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11:54 Uhr, 05.11.2008

Presse: WestLB bringt Sparkassen in Nöte

Hamburg (BoerseGo.de) - Zahlreiche Sparkassen haben offenbar weit stärker in riskante Wertpapiere investiert als bislang bekannt. Nach Informationen der "Financial Times Deutschland" (FTD) steht in Nordrhein-Westfalen eine ganze Reihe von Instituten vor hohen Abschreibungen - vor allem kleinere Häuser seien betroffen. Hinter den Belastungen stehen laut FTD Geschäfte mit der WestLB.

Die Düsseldorfer Landesbank, die den NRW-Sparkassen zu 50,4 Prozent gehört, hatte den kommunalen Instituten zwischen 2003 und 2006 in großem Stil sogenannte CDO-Papiere verkauft, berichtet die Zeitung. Die Transaktionen erfolgten dem Vernehmen nach im Rahmen eines "House of Europe" getauften Programms, das alles in allem 5 Milliarden Euro schwer war.

Vonseiten der Sparkassenverbände hieß es in den letzten Monaten stets, falls Institute in ausfallgefährdete Papiere investiert hätten, dann nur in geringem Ausmaß. Aus Kreisen der NRW-Sparkassen verlautete nun hingegen, dass einige Häuser CDO-Papiere im Eigenhandelsbestand Depot A komplett oder in gravierendem Umfang abschreiben müssen. Für kleinere Sparkassen, die häufig bloß niedrige einstellige Millionengewinne erwirtschaften, können sich siebenstellige Abschreibungen bereits zu einem schweren Ballast entwickeln.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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