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09:37 Uhr, 20.10.2008

Presse: Glos schlägt Staatskredite für Firmen vor

Hamburg (BoerseGo.de) - Einem Zeitungsbericht zufolge will das Bundeswirtschaftsministerium auch über Firmen außerhalb des Bankensektors eine Art staatlichen Rettungsschirm spannen. Um zu verhindern, dass die Kreditvergabe an Unternehmen durch die Finanzkrise beeinträchtigt werde, solle notfalls die Staatsbank KfW eine 100-prozentige Finanzierung anbieten, heißt es vorliegenden Vorschlagspapier des Ministeriums, das der "Financial Times Deutschland" (FTD) vorliegt.

Im Wirtschaftsministerium gebe es Befürchtungen, die Kreditvergabe an Unternehmen könne im weiteren Verlauf der Krise empfindlich gestört werden. Für diesen Fall müsse die Regierung vorsorgen, schreibt das Ministerium in seinem Vierseitenpapier unter dem Titel "Flankierung des beschlossenen Instrumentariums zur Bewältigung der Finanzkrise".

"Es ist daran zu denken, dass die KfW vorsorglich die Billigung der Europäischen Kommission zu einer Notfazilität einholt, die es ihr ermöglicht, im Bedarfsfall Unternehmen aller Größen bis zu 100-Prozent-Finanzierungen anzubieten und die Hausbanken bis zu 100 Prozent vom Risiko zu befreien", zitiert die FTD aus dem Papier.

Es sei "beunruhigend", dass die kurzfristige Refinanzierung der Unternehmen am Kapitalmarkt "in der letzten Zeit immer mehr zum Erliegen gekommen" sei. Da der Geldverkehr zwischen den Banken bis zur Vorlage des staatlichen Rettungspakets "immer weiter ausgetrocknet" sei, könne es auch für Unternehmen zu Engpässen kommen, die sich über Bankkredite refinanzieren.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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