Produktivitätswachstum bleibt trotz Aufschwung schwach
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- FTSE 100Kursstand: 7.483,16 Pkt (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
Edinburgh (GodmodeTrader.de) - Eigentlich hatten viele Analysten im Zuge der jüngsten Beschleunigung der weltweiten Industrieleistung mit einem Wachstum der Produktivität gerechnet; schließlich werde in frühen Phasen eines zyklischen Aufschwungs typischerweise vorhandene Kapazität besser genutzt. In ihrem aktuellen „Weekly Economic Briefing“ stellen die Volkswirte von Standard Life Investments jedoch fest, dass die meisten großen Volkswirtschaften – mit einer Ausnahme: Spanien – alle einen jährlichen Produktivitätszuwachs verzeichnen, der unter dem des zehnjährigen Durchschnitts vor der Finanzkrise liegt. In der Eurozone liege die durchschnittliche jährliche Wachstumsrate vor der Finanzkrise in einem Zeitraum von zehn Jahren bei 1,3 Prozent; in den vergangenen drei Jahren bei 0,8 Prozent.
Chefvolkswirt Jeremy Lawson nennt eine Reihe von Gründen, die als Ursache für die „Produktivitätsmalaise“ identifiziert wurden: Probleme, den Effekt von disruptivem technologischen Wandel richtig zu messen; die Finanzkrise selbst, die die Effizienz der Finanzintermediation beeinträchtigt habe und „Zombie-Firmen“ überleben ließ; eine Verlangsamung der Globalisierung; das Nachlassen der positiven Effekte aus den letzten Technologiesprüngen; ein systematisches Investitionsdefizit in öffentliche Infrastruktur; die Demographie etc.
„Diese Faktoren sehen sehr unterschiedlich aus; was aber sie mehr oder weniger gemeinsam haben, ist, dass sie politischer Natur sind“, schreibt Lawson. Nur Strukturreformen, die etwa auf eine Beseitigung der Jugendarbeitslosigkeit zielten oder Handels- und Dienstleistungsschranken abbauten, würden langfristig das Produktivitätswachstum wieder in Gang bringen, heißt es.
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