PROSIEBENSAT.1 - Übernahmeschlacht führt zu Kurssprung
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- ProSiebenSat.1 Media SEKursstand: 7,040 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der VeröffentlichungVerkaufenKaufen
- ProSiebenSat.1 Media SE - WKN: PSM777 - ISIN: DE000PSM7770 - Kurs: 7,040 € (XETRA)
MediaForEurope (MFE) hat ihr öffentliches Übernahmeangebot für ProSiebenSat.1 angepasst. Statt wie bislang 4,47 EUR in bar plus 0,4 MFE-A-Aktien bietet der italienische Medienkonzern nun 4,48 EUR in bar sowie 1,3 MFE-A-Aktien je ProSiebenSat.1-Aktie. MFE sprach von einem Gesamtwert des Angebots in Höhe von 8,62 EUR je Aktie, bezog sich damit allerdings auf den Kurs der MFE-Aktie zum 25. März 2025. Auf Basis des aktuellen Kurses entspricht das Angebot rund 8,17 EUR je ProSiebenSat.1-Aktie, was ungefähr 6 % über dem aktuellen Kurs liegt.
MFE hält bereits einen Anteil von zuletzt 30,1 % an ProSiebenSat.1. Das Unternehmen wird von Pier Silvio Berlusconi, Sohn des verstorbenen früheren italienischen Regierungschefs Silvio Berlusconi, geführt. Kontrahent im Übernahmekampf ist der tschechische Finanzkonzern PPF, der ein eigenes teilweises Erwerbsangebot veröffentlicht hat und seine Beteiligung an ProSiebenSat.1 nach aktuellem Stand auf 30 % erhöhen will.
Politische Bedenken werden laut
Die mögliche Übernahme hat auch die Politik auf den Plan gerufen. Kulturstaatsminister Wolfram Weimer äußerte bereits vor der Ankündigung des erhöhten Angebots durch MFE gegenüber dem Spiegel Bedenken hinsichtlich der journalistischen Unabhängigkeit von ProSiebenSat.1 nach einer möglichen Übernahme durch die Berlusconi-Holding. "Es hat eine Übernahmeschlacht begonnen, über deren Ausgang ich mir Sorgen mache", sagte Weimer.
Er kündigte ein persönliches Gespräch mit MFE-Chef Pier Silvio Berlusconi an. Dabei soll geprüft werden, welche politischen und wirtschaftlichen Interessen mit der Übernahme verbunden sein könnten. "Wenn ein ausländischer Investor einen derart wichtigen Akteur der Meinungsbildung in Deutschland übernimmt, sollten wir genau hinschauen", so der Minister. Das Gespräch ist laut Medienberichten für September geplant. Weimer betonte die Notwendigkeit von Transparenz und einer offenen Folgenabschätzung, um potenziellen politischen Einfluss auf die deutsche Medienlandschaft bewerten zu können.
Fazit: Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte: Diese Weisheit gilt auch bei einem Übernahmepoker zweier Großaktionäre. Das Interesse von MFE und PPF an ProSiebenSat.1 dürfte den Preis der Aktie weiter nach oben treiben. Das gilt umso mehr, als auch der Finanzinvestor General Atlantic bei ProSiebenSat.1 seine Finger im Spiel hat. Allerdings streben wohl weder MFE noch PPF eine Komplettübernahme von ProSiebenSat.1 zum aktuellen Zeitpunkt an, sondern wollen in erster Linie eine Übernahme durch den Kontrahenten verhindern.
Jahr | 2024 | 2025e* | 2026e* |
Umsatz in Mrd. EUR | 3,92 | 3,84 | 3,90 |
Ergebnis je Aktie in EUR | 0,22 | 0,79 | 0,92 |
KGV | 32 | 9 | 8 |
Dividende je Aktie in EUR | 0,05 | 0,05 | 0,08 |
Dividendenrendite | 0,71% | 0,71% | 1,14% |
*e = erwartet, Erwartungen basieren bei |

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