Analyse
16:50 Uhr, 28.10.2022

PSI SOFTWARE - 2022 hat viel Vertrauen gekostet

Bereits Anfang Oktober hat PSI die Prognose für das laufende Geschäftsjahr zum zweiten Mal einkassiert. Heute wurde der Neunmonatsbericht vorgestellt, der zum Glück keine weiteren negativen Überraschungen enthielt.

Erwähnte Instrumente

  • PSI Software SE
    ISIN: DE000A0Z1JH9Kopiert
    Kursstand: 22,500 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • PSI Software SE - WKN: A0Z1JH - ISIN: DE000A0Z1JH9 - Kurs: 22,500 € (XETRA)

Positiv anzumerken ist, dass es der Berliner Softwareschmiede gelungen ist, Auftragseingang und Umsatz trotz des schwächelnden Geschäfts mit den Stadtwerken und dem Rückzug aus dem russischen Markt zu steigern. Per 30.09. belief sich das Plus beim Auftragseingang auf 4,6 Prozent, sodass ein Wert von 205,0 (Vorjahr 196,0) Mio. Euro zu Buche stand. Die Umsatzerlöse wurden um 2,5 Prozent auf 179,7 (VJ 175,4) Mio. EUR gesteigert. Um 13 Prozent rückläufig war hingegen das EBIT mit 14,3 (VJ 16,4) Mio. EUR. Der Überschuss ging auf 8,0 (VJ 11,1) Mio. EUR zurück, was einem Ergebnis je PSI-Aktie von 0,51 (VJ 0,71) EUR entspricht.

Gegenläufige Entwicklung in den einzelnen Segmenten

Im Geschäftsbereich Energiemanagement ging der Umsatz auf 92,4 (VJ 96,8) Mio. EUR zurück bei einem EBIT von 1,0 (VJ 7,3) Mio. EUR. Vor allem die schwache Nachfrage sowie kostenüberziehende Projekte bei den Stadtwerken belasteten dieses Segment. Im zweiten Bereich Produktionsmanagement stiegen die Erlöse hingegen um 11,2 Prozent auf 87,3 (VJ 78,5) Mio. EUR und das EBIT kletterte sogar um 44 Prozent auf 14,3 (VJ 9,9) Mio. EUR. Als Hauptgrund für die positive Entwicklung wurde das nach wie vor sehr starke Geschäft mit Kunden der nordamerikanischen Metallindustrie genannt. Der Cashflow aus der operativen Tätigkeit reduzierte sich aufgrund geringerer Anzahlungen aus dem Projektgeschäft und noch nicht ausgezahlter Fördermittel auf 7,3 (VJ 16,3) Mio. EUR. Die liquiden Mittel betrugen zum Quartalsende 41,1 (47,3) Mio. EUR.

Rückzug aus Russland

Nachdem bereits im ersten Quartal für das Russlandgeschäft aufgrund der erhöhten Risikosituation durch den Ukrainekonflikt ein eigenes Segment gebildet wurde, hat sich PSI im zweiten Quartal dazu entschieden, diese Geschäftsaktivitäten nicht mehr fortzuführen. Daraus ergab sich Ende des dritten Quartals ein negativer Ergebniseffekt in Höhe von 3,1 Mio. EUR.

Für das Gesamtjahr 2022 erwartet das Unternehmen einen Umsatz und Auftragseingang „leicht über Vorjahr“ und ein EBIT von 20,0 (VJ 23,8) Mio. EUR. Ab 2023 ist dann eine Rückkehr auf den früheren Wachstumspfad geplant und das Langfristziel für 2026 beim EBIT lautet nach wie vor 54 Mio. EUR.

Fazit: Die PSI-Aktie hat in diesem Jahr enorm Federn lassen müssen, scheint jedoch so langsam ihren Boden gefunden zu haben. Die beiden Gewinnwarnungen haben einiges an Vertrauen gekostet, schließlich war PSI früher immer sehr verlässlich, was die Einhaltung der Prognosen anging. Das bereits 1969 gegründete Unternehmen verfügt über eine gute Marktposition und viele langjährige Kundenbeziehungen. Anleger mit einem entsprechenden Anlagehorizont sollten sich die Aktie genauer anschauen. Sollte im Jahr 2026 tatsächlich ein EBIT von 54 Mio. EUR erreicht werden, sind Kurse jenseits der 40 Euro auf jeden Fall wieder im Bereich des Möglichen.

Jahr 2021 2022e* 2023e*
Umsatz in Mio. EUR 248,39 251,00 275,00
Ergebnis je Aktie in EUR 1,01 0,90 1,05
KGV 22 25 21
Dividende je Aktie in EUR 0,40 0,36 0,43
Dividendenrendite 1,78 % 1,60 % 1,91 %
*e = erwartet
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