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10:36 Uhr, 17.05.2009

Porsche- und Piëch-Familien treffen sich am Montag

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Frankfurt (BoerseGo.de) - Die VW- und Porsche-Eigentümerfamilien Porsche und Piëch wollen sich am Montag zu einer Aussprache treffen. Dies berichtet das Nachrichtenmagazin "Spiegel". Hintergrund sind Äußerungen des VW-Aufsichtsratschefs Ferdinand Piëch am Rande einer Präsentation auf Sardinien. In Bezug auf den angeblichen Wert des Porsche-Imperiums von elf Milliarden Euro hatte Piëch gesagt: "Das ist sicherlich ein paar Milliarden zu hoch gegriffen. 'Paar' groß geschrieben." Die Porsche-Familie fürchtet nun, dass Vorzugsaktionäre von Porsche bei einem Zusammengehen mit VW auf Schadensersatz klagen könnten. Piëch habe möglicherweise die Treue-, Sorgfalts- und Verschwiegenheitspflicht des Aktienrechts verletzt.

Unterdessen wurde am Wochenende bekannt, dass Porsche Ende März bei einem in Krisentreffen in der niedersächsischen Staatskanzlei in Hannover offenbar selbst darum gebeten hat, von Volkswagen übernommen zu werden. Grund sei der damals zunächst gescheiterte Versuch gewesen, einen Kredit über zehn Milliarden Euro zu verlängern, berichtet das "manager magazin" in seinem Online-Angebot. Durch die Übernahme Porsches durch VW sollte der Sportwagenbauer wieder mit Liquidität versorgt werden. Einige Tage später hatte sich Porsche eine neue Kreditlinie über 10 Milliarden Euro gesichert und damit einen alten Kredit in gleicher Höhe abgelöst.

In VW-Konzernkreisen hieß es laut Nachrichtenagentur dpa am Wochenende, die Porsche-Führung verkenne die Lage völlig. Vorwürfe, VW wolle Porsche fertigmachen, seien eine "Dolchstoßlegende", da Porsche selbst um eine Übernahme gebeten habe. Die finanzielle Situation des Sportwagenbauers sei weiterhin "äußerst brenzlig".

Die Finanzkrise und das Festhalten an der VW-Sperrminorität hatten Porsche beim Versuch, VW komplett zu übernehmen, einen Strich durch die Rechnung gemacht. Porsche hält derzeit rund 51 Prozent der VW-Stammaktien und wollte seinen Anteil eigentlich noch im laufenden Jahr auf 75 Prozent erhöhen. Durch einen Gewinnabführungsvertrag sollte Porsche Zugriff auf die in Wolfsburg lagernde Liquidität erhalten, um damit die im Rahmen der VW-Übernahme angefallenen Schulden tilgen zu können. Anfang Mai hatte Porsche dann aber die Übernahme von VW abgeblasen. Die Porsche-Familiengesellschaften sprachen sich stattdessen für einen Zusammenschluss der beiden Autokonzerne aus. Demnach sollten unter einer einheitlichen Führungsgesellschaft in der Endstruktur zehn Marken nebeneinander stehen, wobei die Eigenständigkeit aller Marken und damit auch von Porsche gewahrt bleibe.

Porsche interessiert sich inzwischen auch für Staatshilfen, um an Liquidität zu kommen. Der Sportwagenbauer habe bei der KfW-Bankengruppe vorgesprochen, um sich über die Konditionen für einen Kredit zu erkundigen, berichtete ebenfalls der "Spiegel" am Wochenende. Das Unternehmen wolle ein Darlehen in Höhe von einer Milliarde Euro.

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Oliver Baron
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Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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