Paradigmenwechsel: Dividende statt Wachstum?
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Erwähnte Instrumente
- Meta Platforms IncKursstand: 455,435 $ (Nasdaq) - Zum Zeitpunkt der VeröffentlichungVerkaufenKaufen
- Meta Platforms Inc - WKN: A1JWVX - ISIN: US30303M1027 - Kurs: 455,435 $ (Nasdaq)
Ausgerechnet Meta Platforms schüttet künftig eine Dividende an seine Aktionäre aus. Wie das Unternehmen in der vergangenen Woche bei der Vorlage der Zahlen für das vierte Quartal mitteilte, soll Ende März eine erste Quartalsdividende in Höhe von 0,50 USD je Aktie an die Aktionäre gezahlt werden. Dies entspricht einer Jahresdividende von zunächst 2,00 USD pro Aktie bzw. einer Dividendenrendite von rund 0,4 % auf dem aktuellen Kursniveau.
Beachtlich ist die Entscheidung von Meta Platforms vor allem deshalb, weil das Geld, das jetzt Quartal für Quartal an die Aktionäre gezahlt wird (am Anfang dürften es ungefähr 5 Mrd. USD pro Jahr sein), alternativ ja auch in Wachstumschancen im KI-Bereich bzw. in die Metaverse-Vision investiert werden könnte. (In der Realität macht Meta natürlich beides. Neben den Dividendenzahlungen investiert Meta Platforms auch weiterhin stark in künftiges Wachstum.)
Ein Unternehmen hat grundsätzlich verschiedene Verwendungsmöglichkeiten für Gewinne (bzw. Cashflows) die im operativen Geschäft erwirtschaftet werden:
- Reinvestition ins laufende Geschäft, um organisches Wachstum zu generieren
- Zukäufe, um anorganisch zu wachsen
- Schuldenabbau, um Zinszahlungen zu reduzieren
- Aktienrückkäufe
- Dividendenzahlungen
Besonders im Technologiebereich war es lange Zeit üblich, dass Unternehmen sämtliche Gewinne in organisches Wachstum oder in Zukäufe investiert haben. Angesichts der enormen Wachstumschancen war das auch nicht überraschend.
Wachstum oder Dividende: Was ist besser?
Steht ein Unternehmen vor der Wahl, Gewinne in künftiges Wachstum zu reinvestieren oder sie an die Aktionäre auszuschütten, gibt es zumindest in der Theorie ein klares finanzmathematisches Kriterium, an dem sich das Unternehmen orientieren sollte.
Investitionen in Wachstum sind eigentlich nur dann gerechtfertigt, wenn die Rendite dieser Investitionen über den Kapitalkosten des Unternehmens liegen. Konkret sollte ein Unternehmen Gewinne nur dann in künftiges Wachstum reinvestieren, wenn die interne Verzinsung (ROIC) dieser Investitionen höher ist als die Kapitalkosten (die man zum Beispiel anhand von Kennzahlen wie des gewichteten Durchschnitts der Kosten von Eigen- und Fremdkapital, Weighted Average Cost of Capital, WACC, bemessen kann). Dies bedeutet aus finanzmathematischer Sicht, dass das Unternehmen durch die Reinvestition seines Gewinns einen Wert für die Aktionäre schafft.
Wenn jedoch der ROIC niedriger ist als die Kapitalkosten, wäre es eigentlich im Interesse der Aktionäre, wenn das Unternehmen den Gewinn ausschüttet, entweder durch Dividenden oder über Aktienrückkäufe, da die Aktionäre möglicherweise bessere Renditemöglichkeiten für ihr Kapital außerhalb des Unternehmens finden können.
Fazit: Im Umfeld aus höheren Zinsen (und damit steigenden Finanzierungskosten) seit der Corona-Pandemie haben Dividenden ganz grundsätzlich an Attraktivität gewonnen, auch im Vergleich zu Investitionen in künftiges Wachstum. Dies zeigt auch die Entscheidung von Meta, künftig eine Dividende an seine Aktionäre zu zahlen, obwohl eine solche Entscheidung natürlich immer anhand der unternehmensspezifischen Situation getroffen werden sollte.
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