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08:16 Uhr, 17.07.2008

Presse: Continental erwägt Kapitalerhöhung

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Hamburg (BoerseGo.de) - Bei der geplanten Übernahme von Continental muss der Familienkonzern Schaeffler mit massivem Widerstand rechnen. Nach Informationen von manager-magazin.de haben Anwälte des Automobilzuliefereres die Finanzaufsicht BaFin aufgefordert, die Abwicklung der Swap-Geschäfte zu untersagen, mit denen sich Schaeffler insgesamt 36 Prozent an Conti sichern will. Zudem solle auch die angekündigte Veröffentlichung des Übernahmeangebots, das Schaeffler gestern bereits abgegeben hat, verboten werden.

Der Kern der juristischen Argumentation: Die Äußerungen der Schaeffler-Gruppe im Vorfeld des angekündigten Übernahmeangebots ("Wir haben jederzeitigen Zugriff auf 36 Prozent der Conti-Aktien.") begründeten die hohe Wahrscheinlichkeit, dass die angeblich in Geld zu erfüllenden Swap-Geschäfte über 28 Prozent der Aktien und Stimmrechte der Continental AG tatsächlich in Aktien der Continental AG gewandelt werden und es entsprechende Vereinbarungen der am Swap-Geschäft beteiligten Parteien gäbe.

Dies habe zur Folge, dass die von den Stillhaltern gehaltenen Aktien rechtlich bereits vor Ankündigung des Angebots der Schaeffler-Gruppe zuzurechnen waren - und damit ein Kontrollerwerb im Sinne des Übernahmerechts bereits vollzogen war, so das "manager-magazin". Damit seien Mitteilungspflichten betreffend wesentlicher Stimmrechtsanteile nach dem Wertpapierhandelsgesetz verletzt worden und der Kapitalmarkt sowie die Conti-Aktionäre über die wahren Verhältnisse getäuscht worden.

Experten halten das Vorgehen von Schaeffler jedoch für legal. "Das ist trickreich gemacht, aber ich sehe es als legal an", sagte Börsenexperte Wolfgang Gerke. Er erwartet deshalb auch kein Eingreifen der Finanzaufsicht BaFin.

Insidern zufolge will der Aufsichtsrat unabhängig davon bei seiner Sitzung am 23. Juli über konkrete Abwehrmaßnahmen gegen Schaeffler beraten. Dabei sei laut "manager-magazin" auch eine Kapitalerhöhung im Gespräch. Ziel sei es, durch eine Kapitalerhöhung den Anteil von Schaeffler zu verwässern.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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