Positive Arbeitsmarktentwicklung mit Sondereffekten<br />
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1. Die Einkaufsmanagerindizes im Verarbeitenden Gewerbe in Euroland gingen im Juli mehrheitlich zurück, lediglich in Griechenland, Frankreich und in den Niederlanden legten die Indizes zu. Der deutsche Einkaufsmanagerindex sank von 59,5 auf 58,9 Punkte und blieb damit nur unwesentlich unter den Erwartungen der von Bloomberg befragten Volkswirte, die im Mittel (Median) einen Wert von 59,0 Punkten erwartet hatten (DekaBank: 59,9 Punkte). Der Einkaufsmanagerindex für Euroland als Ganzes sank damit auf 57,4 Punkte.
2. Mit Ausnahme der Komponente der Lieferzeiten wiesen in Deutschland alle in den Einkaufsmanagerindex einfließenden Zeitreihen nach unten. Die Auftragskomponente ist seit März tendenziell leicht rückläufig. Diese Entwicklung ist vor allem durch den stärker ausgeprägten tendenziellen Rückgang der Exportaufträge bedingt. Offensichtlich kann derzeit das Inlandsgeschäft noch etwas dagegen halten. Da sich aber die Auftragsbestände immer noch auf einem hohen Niveau befinden (60,7 Punkte), ist die Produktion noch vergleichsweise robust: Seit März schwankt die entsprechende Komponente zwischen 61,8 und 60,7 Punkten. Im Juli sank die Produktionskomponente auf 61,1 Punkte. Die Entwicklung der letzten Monate deutet auf einen zyklischen Hochpunkt der Konjunktur hin. Unter den negativen Entwicklungen sind der starke Rückgang der Beschäftigungskomponente und der gestiegene Margendruck hervorzuheben: Im Juli stiegen erneut die Inputpreise schneller als die Outputpreise und lasteten damit auf den Margen. Hierin spiegelt sich die Rohstoffpreisentwicklung wider.
3. Positiv überraschten die heutigen deutschen Arbeitsmarktdaten mit einem saisonbereinigten Rückgang um 84 Tsd. Arbeitslose. Die erfreuliche Tendenz am deutschen Arbeitsmarkt in den letzten Monaten wird im Juli allerdings durch zwei Sonderfaktoren überzeichnet, die beide mit dem Stichtag der Arbeitsmarkterhebung – Mitte Juli – zu tun haben: Erstens fiel der Ferienbeginn in ungewöhnlich vielen Bundesländern in die zweite Julihälfte. Daher meldeten sich weniger Schüler als saisonüblich für die Übergangszeit bis zum Beginn der Lehre arbeitslos. Zweitens dürften ein Großteil der befristeten WMBeschäftigungsverhältnisse, die von der Bundesagentur für Arbeit auf 50 Tsd. beziffert werden, zum Stichtag noch nicht aufgelöst worden sein. Beide Effekte entlasteten im Juli und belasten im August. Hierzu passt der starke Rückgang der Beschäftigungskomponente des Einkaufsmanagerindex im Juli, der diese Effekte schon abbilden sollte. Ferner haben eine intensivere Betreuung der Arbeitslosen, der verstärkte Einsatz von Arbeitsgelegenheiten und eine Aktualisierung der Arbeitsangebots eine unterstützende Rolle gespielt.
4. Alles in allem unterstreichen die heutigen Daten die gute konjunkturelle Entwicklung zur Jahresmitte, aber auch die Risiken für die Zukunft. Nach einem ungewöhnlich starken Wachstum des Bruttoinlandsprodukts im zweiten Quartal (0,9 % qoq) schaltet die deutsche Volkswirtschaft einen Gang zurück. Dies ist auch notwendig, denn das Wachstum im zweiten Quartal entspricht dem zwei- bis dreifachen des deutschen Potenzialwachstums und würde auf Dauer zu inflationären Verspannungen führen. Doch auch das dritte Quartal bringt noch ein überdurchschnittliches Wachstum. In konjunkturell schwierigeres Fahrwasser kommt die deutsche Volkswirtschaft erst, wenn die Mehrwertsteuererhöhung am 1. Januar 2007 zuschlägt und die Inlandsnachfrage deutlich dämpft.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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