Ölpreisentwicklung missfällt der OPEC
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1. Nach der hurrikanbedingten Sonderentwicklung bei den US-Lagerbeständen kehrt nunmehr seit ein paar Wochen wieder Normalität ein. In der vergangenen Woche stagnierten die US-Rohölvorräte mit einem Plus von 0,1 Mio. Barrels weitgehend, zum zweiten Mal in Folge (Bloomberg-Median: 1,0 Mio. Barrels). Auch bei den Benzinlagern hält sich das Niveau in den vergangenen Wochen relativ stabil, zuletzt mit einem Plus von 1,1 Mio. Barrels (Bloomberg-Median: -0,6 Mio. Barrels). Die wöchentlichen Nachfragedaten deuten nach wie vor auf eine Schwäche des US-Konsums bei Rohöl, Diesel und Benzin hin. Die Nachfrageniveaus des Vorjahres werden nicht erreicht. Die Auslastung der US-Rohölraffineriekapazitäten hingegen, die sich nach den Hurrikans wieder auf ein nahezu saisonübliches Niveau von 85,3 % hochgearbeitet hat, liegt nur noch einen Prozentpunkt niedriger als im Vorjahr.
2. Der Ölpreis (für die Sorte WTI) hat sich in den vergangenen Tagen im Bereich von 65 US-Dollar pro Barrel etwas stabilisiert. Kurzfristig sind weitere Rohölpreisrückgänge aber nicht auszuschließen. Sehr zum Missfallen des Kartells, vermochte die am 24. Oktober beschlossene Fördermengenkürzung der OPEC um 1,5 Mio. Barrels pro Tag (auf 27,3 Mio. Barrels pro Tag) ab 1. November den Preisverfall von Rohöl nicht umzukehren. Die globalen Rezessionsängste überwiegen. Zugleich haben Vertreter der OPEC die Möglichkeit eines weiteren außerordentlichen Treffens mit zusätzlichen Fördermengenkürzungen noch vor dem für Mitte Dezember geplanten Treffen in Aussicht gestellt. Daher wird derzeit von der OPEC die Einhaltung der im September beschlossenen Angleichung der tatsächlichen Produktion an die offizielle Quote und der ab 1. November geltenden Quotendrosselung ganz genau beobachtet. Im Moment spricht vieles dafür, dass der Ölpreis in den kommenden Wochen zunächst im Bereich von 70 US-Dollar verharren dürfte.
3. Die Rohölspekulanten haben sich in der Woche bis einschließlich 28. Oktober mehrheitlich short positioniert, aber mit einem starken Ausbau der Netto-Short-Positionen der nicht-kommerziellen Händler rechnen wir für die kommenden Monate trotz des negativen globalen Umfelds nicht. Das derzeitige Preisniveau von Rohöl ist so niedrig, dass Investitionspläne im Energiesektor zum Teil aufgeschoben werden. So würde ein länger anhaltendes niedrigeres Preisniveau aufgrund von kostenbedingten Produktionsrückgängen höhere zukünftige Rohölpreise nach sich ziehen.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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