PARTEC - Wunder-KI-Aktie legt Jahresabschluss vor
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- PARTEC AG VNA O.N.Kursstand: 98,000 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der VeröffentlichungVerkaufenKaufen
- PARTEC AG VNA O.N. - WKN: A3E5A3 - ISIN: DE000A3E5A34 - Kurs: 98,000 € (XETRA)
Dieser fällt ernüchternd aus, wenn man das neue Patentportfolio außen vor lässt, das im Einzelabschluss für einen „Gewinn“ von mal eben 754 Mio. EUR sorgt. Unterlegt werden soll dieser Wert mit einer Milliardenklage gegen Microsoft. Doch auch Nvidia und AMD müssen sich wohl warm anziehen, denn die Technologie von ParTec ist angeblich überall drin.
Merkwürdige Aktie – merkwürdige Bilanz
Bei der Klage geht es um die dynamische modulare Systemarchitektur, die Microsoft angeblich beim Bau seiner Azure-Rechenzentren verwendet. Darauf hat ParTec seit 2017 ein Patent. Da ParTec selbst kein Geld hat und mit Kapitalmaßnahmen und dem Gang in den geregelten Markt liebäugelt, hat das Unternehmen die US-Kanzlei Susman Godfrey beauftragt. Diese geht der ganzen Sache auf Erfolgsbasis nach.
Die Dauer des Prozesses wird mit drei bis vier Jahren angegeben. Ein hoher zweistelliger oder gar dreistelliger Millionenbetrag könnte eingeklagt werden, berichtete das Handelsblatt. Im Markt ist CEO Frohwitter auch als Patenttroll bekannt, der wie wild Unternehmen verklagt. Ein paar Mal hat das auch schon geklappt.
Laut dem Jahresabschluss 2023 hat ParTec 2023 insgesamt acht Vorstände und vier Aufsichtsräte. Die Vergütungen des Vorstands beliefen sich auf 4,65 Mio. EUR! Insgesamt hatte der ParTec-Konzern aber nur Personalaufwendungen von 4,80 Mio. EUR. Demnach beschäftigt der angeblich führende Hersteller von Quantencomputern und Superrechnern neben dem Vorstand maximal noch ein oder zwei Leute.
Wer die Superrechner in einer neu zu errichtenden Fabrik nun so genau baut, daraus wird man nicht schlau. Von 95,684 Mio. EUR Umsatz gingen jedenfalls 76,254 Mio. EUR für den Materialaufwand weg. Eine extrem hohe Summe. Während es also kein Personal gibt, wird Ware für 76 Mio. EUR verarbeitet. Von wem genau eigentlich?
Unter dem Strich steht sodann ein Ergebnis von -17,44 Mio. EUR. Im Halbjahresbericht bemängelte ich noch den hohen Forderungsbestand eines Jahresumsatzes. Dieser hat sich dann auch so aufgelöst, dass ein erheblicher Teil abgeschrieben werden musste. Dabei hat ParTec laut eigener Aussage nur Top-Kunden und bekommt auch Geld vom Staat. Da passt auch etwas nicht zusammen.
Im Konzern ist das Eigenkapital jetzt mit über 3 Mio. EUR negativ. Die Firma wiegt an der Börse 792 Mio. EUR und braucht scheinbar dringend Geld. Beim Ausblick gibt man sich dann wieder offensiv. Die Umsätze sollen dieses Jahr auf 200 Mio. EUR steigen. Gelingen soll dies auch dank der neuen „Supertrainer“ für KI-Anwendungen.
Im Risikobericht heißt es dann auch: „Das weitere Wachstum der ParTec Gruppe erfordert ggf. einen weiteren Zufluss von Finanzierungsmitteln.“ „Es besteht das Risiko, dass die Gesellschaft unterjährig nicht zu jedem Zeitpunkt über ausreichend Liquidität verfügt, um ihre laufenden Verpflichtungen erfüllen zu können.“ Na dann, viel Erfolg.
Die Projekte für 2024 lesen sich dann aber wieder 1A. Der modulare Exascale Computer JUPITER und der BSC Mare Nostrum V sollen im Konsortium mit anderen gebaut werden. An weiteren sehr großen Ausschreibungen nimmt ParTec teil.
Fazit: Was ParTec jetzt genau ist bzw. macht, ich weiß es nicht. Irgendwas passt da hinten und vorne aber nicht zusammen. In Teilen erinnert mich die Bilanzierung an die UMT AG, die ebenfalls in München beheimatet ist. Irgendwann hat sich alles mit einem lauten Knall in Wohlgefallen aufgelöst. Viel scheint auch am Vorstand Bernhard Frohwitter zu hängen, der mit bald 80 Jahren den Job wohl auch nicht mehr ewig machen wird und jede Gelegenheit nutzt, um Aktien auf den Markt zu werfen. Die ParTec-Aktie ist nur etwas für Zocker.
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