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15:02 Uhr, 08.03.2011

Pro-Aktien-Szenario trotz Konflikt in Libyen

Stuttgart (BoerseGo.de) - Die Konflikte in Nordafrika schüren Ängste vor Engpässen bei der Ölversorgung. Das hat auch zu Rückschlägen an den Aktienmärkten geführt. "Blickt man etwa einen Monat zurück, sieht man Aktienmärkte, die lange Zeit nur eine Richtung gekannt haben und technisch überkauft waren. Aufgelöst wurde diese Situation durch die Konflikte in Nordafrika", kommentiert Carsten Riester, Portfoliomanager bei der W&W Asset Management. Diese Korrekturen seien aber rasch von Käufern, die den Aufschwung verpasst hatten, zum Einstieg genutzt worden. Dadurch konnte ein Teil der entstandenen Verluste bereits wieder kompensiert werden. Nach Ansicht von Riester zeigt dies, dass es den Märkten grundsätzlich gut geht.

Was passiert aber, wenn die Konflikte auf weitere Länder überschwappen, die für die Ölversorgung eine bedeutendere Rolle spielen, wie etwa Saudi-Arabien? "Das könnte zu unangenehmen Situationen an den Aktienmärkten führen. Investoren müssen somit ein latentes Risiko in jedem Fall einbeziehen. Dennoch spricht das Umfeld immer noch für Aktien, denn im Hinblick auf die Renditechancen gibt es derzeit keine Alternativen", erklärt Riester.

Der Fondsmanager empfiehlt, die Anlagestrategie auf die aktuelle Situation anzupassen, denn sie berge auch Potenzial. "Als Folge aus der unsicheren Lage ist mit einem dauerhaft hohen Ölpreis etwa auf jetzigem Niveau zu rechnen sowie immer wieder mit Ausbrüchen nach oben. Von solchen Entwicklungen profitieren vor allem erdölgewinnende Länder, wie zum Beispiel Russland", so der Experte. Der dortige Aktienmarkt sei zudem gut bewertet und deshalb attraktiv. Als Beimischungen lohnen sich nach seiner Ansicht langfristig aber auch Länder, die stabil und rohstoffreich sind und nicht mit den Konflikten in Verbindung gebracht werden - so etwa Kanada und Australien.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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