Pandatel Analyse
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Klicken Sie hier, um zu der Website von Pandatel zu gelangen
(©BörseGo - http://www.boerse-go.de)
Weltweit wachsen die Datenmengen, die über Leitungsnetze transportiert werden müssen explosionsartig an. Immer mehr Sprach- und Datenanwendungen wie Internet, E-Business, Intranet und Multimedia werden über die bestehenden Kabelverbindungen abgewickelt.
Weil Investitionen in den Aufbau neuer Infrastruktur, also die Verlegung von neuen Glasfaser- oder Kupferkabeln, äußerst kostspielig ist, steigt die Nachfrage nach Techniken und Geräten die die Effizienz der vorhandenen Netze und Schnittstellen ausweiten enorm an.
Das 1987 in Hamburg gegründete Unternehmen Pandatel entwickelt und produziert eben diese aktive Komponenten zur schnelleren Datenübertragung in Glasfaser und Kupferkabel. Im internationalen Vergleich ist Pandatel einer der wenigen Anbieter dessen Produkte sowohl im Bereich der Kupfer- als auch der Glasfasertechnologie eingesetzt werden können. Somit kann das Unternehmen auch die berühmte "letzte Meile" zum Endverbraucher verbinden. Zusätzlich sind die Produkte kompatibel mit jeder möglichen Schnittstelle und jedem Netzwerksystem. Sie können überall auf der Welt sofort eingesetzt werden.
Pandatel produziert hierfür Modems, Multiplexer, Konverter aber entwirft auch ganze Komplettlösungen für Firmen.
Märkte
Es gibt verschiedene Märkte in denen Pandatel tätig ist. Die Hamburger konzentrieren sich aber hauptsächlich auf Nischenmärkte. Es werden dort meist kleinere Auftragsvolumen abgewickelt, die für die großen Wettbewerber wegen der höheren Produktionskosten nicht interessant sind, aber eine hohe Rentabilität aufweisen.
Die Hauptbereiche auf die sich Pandatel in der Zukunft verstärkt konzentrieren will, weil sie ein sehr hohes Wachstum versprechen ist der Markt für Storage Area Networks (SAN), der Markt Metropolitan Area Networks (MAN).
SAN sind unternehmensinterne Netzwerke oder Netze zwischen Rechenzentren und Universitäten. Das Wachstum soll hier laut Marktstudien bis 2006 um durchschnittlich 65 Prozent pro Jahr wachsen. Das Volumen nur in Westeuropa wird auf 64,1 Mrd. Dollar geschätzt.
MAN sind regionale Netzwerke zum Beispiel in Städten. Charakteristisch hierfür ist eben die kombinierte Netzstruktur aus Kupfer wie auch Glasfaserleitungen und vielen Knotenpunkten, in der Pandatel als einer der wenigen Anbieter Lösungen für den schneller Datenfluß bereitstellt.
Hier werden sogar 100 Prozent Wachstumsraten pro Jahr prognostiziert, da der Bereich noch relativ gering ausgebaut ist.
Das wichtigste Produkt auf das sich Pandatel konzentriert ist der Wellenlängenmultiplexer (WDM). Die weiteste Verbreitung besitzt diese Technik auf dem nordamerikanischen Kontinent - der nach Asien "der" Zielmarkt von Pandatel ist.
Diese WDMs ermöglichen im Glasfasernetz das Zusammenschalten von mehreren ankommenden Kanälen auf eine einzige Glasfaser zur weiteren Übertragung. Am Ende der Leitung werden die Kanäle dann wieder getrennt. Diese Technologie basiert auf Lichtimpulsen. Die ankommenden Daten werden in Lichtimpulse umgewandelt und dann in verschiedenen Wellenlängen über eine Faser übertragen. Mit den neusten Geräten (Fomux 3000) kann ein Glasfaserstrang 32mal schneller gemacht werden also er normal ist. Es können somit in der praktischen Anwendung zum Beispiel 2,4 Millionen Telefongespräche über eine einzige Glasfaser geführt werden.
Somit ermöglichen die Hamburger die optimale Ausnutzung der vorhandenen Infrastruktur, da keine neuen Leitungen verlegt werden müssen und erhöhen die Übertragungsgeschwindigkeit wesentlich.
Verträge
Ende Januar hat die Pandatel AG mit Nortel Networks (Großbritannien) einen Distributionsvertrag abgeschlossen. Nortel Networks ist einer der weltweit größten Anbieter von Netzwerkkomponenten im Telekommunikationsmarkt und Marktführer für optische Netze. Die nicht exklusive Vereinbarung gilt für Europa und den Mittleren Osten.
Gegenstand des Vertrages zwischen Pandatel und Nortel Networks ist die Vermarktung der fiberoptischen Lösungen (Fiber Optic Multiplexer) von Pandatel für den Metro Access Bereich. Auf diesem Gebiet bietet Nortel Networks teilweise keine eigenen Systemlösungen an. Pandatel's FOMUX-Produkte auf Basis der WDM/DWDM-Technologie (Wavelength Division Multiplexing/Dense Wavelength Division Multiplexing) sind technologisch führend und am Markt bereits heute sehr erfolgreich.
Die optische Plattform FOMUX wurde darüber hinaus vor kurzem von der EMC Corporation offiziell zertifiziert. Die US- Gesellschaft mit Sitz in Massachusetts ist der weltweit führende Hersteller von Speichersystemen (Storage Area Networks).
Pandatel verspricht sich von der Partnerschaft mit Nortel Networks sowie von der Zertifizierung durch EMC eine weitere Stärkung der Internationalisierung und eine noch breitere Vermarktung der optischen Systemplattform FOMUX in den Bereichen Metro Access Systeme und Storage Area Networks.
Die Auswirkungen der kürzlichen Gewinnwarnung von Nortel müssen allerdings noch abgewartet werden.
Zahlen
PANDATEL hat die erst im August angehobenen Planzahlen (Umsatz: 35,8 Mio. EUR; Jahresüberschuss: 5,3 Mio. EUR) für das Geschäftsjahr 2000 noch übertreffen können. Bei einer Umsatzsteigerung von 55,3 % auf 36,5 Mio. EUR (1999: 23,5 Mio. EUR) fiel das Wachstum um 3 Prozentpunkte höher aus, als geplant. Das operative Ergebnis (EBIT) wurde von 7,6 Mio. EUR um 38,2 % auf 10,5 Mio. EUR gesteigert. Das sind sogar 14 Prozentpunkte über Plan. Mit einer hohen EBlT-Marge von knapp 29 % bestätigt PANDATEL einmal mehr die Strategie des profitablen Wachstums.
Mit der Einführung der in 2000 erstmals vorgestellten optischen Plattform FOMUX gelang es PANDATEL, die Internationalisierung geografisch auszudehnen und auch neue Geschäftsfelder, wie externe Speichernetze (Storage Area Networks), profitabel zu erschließen. Insgesamt wurde ein Exportanteil von 86% des Umsatzes in 93 Ländern erreicht.
Bewertung
Aufgrund der rasant steigenden Anzahl von Anwendungen und Datenmengen in den Bereichen Telefon, E-Business, Internet und Multimedia, dem wachsenden Bedarf an Bandbreite bei Kupfer- und Glasfasernetzen sowie der Liberalisierung der Telekommunikationsmärkte ist mit einer weiter starken Nachfrage nach aktiven Komponenten,die eine bessere Nutzung der vorhandenen Ressourcen ermöglichen, zu rechnen.
Dem wachsenden Bedarf an Bandbreite trägt das Unternehmen derzeit mit der Erweiterung der Funktionalität seiner Optischen Plattform FOMUX 3000 Rechnung. Darüber hinaus wird PANDATEL vom Einsatz neuer Breitbandtechnologien für Mobilfunk (UMTS) und Festnetz profitieren.
Im Bereich SAN ist mit jedoch mit starker Konkurrenz zu rechnen. In Europa sind dies die ebenfalls am Neuen Markt notierte ADVA AG und die französische Highwave und in den USA u.a. Sycamore und Ciena. Gegenüber fast allen Konkurrenten und so auch der inländischen ADVA AG ist Pandatel neben dem Glasfaser- auch im Kupfer-Geschäft gut positioniert, was sich als klarer Vorteil herausstellt.
Denn der Hausanschluß ist größtenteils noch aus Kupfer, so daß die neuen Hochleistungssysteme der Glasfaser-Technologie an die alten angebunden werden müssen. Daher kann Pandatel zusätzlichen Umsatz durch das Geschäft mit der "letzten Meile" erzielen.
Problematisch ist allerdings auch das derzeitige Marktumfeld mit einem klaren Abwärtstrend und allgemein schlechter Stimmung im Tätigkeitsbereich von Pandatel.
Aber beim Bewertungs-Vergleich schneidet Pandatel sehr gut ab: Während Pandatel bei einer Marktkapitalisierung von etwa 232 Millionen Euro und einem Umsatz von knapp 36 Millionen Euro ein KGV von etwa 28,11 auf 2001er- und 21,99 auf 2002er-Basis aufweist, liegt dies bei ADVA bei einer Marktkapitalisierung von etwa 673 Millionen Euro und einem Umsatz von knapp 63 Millionen Euro bei etwa 176 bzw.52. Hierbei ist zu erkennen, daß ADVA eine viel expansivere Strategie als Pandatel mit einem jährlichen Umsatzwachstum im dreistelligen Bereich wählt. Dabei hatte das Münchner Unternehmen aber im letzten Quartal einen viel höheren Verlust im Vergleich zum Umsatz mit 30,9 Millionen Euro gegenüber 19,9 Millionen Euro hinnehmen müssen, was die Anleger enttäuscht hatte. Bei den US-Unternehmen ist sowohl das viel stärkere Wachstum als auch eine hohe Bewertung noch viel auffälliger: Bei Sycamore liegt das KGV bei einer Marktkapitalisierung von umgerechnet 5,180 Milliarden Euro und einem Umsatz von umgerechnet 360 Millionen Euro bei 77 bzw. 50. Ciena ist bei einer Marktkapitalisierung von umgerechnet 21,68 Milliarden Euro und einem Umsatz von umgerechnet 850 Millionen Euro mit einem KGV von 90 und 56 auch kein Schnäppchen.
Die Aktie von Pandatel halten wir für ein sehr interessantes Investment, da sich das Unternehmen durch kontinuierlich steigende Wachstumsraten von Umsatz und Ertrag auszeichnet. Gute Fortschritte macht auch die internationale Expansion. Zwar ist nach wie vor Europa der Kernmarkt, allerdings nimmt der Anteil des asiatischen und US - amerikanischen Marktes stetig zu. Wir empfehlen die Aktie mit einem 12-Monats-Kursziel von 60 Euro zum Kauf.
H.S.
Nachdruck (auch auszugsweise), kommerzielle Weiterverbreitung und Aufnahme in kommerzielle Datenbanken nur mit schriftlicher Genehmigung des Herausgebers.
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