PROSIEBENSAT.1 - Das Übernahmeangebot ist da, und es ist enttäuschend

• ProSiebenSat.1 Media SE - WKN: PSM777 - ISIN: DE000PSM7770 - Kurs: 6,530 € (XETRA)

"Wir glauben, dass ProSiebenSat.1 einen starken Aktionär braucht, der Expertise und Branchenerfahrung bieten kann und so aktiv zu seinem Wachstumskurs beiträgt", sagte MFE-Chef Pier Silvio Berlusconi.

Ich glaube dagegen, dass MFE gar kein Interesse daran hat, möglichst viele Aktien zu bekommen.

Nur der Mindestpreis wird geboten, das ist der volumengewichtete Dreimonatsdurchschnittskurs der ProSiebenSat.1-Aktie.

Ermittelt wird dieser von der BaFin, ich nähere mich dem Preis mit dem Indikator "Volume Weighted Average Price" (VWAP ) und der Periode 66. Das müsste in etwa hinkommen.

Das wären um die 5,8 EUR pro Aktie.

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78 % in bar, 22 % in MFE-Aktien werden geboten. Was soll das?

MFE teilte außerdem mit, dass mit einem bestehenden Aktionär von ProSiebenSat.1 eine Vereinbarung über eine Annahme für einen Teil seiner Papiere abgeschlossen worden sei. Wer das ist und wie viele Aktien der Aktionär hält, weiß man noch nicht. Jedenfalls wird MFE so über 30 % kommen und müsste ohnehin ein Pflichtangebot vorlegen.

Das Angebot macht nicht den Eindruck, als wolle MFE hier unbedingt eine Komplettübernahme erreichen, ganz im Gegenteil. Dann hätte man deutlich mehr bieten müssen.

Vielleicht ist man sich in Italien sicher, ProSiebenSat1 möglicherweise sogar mit unter 50 % Anteil komfortabel regieren zu können. Vor allem sichert man sich so aber ab, nicht zu einem späteren Zeitpunkt ein höheres Pflichtangebot abgeben zu müssen. Denn durch dieses Angebot und der Einzelvereinbarung kommt MFE jetzt sicher über 30 %, die maßgebliche Beteiligungshöhe für ein Pflichtangebot.