Pulverfass Syrien – neuer Ölpreis-Hype?
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Erwähnte Instrumente
- Bonuszertifikat Quanto mit CAktueller Kursstand:VerkaufenKaufen
- Bonus Zertifikat auf Brent CAktueller Kursstand:VerkaufenKaufen
Die Krise in Syrien spitzt sich nach dem angeblichen Giftgaseinsatz des Assad-Regimes immer weiter zu. Kommt es in den nächsten Tagen zu einem Militärschlag des Westens, wie vom US-Sender NBC bereits propagiert, könnte dies einen Flächenbrand in der ganzen Region auslösen und die Ölpreise noch deutlich weiter nach oben treiben. Anleger, die dieses Szenario präferieren, können insbesondere über kurzlaufende Sprint-Zertifikate mit einem 2-fachen Hebel von einem Anstieg profitieren.
Die Börsen weltweit werden derzeit stark von der Unsicherheit über eine weitere Eskalation im Syrien-Konflikt belastet, nachdem die UN-Inspekteure einen Giftgaseinsatz in der Nähe von Damaskus festgestellt haben, bei dem in der vergangenen Woche Hunderte von Zivilisten getötet worden sein sollen. Allerdings würde der Bericht des Expertenteams für den Sicherheitsrat nach Aussage von UN-Generalsekretär Ban Ki Moon noch vier Tage benötigen, so „Welt.de“. Zwar geben sich sowohl Regierungstruppen als auch Rebellen gegenseitig die Schuld für das international geächtete Vorgehen, doch geht man von Seiten der USA bereits davon aus, dass das Assad-Regime hinter dem Einsatz steckt, was aller Voraussicht nach einen entsprechenden Militärschlag gegen die Truppen des syrischen Machthabers nach sich ziehen dürfte, will man aus Sicht der USA auch zukünftig glaubwürdig erscheinen. Das für sein forsches Vorgehen bekannte Großbritannien soll bereits erste Maßnahmen für einen militärischen Einsatz getroffen haben.
Weiterer Ölpreisanstieg vorprogrammiert?
Aus Sorge, dass sich der Nahostkonflikt durch den direkten Eingriff des Westens zu einem schwer kontrollierbaren Flächenbrand auswachsen könnte, zeigen sich die üblichen gegenläufigen Reaktionen an den Finanz- und Rohstoffmärkten mit stärkeren Kursrückgängen bei Aktien und deutlich steigenden Energie- und Edelmetallpreisen. Insbesondere der Ölpreis schoss in dieser Woche bereits stark nach oben und notiert bei Brent aktuell nur noch leicht unter der Marke von 116 US-Dollar. Zu Wochenbeginn hatte er noch bei 111 US-Dollar gelegen. Nach Ansicht von Ric Spooner, Chef-Analyst bei CMC Markets würde ein Militärschlag zu einem weiteren Anstieg auf bis zu 126 US-Dollar führen, so das „Handelsblatt“. Käme es dabei auch noch zu Lieferengpässen kann man sich bei der Société Générale auch einen Brent-Preis von bis zu 150 US-Dollar vorstellen. Da Händler dabei die Produktionseinbußen in den angrenzenden Ländern einpreisen müssen, würde dies die Notierungen auch weiter hoch halten, sagte Ken Hasegawa von der Tokioer Newedge Group. Eine gegenteilige Meinung vertreten die Analysten der Credit Suisse, die in ihrem „Fair-Value-Modell“ von keinen weiter stark steigenden Ölpreisen mehr ausgehen, da der die Märkte bereits einen „substanziellen geopolitischen Risikoaufschlag“ einrechnen würden.
Bonus-Kurzläufer weitgehend ausgereizt
Anleger, die aufgrund einer weiteren Eskalation in den nächsten Wochen mit stärker steigenden Ölnotierungen rechnen, könnten statt auf Delta-1-Zertifikate auch auf eine Struktur setzen. Bei Bonus-Produkten lassen sich auf Sicht einiger Monate kaum noch Seitwärtsrenditen erzielen. Ein bis Jahresende laufendes bei 125 US-Dollar gecapptes Quanto-Papier der DZ-Bank (DZ40AJ) auf Brent bringt es momentan noch auf eine maximale Seitwärtsrendite von 2,02 Prozent bzw. 5,91 Prozent p.a. Der Puffer beträgt hier fast 29 Prozent. Das Aufgeld beläuft sich auf knapp sechs Prozent. Wer auf einen Bonus verzichtet und nur auf die kurzfristige Aufwärtsentwicklung setzen möchte, könnte evtl. das klassische Bonus-Zertifikat von Goldman Sachs (GT0Y76) ebenfalls mit Währungssicherung ins Kalkül ziehen. Das Papier wird bereits Mitte November fällig und bietet mit einer Barriere bei 60 US-Dollar einen wohl mehr als ausreichenden Puffer von über 47 Prozent bis zum Bonusniveau. Allerdings muss bei fallenden Ölpreisen die etwa 7-prozentige Differenz zwischen dem Einstandskurs von aktuell 117,79 Euro und dem Bonus-Level bei 110 US-Dollar bei einem Bezugsverhältnis von 1 als möglicher Verlust berücksichtigt werden. Unterhalb von dieser Marke würde dann der Teilschutz greifen. Das Bonus-Zertifikat würde also erst ab dem Kaufkurs von 117,79 Euro in die Pluszone laufen, würde aber dann unbegrenzt an weiter steigenden Ölpreisen partizipieren.
Quanto-Bonus-Kurzläufer auf Brent:
WKN |
Emit. |
Bonus-Typ |
Barriere USD |
Puffer |
Bonus-Level/Cap USD |
Fälligkeit |
Seitwärts-Rendite |
Aufgeld |
DZ40AJ |
DZ |
Capped |
82,54 |
28,61% |
125/125 |
31.12.13 |
2,02% |
5,97% |
GT0Y76 |
GS |
Classic |
60 |
47,53% |
110/- |
14.11.13 |
- |
1,48% |
2-facher Hebel, einfaches Risiko
Anleger, die auf einen Teilschutz verzichten und stattdessen mit einem Hebel von 2 an einem Ölpreisanstieg teilnehmen möchten, können alternativ auch auf die bis Ende November 2013 laufenden Quanto-Sprinter der DZ-Bank auf den Brent Crude Oil Future setzen. Der Vorteil dieses Zertifikate-Typs besteht wie schon häufig erwähnt in der nur einfachen Beteiligung an fallenden Kursen. Allerdings ist die doppelte Partizipation immer nur bis zur Stopp-Marke möglich. Wer z.B. Papiere mit einer Basis bei 110 US-Dollar und einer Stopp-Marke bei 120 US-Dollar (DZ403T) bzw. 130 US-Dollar (DZ40RM) wählt, kann Maximalrenditen von knapp 13 bzw. über 27 Prozent erzielen. Für diese Performance-Chancen werden aufgrund des Leverage-Effekts aber gleichzeitig nur Ölpreisanstiege von 3,65 bzw. 12,29 Prozent benötigt. Dabei wird das erstgenannte Papier aktuell sogar mit einem ganz leichten Abgeld, das zweite Produkt mit einem überschaubaren Aufgeld von 1,88 Prozent gehandelt. Darüber hinaus sind weitere Sprinter der DZ-Bank mit etwas höheren Start-Marken von 112,50, 115 und 117,50 US-Dollar verfügbar. Auch hier kann sich der Investor in Abhängigkeit von seiner individuellen Kurserwartung zwischen jeweils zwei Ausstattungen mit unterschiedlich hoher Stopp-Marke entscheiden. Siehe dazu die folgende Tabelle.
Quanto-Sprint-Zertifikate auf Brent:
WKN |
Start USD |
Stopp USD |
Hebel |
Max. Ausz Euro |
Rendite max. |
Brief |
Bewertung |
DZ403T |
110 |
120 |
2 |
130 |
12,68% |
115,37 |
26.11.2013 |
DZ40RM |
110 |
130 |
2 |
150 |
27,17% |
117,95 |
26.11.2013 |
DZ403U |
112,50 |
122,50 |
2 |
132,50 |
15,24% |
114,98 |
26.11.2013 |
DZ40RN |
112,50 |
132,50 |
2 |
152,50 |
30,54% |
116,82 |
26.11.2013 |
DZ403V |
115 |
125 |
2 |
135 |
17,82% |
114,58 |
26.11.2013 |
DZ40RP |
115 |
135 |
2 |
155 |
33,76% |
115,88 |
26.11.2013 |
DZ403W |
117,50 |
127,50 |
2 |
137,50 |
20,42% |
114,18 |
26.11.2013 |
DZ40RQ |
117,50 |
137,50 |
2 |
157,50 |
36,81% |
115,12 |
26.11.2013 |
Der BörseGo Tipp:
Anleger können über währungsgesicherte Sprint-Zertifikate mit der doppelten Schwungkraft ganz gezielt auf einen weiteren Ölpreisanstieg setzen und müssen dabei nur ein einfaches Verlustrisiko befürchten. Dagegen sind die Chancen von Teilschutz-Produkten wie Bonus-Papieren auf Sicht von einigen Monaten äußerst begrenzt.
Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.