Presse: Autoindustrie verwirft Pläne für Rettungsfonds
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Düsseldorf (BoerseGo.de) - Der Verband der Automobilindustrie (VDA) hat trotz der sich verschärfenden Krise der Zulieferer Pläne für den Aufbau eines Rettungsfonds für notleidende Unternehmen der Branche fallen lassen. "Das ist kein Thema mehr", sagte eine mit der Situation vertraute Person dem "Handelsblatt". Es habe sich gezeigt, dass die Widerstände für eine kollektive Lösung bei den Herstellern zu groß und wettbewerbsrechtliche Bedenken zu stark gewesen seien.
Hoffnungen der Lieferanten auf eine gemeinsame Hilfsaktion der Autobauer für die angeschlagene Branche haben sich damit zerschlagen. Noch Mitte Dezember hatte der VDA Pläne für einen Fonds bestätigt, in den BMW, Daimler oder Volkswagen einzahlen sollten. Die Hersteller seien zwar weiter bereit, im Einzelfall wichtigen Lieferanten im Notfall zur Sicherung der Lieferkette zu helfen, so das "Handelsblatt". Doch Bund und Länder müssen nun nach Ansicht von Branchenexperten damit rechnen, dass neben Schaeffler und Continental noch weitere Autozulieferer wegen Staatshilfen anklopfen werden.
Christopher Seagon, Autoexperte in der Heidelberger Anwaltssozietät Wellensiek, geht davon aus, dass bei anhaltender Nachfrageschwäche "in drei bis vier Monaten auch kapitalstärkere Zulieferer" zusammenbrechen könnten. "Niemand hält 20 bis 30 Prozent Absatzminus in kürzester Zeit ohne gravierende Folgen durch", sagte der erfahrene Sanierer zum "Handelsblatt".
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