Positive Wachstumsaussichten für die Region Asien-Pazifik
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Kronberg im Taunus (GodmodeTrader.de) – Für Asien war 2016 ein ereignisreiches Jahr, denn wieder einmal waren die Märkte häufigen Stimmungsschwankungen ausgesetzt. In der ersten Jahreshälfte stand die Anfälligkeit des kreditgetriebenen Wirtschaftswachstums in China im Fokus der Anleger und war ausschlaggebend für das schlechtere Abschneiden der Region. Diese Sorgen traten in der zweiten Jahreshälfte jedoch zunehmend in den Hintergrund. Stattdessen rückten die vergleichsweise attraktiven Bewertungen und ein möglicher Gewinnanstieg ins Zentrum der Aufmerksamkeit, wie Timothy Orchard, Fidelity-CIO für Asien-Pazifik (ex Japan), in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.
Auf längere Sicht sollten Anleger ihr Augenmerk jedoch vor allem darauf richten, ob und wie die diversen Reformpläne an den wichtigen Märkten umgesetzt würden. Indien zum Beispiel habe Fortschritte bei seiner großen Steuerreform erzielt. Besondere Beachtung habe unlängst die Entscheidung der indischen Regierung gefunden, große Banknoten aus dem Verkehr zu ziehen, um der Schattenwirtschaft das Wasser abzugraben. Diese Maßnahme werde das Wachstum in nächster Zeit zwar unweigerlich bremsen. Sie zeuge jedoch von Ministerpräsident Modis ungebrochenem Reformwillen. Zudem sei es Indien gelungen, sein Doppeldefizit zu senken und den Preisauftrieb zu verlangsamen. Damit sei Spielraum für weitere Zinssenkungen vorhanden. Der Konjunkturabschwung möge zwar noch längere Zeit anhalten, und in nicht allzu ferner Zukunft könnte die Wiederwahl Modis für Unruhe an den Märkten sorgen. Auf längere Sicht sei der Ausblick für Indien aber unverändert gut. Auch Indonesien sei mit seiner Landreform und der jüngsten Steueramnestie auf einem guten Weg, heißt es weiter.
„In China geht der Balanceakt weiter. So strebt Peking einerseits ein ausreichend hohes nominales Wachstum an, während andererseits der langsame Umbau der Wirtschaft hin zu einem nachhaltigen Konsummodell weg von einer auf Sachanlageinvestitionen basierten Struktur fortgesetzt wird. Parallel dazu schreitet die Öffnung des chinesischen Marktes für ausländische Investoren voran. Jüngste Beispiele sind höhere Quoten für so genannte ‚Qualified Foreign Institutional Investor‘ (QFII) sowie das Stock-Connect-Programm, was ausländischen Anlegern den Zugang zu den an der Börse in Shenzhen gehandelt Titeln eröffnet. Sobald die vollständige Übertragbarkeit zwischen Anlageklassen erreicht ist und inländische Aktien in die diversen Indizes aufgenommen wurden, wird China den Löwenanteil am regionalen Index stellen“, so Orchard.
In einer Zeit mit zunehmenden geopolitischen Risiken seien die genannten Reformen ein Beleg für die vergleichsweise günstigen Rahmenbedingungen in Asien. Dass die asiatischen Schwellenländer nicht zwangsläufig aufgrund unternehmensspezifischer und politischer Faktoren mit einem massiven Abschlag gegenüber ihren westlichen Pendants gehandelt werden sollten, scheine uns plausibel. Das gelte vor allem in Anbetracht der turbulenten Entwicklungen in anderen Teilen der Welt, angefangen von der Teilannexion eines souveränen europäischen Staates über den Brexit bis hin zu den Unsicherheiten infolge der US-Präsidentschaftswahl, heißt es weiter.
„Ferner fürchten viele, dass höhere Zinsen in den USA den asiatischen Ländern das Leben schwer machen könnten. Der aktuelle Konjunkturzyklus mag sich zwar in etlichen Punkten von früheren unterscheiden. Dennoch sollte ein Blick auf die Entwicklung der asiatischen Märkte in den vorangegangenen Zyklen für Beruhigung sorgen: Denn in einem Umfeld mit steigenden Zinsen in den USA haben sich Asiens Märkte in der Vergangenheit behauptet, was dem Umstand geschuldet sein mag, dass höhere Zinsen meist mit robustem weltwirtschaftlichem Wachstum einhergehen. Aktuell sind die asiatischen Märkte verglichen mit den entwickelten Märkten im Westen günstig bewertet. Zudem haben sie ansehnliche Fortschritte bei ihren Reformvorhaben erzielt und ihren zyklischen Gewinnabschwung bereits hinter sich. Alles in allem scheinen sie damit gut aufgestellt für langfristiges Wachstum“, so Orchard.
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