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13:56 Uhr, 22.10.2001

PANDATEL,CARRIER1,NOVEMBER AG - Trendchecks

PANDATEL:

Aktuell steht der Aktienkurs von PANDATEL mit 4,85% im Plus bei 10,8 Euro. Im Bereich von 10,55 Euro liegt eine wichtige charttechnische Unterstützung !

Langfristiger Wochenchart

Das Allzeittief wurde am 21.09.2001 mit 6,2 Euro erreicht. Es ist davon auszugehen, daß wir bei dieser Aktie die Lows gesehen haben dürften. Unterstützungen liegen bei 7,7 und 10,55 Euro. Die tertiäre Abwärtstrendlinie wurde deutlich nach oben gebrochen. Die sekundäre Abwärtstrendlinie verläuft aktuell bei etwa 16 Euro. Indikatorentechnisch gibt es jedoch keine wirklich nennenswerten bullishen Signale. Der MACD tendiert eher neutral, Momentum, RSI et.al ebenfalls eher neutral zu werten.

Langfristiger Tageschart

CARRIER 1:

Der Aktienkurs von CARRIER 1 INTERNATIONAL S.A. gehört zu den einsamen Spitzenreitern im Nemax 50. Aktuell steht die Aktie erneut mit über 20% im Plus bei 1,73 Euro. Damit ist die sekundäre langristige Abwärtstrendlinie deutlich nach oben gebrochen worden und der Weg frei in Richtung den Widerstand bei 2,8 Euro ! Die Aktie ist hochspekulativ.

Langfristiger Wochenchart

NOVEMBER AG:

Der Aktienkurs der NOVEMBER AG steht heute erneut mit knapp 20% im Plus bei 7,4 Euro. Der eine mögliche V-Formation bestimmende Widerstand bei 5,95 Euro und die übergeordnete langfristige primäre Abwärtstrendlinie konnten damit signifikant nach oben gebrochen werden ! Es bahnt sich die Ausbildung einer V-Formation aus, welche auch indikatorentechnisch gestützt wird. Wir halten es insgesamt am sinnvollsten die Ausbildung des nächsten Zwischentiefs abzuwarten. Sollte man sich in den laufenden Hype long einklinken wollen, muß unbedingt mit Stopps gearbeitet werden, die im Bereich von Unterstützungen platziert werden sollten. Stopp Aktuell im Bereich von 6 Euro.

Langfristiger Wochenchart

Fundamentalanalyse von BoerseGo Research vom 23.04.2001

boerse-Go.de

Klicken Sie hier, um zur Webseite von der November AG zu gelangen

(©BörseGo - http://www.boerse-go.de)

Tätigkeitsfeld:

Die 1996 gegründete november AG ist auf den Gebieten der Biotechnologie und Medizintechnik tätig. Die Tätigkeitsfelder in Forschung und Entwicklung reichen von molekularer Forschung bis hin zu medizintechnischen Anwendungen. Kernkompetenzen bestehen nach Angaben der Gesellschaft insbesondere im Bereich der molekularbiologischen Forschung und Entwicklung. Ihr Geschäft hat die november AG in die Unternehmensbereiche molekulare Therapie, molekulare Diagnose sowie medizinische Produkte unterteilt. Derzeit konzentriert sich das Unternehmen überwiegend auf Forschungstätigkeiten und die weitere Entwicklung patentrechtlich gesicherter Technologien hin zu einer durch eine künftige Vermarktungs-strategie unterstützte Markteinführung der Produktprojekte.
Daneben ist auch die Durchführung entsprechender Analysen auf dem Gebiet der human- und veterinärmedizinischen Diagnostik und der Umweltanalyse, soweit hiervon der technische Vorgang und nicht der diagnostische Teil der unter den Arztvorbehalt fällt, umfaßt wird, Gegenstand des Unternehmens. Ebenso wie die Durchführung von Beratungen und Forschungsaufträgen auf diesen Sektoren, soweit diese Beratungen innerhalb der Fachkreise erfolgen und sich nicht auf die Beratung von Patienten beziehen.
Die november AG besitzt derzeit rund 80 Patente in den von ihr abgedeckten Bereichen.
Die Tochterfirma la fontaine International GmbH & Co KG ist im Handel mit medizintechnischen Geräten und Laborkunststoffprodukten aktiv.

Geschäftsfelder:

Im ersten Hauptbereich Molekulare Therapie entwickelte November das sogenannt Drug Delivery System. Dieses System ist ein universell einsetzbares Arzneimitteltransportsystem. Die Technologie verpackt nach einem biologischen Baukastenprinzip Arzneistoffe in künstlich hergestellte Virushüllen. Die Proteinbausteine der Virushülle werden mit dem Wirkstoffbaustein (z. B. Protein, Peptid, DNA-Fragment oder einem herkömmlichen pharmazeutischen Wirkstoff) verbunden. Aus dieser Assoziation von Wirkstoff und Virushülle wird ein einsatzfähige Transportvehikel gebildet.
Besonders zu betonen ist, daß nur die Hülle, aber keineswegs die infektiöse Erbsubstanz des Virus verwendet wird. Diese Vorgehensweise ermöglicht den geschützten Transport im Körper und letztlich die Passage der Zellmembran, an der viele Wirkstoffe mit herkömmlichen Transportsystemen scheitern. Schließlich erreicht der Wirkstoff in höherer zellulärer Konzentration, trotz deutlich geringerer Dosierung seinen Wirkort. Potentielle Nebenwirkungen werden reduziert oder fehlen völlig.
Eine der wichtigsten Anwendungen für unsere künstlich hergestellten Viruspartikel stellt der Einsatz als hoch effektiver Impfstoff dar. Bei konventionellen Impfstoffen verläßt man sich auf die Fähigkeit des Organismus, das Erregermaterial abzubauen und es dem Immunsystem zu präsentieren. Für eine Vielzahl infektiöser Mikroorganismen sind mittlerweile die Immunantwort auslösenden Erregermerkmale bekannt. Eine gezielte Immunisierung könnte durch den Transport genau dieser Erregerfragmente in die Zielzellen des Immunsystems erfolgen.
Die mit dem spezifischen Erregerfragment beladenen Kapsoide dirigieren den Impfstoff ins Zellinnere, wo er letztendlich abgebaut und dem Immunsystem präsentiert wird. Auf diese Weise können die beladenen Kapsoide zu einer neuen Generation von Impfstoffen avancieren. Impfstoffe gegen Krankheitserreger, für die es bislang keine Impfung gibt, könnten Wirklichkeit werden. Dies trifft z. B. auf das Immunschwäche-Virus (HIV) zu, welches eine enorme gesellschaftliche und medizinische Herausforderung darstellt. Die derzeit verfügbare Therapie hat zwar eine Reduktion der viralen Belastung zur Folge, muß jedoch mit erheblichen Nebenwirkungen erkauft werden und ist somit noch nicht für den Massenmarkt geeignet. An diesem Problem arbeitet November gerade.

Im Bereich Molekulare Diagnose hat november die Technologie der "Elektrohybridisation" entwickelt, mit der Diagnosen zuverlässig, schnell und effizient auf molekularer Ebene durchgeführt werden können, wie das Unternehmen erklärt. Die "Elektrohybridisation" ist ein molekulares Verfahren, das sich die elektronischen Eigenschaften von Biomolekülen (z.B. DNA und Proteine) zunutze macht. Dieses neuartige Verfahren beschleunigt alle Schritte eines Labornachweises von der Probenaufbereitung bis zur Detektion. Der Nachweis gelingt mit relativ einfachen Apparaten. Es können damit frühzeitig verläßliche Diagnosen für ein breites Spektrum verschiedener Krankheitsbilder erbracht werden, zum Beispiel für tumorbedingte Veränderungen, bakterielle oder Virusinfektionen. Die Voraussetzungen für den Aufbau eines solchen Diagnosesystems seien bereits geschaffen, heißt es von Unternehmensseite aus.
Zum Geschäftsfeld Molekulare Diagnostik gehört des weiteren das Segment molekularbiologische Markierungen, bei dem entsprechende Verfahren in den nicht-biologischen Bereich übertragen werden. Durch Markierung von verschiedensten Stoffen mit Nukleinsäuresequenzen eröffnen sich laut november völlig neue Perspektiven in den Bereichen Sicherheits-, Kodierungs- und Identifikationstechnik. Durch diese neuartige Methode dem sogenannten "Ident Verfahren" könnten sowohl feste und flüssige Substanzen als auch Oberflächen gekennzeichnet werden. Getränke und Medikamente wären damit auf ihre Herkunft überprüfbar, Dokumente und Scheckkarten würden fälschungssicher. Im allgemeinen Produktschutz könne durch fälschungssichere Etiketten eine eindeutige und durch ein einfaches Handlesegerät sofort überprüfbare Authentifizierung vorgenommen werden. Durch die von november entwickelte barcode-DNA-Methode können auch komplexere Informationen wie logistische Daten oder Seriennummern durch Nukleinsäuresequenzen kodiert werden.

Ein weiteres Projekt im Rahmen der Molekularen Diagnose ist die "biologische Ohrmarke". Diese nur von November allein patentierte Methode gewährleistet einen lückenlosen und fälschungssicheren Herkunftsnachweis von Fleisch. Dazu werden Nutztieren nach dem Prinzip einer Impfung definierte Eiweißfragmente injiziert, worauf die Tiere spezifische Antikörper bilden, die in Blut, Milch und Fleisch nachgewiesen werden können. Diese dauerhafte Markierung kann im Labor mit einem Standardtest in jedem einzelnen Stück Fleisch nachgewiesen werden. Die Kennzeichnung mit der biologischen Ohrmarke erlaubt nicht nur den Herkunftsnachweis, sondern durch die Kombination verschiedener Eiweiße auch den Beleg von Markenfleischprogrammen. Derzeit wird das Verfahren in einem Großversuch an rund 200 Rindern weiter entwickelt. Dies ist unserer Ansicht nach aufgrund der Skandale um BSE auch erst wieder in letzter Woche ein sehr vielversprechendes Verfahren und wird auch dringend benötigt.

Konventionelle medizinische Produkte bilden das dritte Geschäftsfeld. Hier liegt der Fokus auf dem Produkt "novi quick", das Ende 1999 am Markt eingeführt wurde. "novi quick" ist ein Testsystem zur Messung der Gerinnungsaktivität (sog. Quick-Wert) für Patienten, die Tabletten zur Gerinnungshemmung einnehmen müssen. Dabei handelt es sich u.a. um Patienten mit künstlichen Herzklappen, wiederkehrenden Thrombosen und Embolien, Herzrhythmusstörungen und Patienten nach Herzinfarkt oder Bypassoperation.
Durch novi quick kann diese Kontrolle einfach von zu Hause aus oder auch auf Reisen selbst durchgeführt werden. Für die Messung genügt ein Blutstropfen aus dem Finger, die sonst übliche Blutentnahme aus der Vene entfällt.
Weitere für die november AG patentrechtlich geschützte Laborhilfsmittel werden entwickelt und sollen das bestehende Handelssortiment der la fontaine International GmbH & Co. KG (medizinische Geräten und Laborkunststoffprodukte) abrunden.

Kooperationen/Akquisitionen

Leider ist nicht sehr viel über die Kunden und Kooperationspartner von November bekannt. An dieser Public-Relations Angelegenheit muß das Unternehmen noch verstärkt arbeiten.
Am 23.08.2000 gab November bekannt, daß sie künftig eng mit dem Institut für Biophysik an der Akademie der Wissenschaften in Brünn, in der Tschechische Republik, zusammenarbeiten werden. Dazu wurde ein Kooperationsvertrag mit der Gruppe von Professor Dr. Emil Palecek unterzeichnet. Der tschechische Wissenschaftler ist ein Pionier der DNA-Forschung und erlangte mit seinen Arbeiten über die Elektrochemie von Biomolekülen weltweite Anerkennung. Ziel der Kooperation ist es, elektrochemische Nachweisverfahren mit bisher nicht gekannter Sensitivität zu entwickeln. Infektions- und Krebserkrankungen sowie Umweltpathogene könnten damit einfacher und schneller als bisher nachgewiesen werden. Durch die Zusammenarbeit mit dem Institut für Biophysik verdoppelt sich die Anzahl der für den Bereich Molekulare Diagnose tätigen Mitarbeiter.

Desweiteren wurde am 11.10.2000 bekannt, daß das Unternehmen den Geschäftsbereich Identifikations- und Codierungstechnik mit dem Erwerb der Exklusivrechte zur Nutzung an oberflächenverstärkter sogenannter Clusterplasmonen-Resonanz ausgeweitet hat. Dies geschieht durch eine Kooperation mit dem Erfinderkonsortium um Prof. Dr. Thomas Schalkhammer (TU Delft, Niederlande), das diese Technologie entwickelt hat. Die neue Technologie nutzt die charakteristische und spezifische Farbbildung bei der Lichtreflexion an den signalverstärkenden Gold-Clustern. Die Gold-Cluster bestehen aus sehr geringen Mengen an Gold und sind nicht sichtbar; diese hochinnovative Technologie ermöglicht es aber, selbst mechanisch oder thermisch stark beanspruchte Objekte wie zum Beispiel Chipkarten und Flugzeugersatzteile eindeutig, einfach und kostengünstig molekular zu markieren und zu identifizieren. Nachdem Fälschungen selbst bei Flugzeugersatzteilen bekannt geworden sind, ist eine sichere Markierung und Codierung ein Beitrag zur Erhöhung der Flugsicherheit.
Obwohl das Verfahren hoch differenziert ist, läßt sich die fälschungssichere Markierung sehr preisgünstig herstellen. Das Ablesen der Markierung ist technisch ausgesprochen einfach, in Spezialfällen kann sie mit bloßem Auge erfolgen. Die Markierungs- und Identifikationstechnologie auf Basis von Gold-Clustern ergänzt die auf biologischer Basis funktionierenden Verfahren mittels DNA-Markierung, die bereits von der november AG patentiert worden sind (siehe oben). Die Erweiterung der Anwendungspalette in diesem Bereicherhöht den von der november AG adressierbaren Anteil am prognostizierten Marktvolumen von mehr als 1 Mrd. DM deutlich, auch wird ein schnellerer Markteintritt möglich. Diese neue Markierungstechnologie läßt sich außerdem hervorragend mit der von der november AG entwickelten "biologischen Ohrmarke" kombinieren, um konventionelle Tiermarken fälschungssicher auszugestalten. Die Synergieeffekte können den Anteil der november AG am Gesamtmarkt Tier-Identifikation deutlich erhöhen.

Die bedeutendste Meldung wurde am 09.11.2000 veröffentlicht:
Die november AG und die Siemens AG, Bereich Medizinische Technik beabsichtigen nämlich gemeinsam ein vollautomatisiertes, portables und preiswertes Diagnosesystem zu entwickeln, das online Krebs oder Infektionskrankheiten in einem Blutstropfen am Point-of-Care (Vor-Ort-Diagnose) nachweisen kann. Dazu wurde von beiden Unternehmen ein Letter of Intent unterzeichnet. Das ist allerdings noch kein endgültiger Vertrag sonder nur eine "Option" darauf.
Durch den Einsatz innovativer Technologien, wie beispielsweise der von der november AG entwickelten Kunststoffelektroden, wird dieses Diagnosesystem wesentlich preiswerter und schneller als herkömmliche Verfahren sein. Derartige "Lab-in-a-Box" Systeme werden bei den Krankenkassen, den Ärzten und nicht zuletzt bei den Patienten auf hohe Akzeptanz treffen. Ein erfolgreicher Markteintritt ist daher zu erwarten. Für den Markt dieser Nukleinsäurediagnostik-Systeme werden für die nächsten Jahre überproportional hohe Wachstumsraten um die 70 % und ein Gesamtvolumen von annähernd 1 Mrd. $ US p.A. prognostiziert.

Desweiteren hat die Biotechnologiegesellschaft am 20.12.2000 51 % der ebenfalls in Erlangen ansässigen PEQLAB Biotechnologie GmbH erworben. PEQLAB hat sich in den letzten Jahren zu einem schnell wachsenden Anbieter innovativer Systeme und hochwertiger Forschungsreagenzien vor allem im Bereich DNA-Analytik entwickelt. Durch die Beteiligung an der PEQLAB Biotechnologie GmbH erweitert die november AG ihre Kompetenz in der Entwicklung und Vermarktung von Technologien zur Probenaufarbeitung und Nukleinsäurereinigung. Durch die strategische Verstärkung verringert die november AG die Abhängigkeit von externen Anbietern

Am 25. Januar des neuen Jahres gaben die november AG und die schwedische Medizintechnik-Firma MediRox AB den Abschluß eines Vertrags zur strategischen Zusammenarbeit bekannt. Dieser umfaßt den Bereich Forschung und Entwicklung sowie den Vertrieb des von der november AG entwickelten novi quick ® (siehe oben) Systems zur Selbstkontrolle der Blutgerinnung.

Außerhalb der oben aufgeführten Punkte wurden noch teilweise erst vor kurzem etliche andere Kooperationen, Entwicklungsprojekte und Lizenzverträge abgeschlossen, die das Angebotsspektrum sinnvoll ergänzen und für gute Umsätze in der Zukunft sorgen. Außerdem bekam November dieses Jahr eine Auszeichnung von Bundesministerium für Bildung und Forschung. Im Zuge dessen bekamen die Erlanger 1,8 Mio. DM für die Entwicklung und Optimierung ihres Wirkstofftransportsystems, dass vom Ministerium als aussichtreich eingestuft wurde.

Zahlen

Der Konzernumsatz betrug im abgelaufenen Geschäftsjahr 3,5 Mio. DM (Vorjahr: 2,5 Mio. DM) und resultierte insbesondere aus dem Verkauf von medizinischen und biotechnologischen Produkten u. a. durch die PEQLAB Biotechnologie GmbH. Die in dieser Höhe geplanten Investitionen im Bereich Forschung und Entwicklung sowie die Aufstockung der Beschäftigtenzahl von 39 auf 69 Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt führte zu einer entsprechenden Steigerung der Ausgaben: Der Jahresfehlbetrag des Unternehmens betrug Ende 2000 8,2 Mio. DM (Vorjahr: 5,7 Mio. DM). Der Börsengang (10.4.2000) schlug sich mit Kosten von über 6 Mio. DM nieder, die nach IAS direkt mit den Kapitalrücklagen verrechnet wurden.
Insgesamt lag die Ergebnissituation im Bereich der zum Börsengang angekündigten Prognose. Durch den Börsengang sind die Liquiditätsbedürfnisse der november AG für die nächsten Jahre abgedeckt. Die Gesamtliquidität betrug Ende 2000 68,6 Mio. DM, die Bilanzsumme 84,6 Mio. DM (8,4 Mio. DM 1999).

Bewertung

Bisher hat sich der Kurs, abgesehen von der allgemeinen Markttendenz, vor allem deshalb nicht entwickeln können, weil große Partner und gute Nachrichten fehlten. Der Letter of Intent mit Siemens, und die anderen Kooperations- und Entwicklungsvereinbarungen sind hier allerdings ein sehr positiver Schritt in die richtige Richtung. Weiterhin sind insbesondere Allianzen mit den großen Pharmakonzernen lebensnotwendig, weil nur so der weltweite Vertrieb und das Marketing gewährleistet werden kann.

Die Bewertung der November AG gestaltet sich äußerst schwierig. Das Unternehmen schreibt wie fast alle Biotechnologieunternehmen rote Zahlen und erreicht die Gewinnschwelle wahrscheinlich erst in 2003.
Bewertungen anhand klassischer Kennziffern (KGV) ist daher unmöglich. Das KUV 2001 beträgt hier 16,12 und ist noch vertretbar. Allerdings kann man einen Vergleich der Marktkapitalisierungen der anderen Biotechunternehmen an Neuen Markt heranziehen. Dies zeigt die Potentiale von November. Mit derzeit rund 85,43 Mio. Euro zählt das Unternehmen gemessen am Unternehmenswert zu den kleineren Biotechfirmen am Neuen Markt (z.B. morphosys 292 Mio. Euro). Angesichts der Breite des Produktportfolios und der daraus erwachsenden Potentiale erscheint dieser Wert nicht als gerechtfertigt.

Es gibt allerdings keine Garantie dafür, daß Produkte oder Patente ihren geplanten Wert tatsächlich erzielen.

Andererseits tun sich große Chancen bei November auf. Während andere Biotechnologieunternehmen zumeist auf ein Produkt oder nur wenige Produkte setzen, fällt November wie schon oben erwähnt durch eine breite Produktpalette auf. Zum Beispiel spricht vieles dafür, daß sich die Biologische Ohrmarke als Standard etablieren wird, da das BSE-Thema zusehends in den Mittelpunkt der Öffentlichkeit und der Mediziner rückt. Diese Markierungsmethode ist bereits gut entwickelt und damit verwertbar, darüber hinaus ist sie unkompliziert. Auch das Drug-Delivery-System mit den künstlichen Virushüllen ist sehr interessant und es wurden auch schon Lizenzen dafür vergeben.

Durch den Börsengang ist dem Unternehmen 40 Millionen Euro Kapital in die Kasse gegangen, wodurch die weitere Expansion bis zum geplanten Break Even im 2003 finanziell abgesichert ist. November selbst plant für das Jahr 2004 Umsätze von 22 Millionen Euro - diese Schätzung sind aber bewußt konservativ angesetzt worden.

Desweiteren haben sich die mit insgesamt über 22 % maßgeblich an der november beteiligten Altaktionäre verpflichtet, für weitere 12 Monate keine Aktien des Erlanger Biotechnologie-Unternehmens ohne Einverständnis der konsortialführenden Bank zu veräußern. Die bisherige Marktschutzvereinbarung wäre am 9. April ausgelaufen. Mit der nun bekanntgegebenen Verlängerung der freiwilligen Halteverpflichtung belegen die Kapitalgeber ihr mittel- und langfristiges Interesse an der Entwicklung der november AG

Wir sehen in der Aktie ein großes Potential schlummern, aber es bestehen auch gleichzeitig große Risiken. Der Anleger sollte daher über einen Zeithorizont von mindestens 2 Jahren verfügen. Starke Kursschwankungen und vorübergehende Kursrücksetzer gehören dazu, ändern unserer Meinung nach aber nichts an den langfristig hervorragenden Aussichten. Auch kurzfristig- etwa in den nächsten 6 Monaten- erwarten wir positive Nachrichten und Kooperationen und empfehlen die Aktie mit einem Kursziel von 30 Euro zum Kauf.

H.S.

Nachdruck (auch auszugsweise), kommerzielle Weiterverbreitung und Aufnahme in kommerzielle Datenbanken nur mit schriftlicher Genehmigung des Herausgebers.

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