Kommentar
19:42 Uhr, 27.02.2020

Peak Panik?

Am Donnerstag hat es während des Handelstages noch einmal richtig gescheppert. Das könnte der Höhepunkt der Panik gewesen sein.

Erwähnte Instrumente

  • S&P 500
    ISIN: US78378X1072Kopiert
    Kursstand: 3.061,85 Pkt (CME) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • S&P 500 - WKN: A0AET0 - ISIN: US78378X1072 - Kurs: 3.061,85 Pkt (CME)

Der Coronavirus breitet sich weiter aus. Wer jetzt immer noch glaubt, dass 2020 ein einfaches Jahr wird, hat nicht aufgepasst. Die wirtschaftlichen Folgen sind noch nicht einmal ansatzweise abzuschätzen. Vollkommen zu Recht hat der S&P 500 in der Spitze bisher mehr als 11 % von seinem Allzeithoch abgeben müssen. Beim Dax sieht es ähnlich aus.

Normalerweise fallen Indizes in Europa stärker als US-Indizes, wenn Panik um sich greift. Das war diesmal nicht der Fall. Ein Grund ist die noch engere Verflechtung der US-Wirtschaft mit der chinesischen Wirtschaft im Vergleich zur europäischen.

Inzwischen geht es aber nicht mehr nur um China. Das wurde spätestens am Donnerstag klar. Aus fundamentaler Sicht sollte der Abverkauf noch nicht beendet sein. Erst jetzt beginnen Analysten die Folgen zu quantifizieren. Bisher gingen Analysten in den USA von einem Gewinnwachstum von knapp 10 % in diesem Jahr aus.

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Davon kann inzwischen keine Rede mehr sein. Mit etwas Glück gibt es in diesem Jahr keinen Gewinnrückgang. Auf Basis der bisherigen Gewinnschätzung hat sich das KGV per Ende 2020 von einem sehr hohen Wert von 19 für den S&P 500 wieder etwas normalisiert und erreichte 17,1. Da nun aber das Gewinnwachstum ausbleibt, ist der Markt heute immer noch so hoch bewertet wie vor der Korrektur. Werden die Gewinnschätzungen erst angepasst, steigt das Jahresend-KGV automatisch wieder auf 19.

Aus fundamentaler Sicht ist der Markt trotz einer Korrektur von 10 % kein Schnäppchen. Man kann trotzdem Geld verdienen. Der Höhepunkt der Panik könnte nun nämlich erreicht sein. Das bedeutet nicht, dass die Kurse nicht weiter fallen können, sondern lediglich, dass sich der Trend verlangsamt und es auch einmal wieder einen positiven Tag geben wird.

Wenn die Panik abflaut geschieht vor allem eines: die Tagesschwankungen gehen zurück. Die Volatilität geht dadurch ebenfalls zurück. Der VIX, der die Volatilität des S&P 500 abbildet, stieg am Donnerstag im Tagesverlauf auf 36,4 Punkte. Das geschieht statistisch alle zwei Jahre. Wenn es dazu kommt, dann hält sich ein solches Niveau nicht lange (siehe Grafik).

Peak-Panik-Kommentar-Clemens-Schmale-GodmodeTrader.de-1

Da der Markt aus fundamentaler Sicht immer noch kein Schnäppchen ist, kaufe ich trotz Kursrückgangs aktuell keine Aktien. Stattdessen setze ich auf eine Normalisierung der Schwankungsbreite. Ich shorte also Volatilität. Dies tue ich, indem ich die ETN mit dem Kürzel VXX (iPath VIX Short-Term Futures) leerverkaufe.

Es gibt keine Garantie, dass der VIX nun wieder auf 20 Punkte fällt. Wer keine Erfahrung mit dem Shorten von Volatilitätsprodukten hat, sollte sich zurückhalten. Da die Volatilität selbst sehr schwankungsanfällig ist, ist eine solche Spekulation eine ziemliche Achterbahnfahrt.

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33 Kommentare

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  • Value East
    Value East

    Das passiert wenn wahnsinnige Notenbänker wie Draghi die Zinsen 11 Jahre lang bei Null lassen.

    Es bauen sich irrsinnige Blasen in allen Assetklassen auf. Mir wäre ein Leitzinz von 4 Prozent lieber.

    Dann wäre der Dax aber in den letzten 11 Jahren zwischen 3.500 und 8.000 Punkten geblieben und alles wäre real bewertet. Dafür wären Italien, Frankreich, Spanien, Portugal und Griechenland bankrott. Aber auch das wäre ok. Wer seine Staatsfinanzen nicht in Ordnung halten kann, muss eben wieder die Lira oder die Drachme einführen. "Wenn die Kasse nicht stimmt, stimmt alles andere auch nicht" - Winston Churchill.

    Hoffe der DAX fällt bis 3.500 Punkte, damit Draghi mal klar wird, was er hier ausgelöst hat.

    10:47 Uhr, 28.02.2020
  • MaxStirner
    MaxStirner

    Meine Broker können für Deutsche Retail Kunden(alle EU-Bürger ) VXX nicht handeln. Wo ist es Ihnen gelungen? In meinem IB-Konto sind solche US-Papiere mit NT (not tradeable gekennzeichnet). Das gilt auch für alle US-gelisteten i-shares wie z.B. EWG

    23:11 Uhr, 27.02.2020
  • wolp
    wolp

    Flucht in den Euro. Da sieht Frau wo die Qualität ist. Merci

    23:02 Uhr, 27.02.2020
    1 Antwort anzeigen
  • thomas84
    thomas84

    dow 24200 final

    22:49 Uhr, 27.02.2020
  • thomas84
    thomas84

    dramatisch fantastisch wenn nikkei 225 endlich 19800 die 24200 final dann kaufen evtl

    22:49 Uhr, 27.02.2020
  • kingkong007
    kingkong007

    Niemanden interessiert die fundamentale Sicht. Wenn Entwarnung kommt, geht der Fuchs wieder ab. So schauts aus.

    22:43 Uhr, 27.02.2020
  • Lumpazi
    Lumpazi

    Silberminen werden geschüttet.

    22:13 Uhr, 27.02.2020
  • Pump_Dump
    Pump_Dump

    Beim Dow Future ist die Low Value Area @26280 und die Preise darunter werden mit dicker Bid-Size darunter "akzeptiert". Aktuell bei 25708. Damit waren die guten Ask-Sizes für heute erledigt und die US-Session sagt "nein" zur Bodenbildung in dieser Session. Das wird morgen richtig interessant. Gute Nacht.

    22:07 Uhr, 27.02.2020
  • grinder1337
    grinder1337

    buy the dips. nurn schnupfen, in 2 monaten vorbei 🙄

    22:05 Uhr, 27.02.2020

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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