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09:28 Uhr, 26.06.2009

Presse: Bad Banks werden steuerlich begünstigt

Düsseldorf (BoerseGo.de) - Union und SPD wollen die Entlastung der Banken von Schrottanleihen durch umfangreiche Steuererleichterungen attraktiver gestalten als ursprünglich geplant. Die geplanten Bad Banks in Form von Zweckgesellschaften sollen nun doch von der Gewerbesteuer befreit werden, berichtet das "Handelsblatt" unter Berufung auf Koalitionskreise. In diese Zweckgesellschaften sollen vor allem private Banken zum Beispiel abgewertete verbriefte US-Immobilien-Kredite auslagern können.

Als zweites Modell solle der Bankenrettungsfonds Soffin Anstalten gründen, in die vor allem notleidende Landesbanken ganze Geschäftsfelder ausgliedern sollen. Bei dieser zweiten Variante, dem sogenannten Anstaltsmodell, gebe es inzwischen eine steuerbefreiende Lösung. Der finanzpolitische Sprecher der Unionsfraktion, Otto Bernhardt, sagte dem "Handelsblatt", dass es hierbei um die Mehrwertsteuer gehe.

Das gesamte Bad-Bank-Gesetz will die Große Koalition bis Mittwoch im Haushaltsausschuss fertigstellen, damit es Freitag nächster Woche noch vor der Sommerpause verabschiedet werden kann. Es soll die Banken von jenen Schrottpapieren entlasten, die Quartal für Quartal von den Ratingagenturen abgewertet werden, was zu immer neuem Eigenkapitalbedarf führt. Die Schrottpapiere werden dann in beiden Modellen vom Bund bis zum Ende ihrer Laufzeit eingefroren.

Beim Zweckgesellschaftsmodell müssten die Bankeigentümer mögliche Verluste später abzahlen. Beim Anstaltsmodell sollen die Eigentümer - Bundesländer und Sparkassen - nach dem Gesetzentwurf jedoch von Anfang an für die Schrottpapiere haften.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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