Paradigmen-Wechsel bei der japanischen Zentralbank
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Kronberg im Taunus (BoerseGo.de) - Die japanische Zentralbank hat nach Abschluss ihrer ersten Sitzung unter Leitung des neuen Gouverneurs Haruhiko Kuroda die Geldpolitik deutlich stärker gelockert als erwartet. Damit wird der Richtungswechsel in der Notenbank untermauert. June-Yon Kim, Fondsmanager des Fidelity Japan Fund, und Jun Tano, Fondsmanager des Fidelity Japan Smaller Companies Fund, erklären, welche Auswirkungen sie für den japanischen Aktienmarkt erwarten:
„Der neue japanische Notenbankchef Kuroda hat es geschafft, eine noch aggressivere Lockerung der Geldpolitik durchzusetzen, als die optimistischsten Marktteilnehmer zu hoffen gewagt hatten. Vor diesem Hintergrund ist eine weitere Abwertung des Yen wahrscheinlich. Daraufhin könnten noch mehr japanische Unternehmen ihre Gewinnerwartungen anheben. Auch wenn der Markt jetzt erst einmal volatil reagiert und eventuell auch kurzfristige Dämpfer hinnehmen muss, haben japanische Aktien von Kuroda zweifellos starken Rückenwind bekommen. Jetzt bleibt abzuwarten, welche Details Abe in den nächsten Monaten zu seinen Strukturreformplänen bekannt geben wird. Denn davon werden die Gewinne in der zweiten Hälfte des Geschäftsjahres maßgeblich bestimmt werden. Ich konzentriere mich daher jetzt auf Unternehmen, die von den Reflationsmaßnahmen in erster Linie profitieren - also ausgewählte Finanztitel und fundamental wettbewerbsfähige Exporteure, sagte June-Yon Kim.
Jun Tano meint: „Obwohl sich die Bank of Japan noch kühner als erwartet gezeigt hat, bin ich doch der Meinung, dass der japanische Aktienmarkt diesen geldpolitischen Regimewandel bereits größtenteils eingepreist hat. Daher haben wir schon seit Jahresbeginn starke Zuwächse bei Immobilien- und Finanztiteln außer Banken beobachten können. Ob die reale Nachfrage mit der wachsenden Geldmenge nachzieht, wird zum Lackmustest für den Erfolg der neuen Zentralbankpolitik werden. Investoren kommen nicht umhin, das Gewinnpotenzial und die Bewertung jedes Unternehmens einzeln genau zu prüfen - statt auf die Flut zu setzen, die alle Boote hebt."
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