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10:47 Uhr, 09.06.2017

Produktivitätswachstum bleibt trotz Aufschwung schwach

Gemein ist den Gründen für die „Produktivitätsmalaise“ Standard-Life-Chefvolkswirt Jeremy Lawson zufolge, dass sie alle politischer Natur sind.

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Edinburgh (GodmodeTrader.de) - Eigentlich hatten viele Analysten im Zuge der jüngsten Beschleunigung der weltweiten Industrieleistung mit einem Wachstum der Produktivität gerechnet; schließlich werde in frühen Phasen eines zyklischen Aufschwungs typischerweise vorhandene Kapazität besser genutzt. In ihrem aktuellen „Weekly Economic Briefing“ stellen die Volkswirte von Standard Life Investments jedoch fest, dass die meisten großen Volkswirtschaften – mit einer Ausnahme: Spanien – alle einen jährlichen Produktivitätszuwachs verzeichnen, der unter dem des zehnjährigen Durchschnitts vor der Finanzkrise liegt. In der Eurozone liege die durchschnittliche jährliche Wachstumsrate vor der Finanzkrise in einem Zeitraum von zehn Jahren bei 1,3 Prozent; in den vergangenen drei Jahren bei 0,8 Prozent.

Chefvolkswirt Jeremy Lawson nennt eine Reihe von Gründen, die als Ursache für die „Produktivitätsmalaise“ identifiziert wurden: Probleme, den Effekt von disruptivem technologischen Wandel richtig zu messen; die Finanzkrise selbst, die die Effizienz der Finanzintermediation beeinträchtigt habe und „Zombie-Firmen“ überleben ließ; eine Verlangsamung der Globalisierung; das Nachlassen der positiven Effekte aus den letzten Technologiesprüngen; ein systematisches Investitionsdefizit in öffentliche Infrastruktur; die Demographie etc.

„Diese Faktoren sehen sehr unterschiedlich aus; was aber sie mehr oder weniger gemeinsam haben, ist, dass sie politischer Natur sind“, schreibt Lawson. Nur Strukturreformen, die etwa auf eine Beseitigung der Jugendarbeitslosigkeit zielten oder Handels- und Dienstleistungsschranken abbauten, würden langfristig das Produktivitätswachstum wieder in Gang bringen, heißt es.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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