 247 (VJ 153) Mio. USD entwickelte sich die Region Amerika recht stabil.

Der bereinigte Quartalsgewinn ging mit 37 Prozent auf 117 (VJ 184) Mio. USD deutlich stärker zurück als die Umsatzerlöse. Pro Aktie wurden bereinigt 0,51 (VJ 0,80) USD verdient. Da wundert es nicht, dass der operative Cashflow mit 72 (VJ 207) Mio. EUR um 65 Prozent rückläufig war. Der freie Cashflow ging sogar um mehr als dreiviertel auf nur noch 39 (VJ 178) Mio. USD zurück.

Hoher Cashbestand

Der Bestand an Zahlungsmitteln lag mit 1,3 Mrd. USD nach 1,4 Mrd. USD zum Jahresende 2022 immer noch auf einem guten Niveau. Dem stehen in 2023 fällige Finanzverbindlichkeiten in Höhe von nur 400 Mio. USD gegenüber.

Als eines der ganz wenigen DAX-Unternehmen gibt Qiagen auch immer eine Prognose für das folgende Quartal ab. Für den Zeitraum von April bis Juni wird von einem Konzernumsatz von 490 (VJ 628) Mio. USD und einem bereinigten Ergebnis je Aktie von 0,50 (VJ 0,80) USD ausgegangen. Für das Gesamtjahr wird dann ein Umsatz in Höhe von 2,05 Mrd. USD in Aussicht gestellt bei einem bereinigten Ergebnis pro Aktie von 2,10 USD.

Fazit: Auch wenn durch das Abflauen des Corona-Geschäfts Umsatz- und Ergebnisdellen bei Qiagen zu verzeichnen sind, bleiben die mittel- bis langfristigen Aussichten des Diagnostikspezialisten gut. Die Qiagen-Aktie pendelt seit ungefähr drei Jahren in einer für einen Biotech-Wert recht engen Spanne zwischen 39 und 50 Euro. Mit 42,20 Euro befindet sich das Papier wieder mal am unteren Ende der Range. Für Trader ergeben sich hier unter Umständen interessante Möglichkeiten. Aber auch fundamental orientierte Anleger können meines Erachtens auf dem aktuelle Niveau eine erste Position eingehen. Es sollten aber Mittel für eventuelle Nachkäufe bei niedrigeren Kursen bereitgehalten werden.

Jahr 2022 2023e* 2024e*
Umsatz in Mrd. USD 2,14 2,06 2,22
Ergebnis je Aktie in USD 2,38 2,12 2,28
KGV 18 20 19
Dividende je Aktie in USD 0,00 0,00 0,00
Dividendenrendite 0,00 % 0,00 % 0,00 %

*e = erwartet

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Über den Experten

Reinhard Hock
Reinhard Hock
Finanzmarktanalyst

Reinhard Hock ist seit über 25 Jahren an der Börse aktiv. Sein Interesse für die Finanzmärkte wurde während der Ausbildung zum Bankkaufmann geweckt. Später arbeitete er mehrere Jahre an der Börse Stuttgart und war dann jahrelang als freiberuflicher Redakteur mit dem Schwerpunkt Berichterstattung über Hauptversammlungen tätig. Dabei hat er sich ein umfassendes Wissen im Nebenwertebereich aufgebaut. Seit Oktober 2022 ist er bei stock3 für Fundamentalanalysen zuständig.

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