Kommentar
09:00 Uhr, 19.01.2007

Ostbörsen-Report: Polnisches Nebenwerte-Zertifikat rückt ins Musterdepot auf

Das von der ABN Amro kreierte polnische Mid Cap Index Open End Zertifikat (ISIN: NL0000764413, 101,85 Euro zu 104,38 Euro) bezieht sich auf alles andere als auf einen unerschlossenen Markt. Dennoch hat diese Idee durchaus ihre Berechtigung. Denn damit wird immerhin ein Marktsegment erschlossen, das hiesigen Anleger nicht ohne weiteres zugänglich war. Das ist deshalb begrüßenswert, weil sich unter den Nebenwerten am polnischen Aktienmarkt einige interessante Werte befinden. Außerdem erreicht man mit dem Zertifikat gleich eine gewisse Streuung, was ein geringeres Risiko als bei einem Einzelinvestment bedeutet. Nach einem BIP-Plus von voraussichtlich 5,5 Prozent im Vorjahr gehen wir jedenfalls von einer auch weiterhin gut laufenden polnischen Konjunktur aus. Verstärkt wird der positive Trend noch durch die angesprungene deutsche Konjunktur, wovon Polen als wichtiger Handelspartner stark profitiert. Zusammen mit dem im Inland steigenden Einkommen ist das für mittelgroße Unternehmen eine gute Basis um zu expandieren. Wie auch in Deutschland bilden diese mittelgroßen Unternehmen in Polen das Rückrad der heimischen Wirtschaft.

Wie gut es geschäftlich läuft, zeigt sich auch daran, dass nach Angaben der ABN Amro 33 der 40 im MIDWIG-Index enthaltenen Unternehmen im Vorjahr substanzielle Gewinne erwirtschaftet haben. Das kommt an bei den Börsianern, wie ein im Jahr 2006 verbuchtes Kursplus von 61 Prozent beim MIDWIG beweist. Die grandiose Vorjahresbilanz wirft aber auch hier die Frage auf, warum man erst jetzt mit so einem Produkt auf den Markt kommt und nicht schon vor Beginn der Hausse. Der Index selbst ist und wird einmal jährlich auf seine Zusammensetzung überprüft und gegebenenfalls angepasst. Eine Überprüfung und entsprechende Anpassung der Gewichtung geschieht quartalsmäßig. Das Bezugsverhältnis bei dem Zertifikat beträgt 10:1, die Geld-Briefspanne beläuft sich auf 2,5 Prozent und es fallen keine Managementgebühren an.

Fazit: Dieses erst am 10. Januar aufgelegte Zertifikat öffnet uns die Tür zu einem Segment, in dem wir uns seit geraumer Zeit positionieren wollten. Statt wie ursprünglich geplant mit einem Einzelinvestment versuchen wir es jetzt mit diesem Zertifikat. Wobei wir hoffen, dass die polnischen Nebenwerte nach der Rallye des Vorjahres noch nicht ihre letzte Kursstufe gezündet haben. Wir nehmen das Zertifikat jedenfalls in unser Musterdepot auf.

Quelle: www.ostboersen-report.de

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Über den Experten

Jochen Stanzl
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Chefmarktanalyst CMC Markets
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Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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