Kommentar
09:38 Uhr, 08.03.2013

Palladium ist taktisch das stärkste Edelmetall

Erwähnte Instrumente

  • Silber
    ISIN: XC0009653103Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (JFD Brokers)

Im Februar gab es Nettoabflüsse aus Gold- und Platin-ETFs und Nettozuflüsse in Silber- und Palladium-ETFs. Wegen der Korrelation zwischen Silber und Gold ist es interessant, dass es zu so einer Divergenz kommt.

Ich habe kurz etwas zur Korrelation Gold/Silber im Rohstoffblog-Strategie-Webinar gesagt gehabt: Die ist schlussendlich auch nicht für immer garantiert. Eine Divergenz bei den Investitionsflüssen eines Monats wird aber vermutlich an dieser langjährigen Korrelation nichts ändern. Zumindest könnte Silber aber eine Phase der Outperformance zu Gold beginnen, das zeigt der Chart der Gold/Silber-Ratio, den ich vor ein paar Tagen auch mal gepostet hatte. Wenn Gold aber weiter abtaucht, wird auch Silber fallen, da ändert auch eine relative Outperformance nichts daran.

ETF-Statistiken Februar (Quelle: BNP Paribas):

Gold -108 t (-73,6 t aus dem GLD)

Silber +293 t (+260 t in den iShares US ETF)

Palladium +4,2 t (das meiste floss in ETF-Securities-ETFs)

Platin -0,4 t

Wie sieht es mit der Preisentwicklung der vier Edelmetalle aus?

Hier zu sehen ist die Gold/Palladium-Ratio. Eine fallende Ratio bedeutet: Palladium entwickelt sich besser relativ zu Gold. Im Januar brach die Ratio die Unterstützung bei 2,3. Damit wird ein Rückgang der Ratio bis zum nächsten Support auf 1,6 wahrscheinlich. Es bedeutet für Anleger, Palladium gegenüber Gold in taktischen Portfolioallokationen zu bevorzugen.

Die Gold/Silber-Ratio hat einen markanten Widerstand bei 55,59. Am 1. März bildete die Ratio eine Verkaufskerze mit einem Fehlausbruch nach oben (oberer Schatten der Kerze) aus. Das spricht für den Beginn einer Phase der Outperformance von Silber gegenüber Gold. Es bedeutet für Anleger, dass Silber gegenüber dem Gold zu bevorzugen ist.

Damit drängt sich die Frage auf, ob einer Investition in Palladium oder Silber der Vorzug zu geben ist. Betrachten wir uns hierzu die Palladium/Silber-Ratio:

Sie bildet nach einer langjährigen Abwärtsbewegung einen Boden aus. Das Tief aus dem Jahr 2009 könnte ein langfristiges Tief sein. Der Widerstand bei 23,76 wurde im Februar nach oben durchbrochen. Nun könnte ein Bruch des Abwärtstrends seit April 2010 anstehen.

Fazit

Wenn Silber und Palladium stärker sind als Gold und Palladium stärker ist als Silber, so kann man mit Fug und Recht behaupten, dass Palladium das interessanteste Edelmetall im aktuellen Marktumfeld ist. Für Anleger bedeutet es, dass man bei taktischen Portfolioallokationen, die ein Long-Exposure im Edelmetallsektor vorsehen, vor allem dem Palladium den Vortritt geben sollte.

Photo By crsan / Flickr

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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