Neuer Finanzinvestor bietet Praktiker Finanzspritze an

Hamburg/Kirkel (BoerseGo.de) – Im Machtkampf um die angeschlagene Baumarktkette Praktiker hat sich ein neuer Investor gefunden. Der Finanzinvestor Clemens Vedder hat eine Finanzspritze von zunächst 30 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Die Mittel könnten über seine Goldsmith Gruppe bis auf 100 Millionen Euro erhöht werden.

„Ich bin überzeugt davon, dass die Restrukturierung von Praktiker erfolgreich umgesetzt und das Unternehmen wieder in die Gewinnzone geführt werden kann“, erklärte Vedder. Der Investor will dabei aber nicht nur als Geldgeber fungieren, sondern aktiv bei der Sanierung der Baumarktkette mitarbeiten. Dabei strebt Vedder bei der Sanierung die Erhaltung der 10.000 Arbeitsplätze bei Praktiker und der Schwestermarke Max Bahr an. Nähere Details zu seinem Angebot wollte Vedder nicht machen.

Vedder kritisierte jedoch das Angebot des US-Finanzinvestors Anchorage. Das US-Finanzunternehmen will 85 Millionen Euro in die Sanierung von Praktiker stecken und verlangt dafür eine Verzinsung von 17 Prozent.

Bisher hat Vedder weder Kontakt zum Praktiker-Chef Kay Hafner noch zur Vertreterin der Großaktionäre, der österreichischen Fondmanagerin Isabella de Krassny, aufgenommen. De Krassny vertritt die beiden größten Anteilseigner der Baumarktkette, den zypriotischen Finanzfonds Maseltov (10 Prozent Anteil) sowie die österreichische Privatbank Semper Constantia (5,0 Prozent Anteil).

Praktiker war vor allem durch Missmanagement deutlich in die roten Zahlen gerutscht und benötigt dringend Kapital im Volumen von 200 Millionen Euro. Der Verlust wurde im Vorjahr 2011 mit über 500 Millionen Euro angegeben. Dies war das schlechteste Ergebnis seit dem Börsengang 2005.