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10:03 Uhr, 06.11.2008

Presse: KfW verliert Millionen in Island

Düsseldorf (BoerseGo.de) - Nach dem Desaster bei Lehman Brothers hat die KfW-Bankengruppe offenbar auch in Island einen dreistelligen Millionenbetrag in den Sand gesetzt. Die staatseigene Bank habe 288 Millionen Euro in Wertpapiere unter anderem bei der angeschlagenen und inzwischen verstaatlichten Kaupthing-Bank in Island angelegt, berichtet die "Rheinische Post" unter Berufung auf ein Schreiben des Bundesfinanzministeriums an die FDP-Bundestagsfraktion. Demnach seien 98 Millionen Euro bereits als Risikovorsorge zurückgelegt worden.

Dass die Staatsbank ihr Geld wiederbekommt, sei unwahrscheinlich. Island kann derzeit wegen der Finanzkrise nur durch Milliardenkredite des Weltwährungsfonds IWF am Leben erhalten werden. Dem Land drohte der Bankrott. Das isländische Einlagensicherungssystem schützt Einlagen nur bis zu einem Wert von 20.887 Euro. "Die Millionen kann die KfW also abschreiben", zitiert die "Rheinische Post" Hans-Peter Burghof, Finanz-Professor an der Universität Hohenheim. "Wir werden versuchen, die Forderungen gerichtlich durchzusetzen", erklärte dagegen eine KfW-Sprecherin auf Anfrage der Zeitung.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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