Offene Immobilienfonds: BVI schlägt Maßnahmen zur Liquiditätssteuerung vor
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Frankfurt (Fonds-Reporter.de) - Offene Immobilienfonds zeigten sich in der Finanzkrise als wertstabile Anlageklasse. Im Jahr 2008 bescherten sie den Anlegern im Mittel eine Rendite von 4,7 Prozent. Dennoch kam es in Folge der Marktverwerfungen Ende Oktober innerhalb weniger Tage zu hohen Rückgaben insbesondere größerer Anleger und Vermögensverwalter. Diese geballten Rückflüsse haben dazu geführt, dass elf Offene Immobilienfonds die Rücknahme von Anteilen zum Schutz der verbleibenden Anleger befristet aussetzen mussten.
Um die Liquiditätssteuerung der Offenen Immobilienfonds zu verbessern hat die Branche über ein Lösungspaket mit der Bausteinen abgestimmt, das der Gesetzgeber möglichst zeitnah in das Investmentgesetz aufnehmen soll. Demnach soll bei Publikumsfonds, die sowohl Privatkunden als auch institutionellen Anlegern offenstehen, eine gesetzliche Kündigungsfrist von 12 Monaten für Neuanlagen institutioneller Anleger eingeführt werden. Zweitens soll die Kapitalanlagegesellschaft (KAG) künftig bestimmen können, dass bei Rückgaben von 5 Prozent des Fondsvermögens innerhalb von 30 Tagen weitere Rückgaben nur mit einer Kündigungsfrist von 90 Tagen möglich sind. Drittens soll die KAG optional auch die Möglichkeit erhalten, strengere Kündigungsfristen zu erarbeiten.
Um den Bedürfnissen von Beziehern von Auszahlplänen zu entsprechen, soll der Gesetzgeber die Fortsetzung von Auszahlplänen auch während einer vorübergehenden Aussetzung der Anteilrücknahme bis zu einem Betrag von 3.000 Euro pro Plan und Monat zulassen. Die Investmentbranche appelliert an den Gesetzgeber, dieses Programm zügig im Investmentgesetz zu verankern.
"Ich bin überzeugt, dass wir mit diesem Lösungspaket zu einem wirksamen Schutz vor schubartigen Rückgaben kommen. Damit reduzieren wir für die Zukunft die Wahrscheinlichkeit einer Rücknahmeaussetzung erheblich und schützen vor allem den typischen Privatanleger, ohne institutionelle Kunden auszugrenzen", sagte BVI-Präsident Dr. Wolfgang Mansfeld auf der Jahrespressekonferenz des Fondsverbands.
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