Kommentar
15:00 Uhr, 10.11.2024

So viel Bitcoin braucht man, um 2040 in Rente zu gehen

Wer frühzeitig in die Rente gehen will, braucht ein finanzielles Polster. Folgt Bitcoin den Prognosen, reichen dafür 0,25 BTC – doch wann kann man sich zur Ruhe setzen?

Erwähnte Instrumente

Die Prognosen reichen von 300.000 bis gar einer Million US-Dollar für einen Bitcoin – und das noch im Jahr 2024. Cathie Wood glaubt ebenfalls an das enorme Wachstum, wenn auch nicht ganz so schnell: Bis 2030 soll BTC auf eine Million US-Dollar steigen. Das wäre ein Wertzuwachs – zum Zeitpunkt des Schreibens notiert Bitcoin bei 76.000 US-Dollar – von 1.215 Prozent. Doch was spricht überhaupt für das zukünftige Kurswachstum?

Bitcoin-Prognose: 13 Millionen US-Dollar pro BTC in 21 Jahren?

In einer Rede prognostiziert Michael Saylor einen Bitcoin-Kurs von 13 Millionen US-Dollar in 21 Jahren. Damit übertrifft er seine bisherige Prognose, die “nur” zehn Millionen pro “Münze” vorsieht. Um diesen Kurs zu erreichen, müsste Bitcoin jedes Jahr um 29 Prozent ansteigen. Die BTC-Marktkapitalisierung würde dann bei rund 280 Billionen US-Dollar liegen. Das wäre die 18-fache aktuelle Bewertung von Gold.

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Faktoren für diesen fulminanten Anstieg gäbe es viele. Darunter etwa die Bitcoin Spot ETFs oder die Einführung neuer Buchführungsstandards in den USA ab Dezember 2024. Auch die Adoption von Staaten wie El Salvador, Bhutan und nicht zuletzt den Bitcoin-Reserve-Überlegungen der USA könnten den Bitcoin-Kurs explodieren lassen.

Zudem sind Saylor zufolge die Hauptgründe für eine Kurssteigerung in den nächsten Jahren die messbare Knappheit von Bitcoin. Immerhin gibt es ja nur 21 Millionen Coins. Während durch die nächsten Halvings immer weniger neue BTC ins System kommen, inflationieren Fiatwährungen tagtäglich durch die Geldausweitung. Das mache Bitcoin immer wertvoller.

Mit Bitcoin in die Rente: So funktioniert der Rechner

Den Anstieg der Geldmenge verwendet der Datendienstleister Observeable als Grundlage für einen Bitcoin-Renten-Rechner. Darin muss man sein aktuelles BTC-Vermögen angeben, seine jährlichen Ausgaben, die jährliche US-Dollar-Inflation und die jährliche Bitcoin-Rendite.

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Laut einer Hochrechnung des Statistischen Bundesamtes aus dem Jahr 2022 liegen die durchschnittlichen Lebenshaltungskosten pro Haushalt jährlich 36.200 US-Dollar. Um mit beispielsweise einem Bitcoin in die Rente zu gehen und über dem Durchschnitt zu leben, bräuchte man also etwa 40.000 US-Dollar (nicht inflationsbereinigt) pro Jahr.

Zwischen 0,25 und 1 BTC: So viel Bitcoin braucht man für die Rente

Trägt man die Daten – im Beispiel rechnen wir mit einer jährlichen Inflation von drei Prozent und einer jährlichen BTC-Wertsteigerung von 29 Prozent – in den Bitcoin-Renten-Rechner ein, erhält man folgende Ergebnisse:

Ist ein BTC in 2028 bereits 252.000 US-Dollar wert? , Quelle: Observeable

Mit einem Bitcoin könnte man also bereits in weniger als sechs Jahren in Rente gehen – wenn das Modell stimmt. Doch was passiert, wenn man nur 0,25 BTC zur Verfügung hat? Dieser Frage geht auch Simply Bitcoin nach:

Die kurze Antwort: Bei gleichbleibender Inflation sowie Bitcoin-Rendite würde man noch zehn Jahre ausharren müssen, hätte dann aber rund 302.000 US-Dollar zur Verfügung. 2034 läge der Wert pro BTC dann bei 1,2 Millionen US-Dollar. Das liegt auf dem Weg zu Michael Saylors Bitcoin-Prognose für 2045. Doch was passiert, wenn sich der Permabulle verschätzt hat und BTC jährlich “nur” acht Prozent steigt?

Die Ernüchterung: Man müsste sehr lange leben, bis 2104. Oder: einen ganzen Bitcoin kaufen. Dann könnte man “bereits” in 2075 in Rente gehen.

BTC-Prognose: Ein zweischneidiges Schwert

Ob Michael Saylor und Co. mit ihren Prognosen Recht behalten, bleibt abzuwarten. Immerhin: 2010 hat wohl niemand damit gerechnet, dass Bitcoin einmal zu den Top-10-Vermögenswerten auf der Welt gehört oder sogar die Wall Street am Kursgeschehen partizipieren will.

Andererseits: Historische Kursdaten geben keine Garantie für zukünftige Entwicklungen. Dass Michael Saylor mit seiner Bitcoin-Wette massive Gewinne eingefahren hat, muss nicht heißen, dass Orange Coin auch in Zukunft der beste Vermögenswert bleibt.

Ob man mit 0,25 BTC bereits 2034 in Rente gehen kann, lässt sich demnach zwar nicht mit Gewissheit bestimmen. Gegenüber BTC-ECHO meint Mark Valek, Partner bei dem Vermögensverwalter Incrementum AG, aber: “Sollte Bitcoin extrem erfolgreich sein, hätte bereits eine kleine Portfolio-Beimischung einen signifikanten Einfluss auf das Gesamtergebnis. Mit anderen Worten: Man muss gar nicht Haus und Hof auf den Erfolg von Bitcoin setzen. Wenn sich BTC langfristig als superiores Wertaufbewahrungsmittel durchsetzt, reicht eine vernünftige Allokation, um exzellente Ergebnisse zu erzielen.”

Exit-Strategie: Bitcoin als Altersvorsorge

Wer Bitcoin für die Rente kauft – hier gehts zur Schritt-für-Schritt-Anleitung – muss einen Entnahmeplan vorbereiten. Je nach Renteneintrittsalter und Lebenserwartung kann man seine “Rentenjahre” berechnen. Anschließend muss man berechnen, wie viel Geld man jährlich benötigt, um sich seinen Lebensstandard zu finanzieren.

Benötigt man jährlich beispielsweise 40.000 Euro (Inflation nicht eingerechnet), will mit 65 Jahren in Rente gehen und die nächsten 35 Jahre finanziell unabhängig leben, braucht man ein Kapital von 1,4 Millionen Euro. Laut Michael Saylors Hochrechnung reicht für dieses Szenario bereits ein Bitcoin. Nach Renteneintritt müsste man also jedes Jahr einen bestimmen BTC-Betrag gegen Fiatgeld tauschen – vorausgesetzt die Welt befindet sich noch nicht in der sogenannten Hyperbitcoinization.

Um Bitcoin zu kaufen, eignet sich am besten ein Sparplan, dadurch kann man emotionale Kaufentscheidungen verhindern. Im BTC-ECHO Börsen und Broker-Vergleich findest du Nutzererfahrungen und Tests zu den besten Handelsplätzen.

Redaktioneller Hinweis: Der BTC-Renten-Rechner beruht auf vergangenen Kursdaten und Prognosen für die Zukunft. Daher sind diese Jahreszahlen nur grobe Schätzungen. Dieser Artikel dient zudem nur als Information und stellt keine Anlageberatung dar.

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