Ölpreishysterie oder Endzeit-Peak-Oil- Szenario? - Und der Zusammenhang mit dem US-Dollar
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Der Ölpreis stieg zum Wochenausklang über 139 Dollar und schrieb in gleich zweierlei Hinsicht Geschichte: Zum einen durch den größten Preisanstieg an einem Tag (+11$) und zum anderen durch einen neuen historischen Höchststand. Auch die Devisenmärkte spielten eine Rolle, als in den USA schwache Arbeitsmarktdaten und in Europa hawkishe Zentralbankkommentare für einen Höhenflug beim Euro zum US-Dollar führten.
Obwohl es zahlreiche Gründe dafür gibt, den US-Dollar weiter zu verkaufen, zweifelt am Devisenmarkt heute niemand mehr daran, dass ein einziger Faktor – Erdöl – mehr als alles andere auf die US-Valuta drückt. In den letzten Monaten war es schwierig zu sagen, was zuerst da war: Das Huhn oder das Ei, sprich: Zwingt der Ölpreis den Dollar in die Knie, oder beflügelt die Dollarschwäche den Ölpreis? Substanz bestimmt in solchen Situationen immer die Richtung, und die Substanz ist in diesem Fall das Öl. Geld ist schließlich ein bloßer Gedanke, besitzt keinen eigenen Wert, sondern ist nur „etwas“, weil die Gesellschaft darin einen Wert sieht. Erdöl hingegen heizt unsere Häuser, treibt unser Auto an, sorgt für Strom, Medikamente und warmes Wasser zum Kochen. Immer mehr wird dem Öl die Rolle eines Wertaufbewahrungsmittels zugesprochen, was eigentlich eines der wichtigsten Funktionen des Geldes ist.
Während sich Politiker noch Gedanken darüber machen, wie der Dollarsturz aufgehalten werden könnte, hat die Aufwärtsspirale beim Erdöl längst eine Eigendynamik entwickelt. Neue Gesetze werden daran nichts ändern, denn sie können dem Markt nicht weismachen, dass es genug Öl gibt, mehr Öl, als die Nachfrage aufnehmen kann. Das Angebot liegt bei rund 85 Millionen Barrel/Tag, die Nachfrage ist schon bei 87 Millionen Barrel/Tag angelangt. Da helfen auch nicht die Beschwichtigungen der OPEC, die gebetsmühlenartig behauptet, es gebe genug Öl.
Denn das ist nicht der Fall. An was es fehlt, ist günstiges Öl. Davon gibt es schon lange nicht mehr genug.
Zwischenzeitlich hat die Internationale Energieagentur IEA 25 Wissenschaftler und Ölexperten entsandt, um bis zum November 400 Produktionsstätten für Erdöl weltweit auf ihre Förderkapazitäten hin zu untersuchen. Zwar ist die Studie schon von vornherein dazu verdammt, kein akkurates Bild der Angebotssituation zeichnen zu können, da die saudischen und arabischen Produzenten ihre Teilnahme an der Studie ablehnten. Daher müssen die Felder dieser Länder geschätzt werden, mit all ihren Ungenauigkeiten. Der daraus entstehende Fehler ist enorm, denn der Nahe Osten hat 58% der Ölreserven der Erde. Aber was bleibt der IEA auch anderes übrig. Sie ist dafür verantwortlich, die Industrieländer und deren Ölkonzerne zu beraten. Schon im Vorfeld kündigte die IEA an, dass das wahrscheinliche Ergebnis der Studie sein wird, dass das weltweite Ölangebot an einem Hochpunkt angelangt ist. Das „Peak Oil“- Argument ist wieder auf dem Tisch, das besagt, dass die Menschheit vor einem unausweichlichen, weltweiten Fördermaximum steht.
Der interessanteste Aspekt der Ölrallye ist, dass zwei Analysten von Goldman Sachs die Masse der Anleger erst auf die Idee brachten, dass Erdöl deutlich steigen könnte. Damals war es Abby Joseph Cohen bei Goldman Sachs, die Kursrallyes bei Aktien wie Amazon.com auslöste,
indem sie sie zu Mondpreisen zum Kauf empfahl. Es genügte gutes Zusprechen von Abby, und die Aktien sprangen am gleichen Tag um 40 oder 50 Prozent in die Höhe. Die Analysten anderer Banken sind mittlerweile auf den Zug aufgesprungen und prognostizieren höhere Ölpreise, aber Goldman Sachs war das erste große Researchhaus, das in seiner „Super-Spike“-Studie Ölpreise von zunächst 100$ und dann 150-200$ vorhersagte. Nach der Veröffentlichung der neuen Studie am 5. Mai stiegen nicht nur die Preise für sofortige Öllieferungen, sondern sogar jene für Erdöl-Lieferungen im Dezember 2016. Um 35,30 Dollar pro Barrel, das ist der größte Anstieg jemals. Diese Bewegungen haben die Vermutung aufkeimen lassen, dass Spekulanten die Preise an der Börse hochtreiben. Jetzt ermittelt die US-Terminbörsenaufsicht CFTC.
Aber alles Schuld-zuschieben hilft nichts, wenn das weltweite Fördermaximum bei Erdöl denn tatsächlich erreicht sein sollte. Da selbst die Internationale Energieagentur eingestehen muss, über die Ölförderkapazitäten der Welt keine verlässlichen Daten erstellen zu können, weil der Nahe Osten sich in einen Mantel des Schweigens hüllt, kann nur spekuliert werden. Und wie wir wissen, wird genau das gerade mit aller Hingebung getan. Sollten sich Nachrichten erhärten, die darauf hindeuten, dass das Öl doch nicht so knapp ist, wie befürchtet, wird der Ölpreis wie ein Kartenhaus in sich zusammenfallen. Doch diese Nachrichten müssen erst einmal kommen.
Bis dahin dürfte der Ölmarkt so hysterisch bleiben. Jedenfalls ist der USDollar eng an die Entwicklung des Ölpreises gekoppelt. Wer heute Daytrading betreibt, bei dem wird ein steigender Ölpreis den Reflex auslösen, Dollar zu verkaufen. Im Umkehrschluss hieße das aber auch: Fiele der Ölpreis, spränge der US-Dollar kräftig an. Short-Positionen müssten in Massen glattgestellt werden. Hierzulande würde man wieder gegen den Euro protestieren, weil er doch so schwach ist. Zunächst sieht es aber nicht danach aus. Die US-Valuta dürfte weiter abwerten. Wir bei Godmode-Trader.de haben ein Kursziel von 1,85 und darüber sogar von 2 US-Dollar für den Euro zum US-Dollar. Hier ist also noch viel Raum vorhanden.
Beste Grüße,
Jochen Stanzl - Chefredakteur vom Rohstoff-Report
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