Öl: Das letzte Gefecht?
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Erwähnte Instrumente
- Callon Petroleum Co. (Del.)Aktueller Kursstand:VerkaufenKaufen
- Approach Resources Inc.Aktueller Kursstand:VerkaufenKaufen
Schon lange wird darauf gewartet, dass die Schieferölunternehmen in den USA ihre Produktion deutlich drosseln. Bisher ist davon noch nicht viel zu spüren. Die Gesamtproduktion in den USA ist bisher um lediglich 3% gesunken. Das ist von einem Befreiungsschlag für den Markt weit entfernt. Damit sich die Preise wieder stabilisieren und steigen können braucht es einen Abbau des Überangebots. Dafür reicht es nicht, wenn die USA 3% weniger Öl fördern.
Keiner weiß ganz genau wie hoch das Überangebot derzeit ist. Es dürfte allerdings im Bereich von 2 bis 3 Mio. Barrel pro Tag liegen. Der bisherige Rückgang der Produktion in den USA beläuft sich auf 300.000 Barrel pro Tag. Das ist zu wenig, um den Markt in ruhigeres Fahrwasser zu bringen. Gleichzeitig bereitet sich der Iran vor, im kommenden Jahr mehr zu produzieren und zu exportieren. Werden die Sanktionen gegenüber dem Iran erst einmal gelockert, können bis zu 500.000 Barrel pro Tag zusätzlich auf den Markt kommen.
Die OPEC hat vor zwei Wochen klargemacht, dass es keine Förderbeschränkungen gibt. Die offiziellen Förderquoten wurden auf 31,5 Mio. Barrel pro Tag angehoben. Damit folgen die Quoten den Mengen, die ohnehin auf den Markt gelangten. Kein einziges Land hält sich an die Quoten, insofern sind sie ohnehin nur Makulatur.
Der aktuelle Ölpreis ist nun jedoch so tief, dass eine Reduktion der Fördermengen in Nicht-OPEC Ländern bald Realität werden kann. In den USA erklärt sich das Rätsel um die ausbleibenden Kürzungen mit einer Umverteilung der Förderung. Schieferölfelder, bei denen die Produktionskosten vergleichsweise hoch sind, zeigen große Fördermengenkürzungen. Aus den Feldern Eagle Ford, Bakken und Niobrara kommt deutlich weniger Öl. Der Rückgang beträgt inzwischen 500.000 Barrel pro Tag. Im Gegenzug dazu steht eine Fördermengenausweitung im Permian Feld. Hier steigt die Produktion unaufhörlich und legte seit Beginn des Ölpreisverfalls 15% zu.
Die Fördermengenausweitung im Permian Basin hat einen einfachen Grund: die Kosten sind relativ niedrig. Die meisten Unternehmen können bei Preisen zwischen 35 und 45 Dollar je Barrel noch immer positive Margen erzielen. Das führte dazu, dass viele Unternehmen ihre Produktion in dieser Region konzentrierten. Bei Preisen unter 35 Dollar wird auch das nicht mehr viel bringen. Die letzte Bastion würde fallen.
Es gibt derzeit kein Unternehmen, dessen Kurs deutlich über 100 liegt. Diamondback schwankte zuletzt um die Marke von 100. Callon, Cimarex, Parsley, RSP Permian und Concho konnten Kurse zwischen 80 und 100 halten. Das steht in überhaupt keinem Vergleich zum Rest des Marktes. Selbst die großen Ölfirmen wie Exxon, die gute Margen im Raffineriegeschäft erzielen, verzeichnen höhere Kursabgaben.
Die Marktkapitalisierung aller Unternehmen zusammen ist von 75 Mrd. auf 55 Mrd. zurückgegangen. Das ist vor allem durch Pioneer Natural Resources getrieben. Dennoch: Permian Schieferölunternehmen haben im Durchschnitt lediglich 25% ihres Wertes verloren. Im Vergleich zum Gesamtmarkt ist das ein sehr guter Wert.
Die Ausgangslage der 9 Unternehmen ist deutlich besser als die der meisten anderen Schieferölförderer. Doch nun, da die Preise auch für diese Unternehmen an die Schmerzgrenze sinken droht ihnen das gleiche Schicksal wie dem Rest des Marktes. Viele der Unternehmen können noch profitabel arbeiten (Grafik 4). Die Zahlen des 3. Quartals 2015 sind teilweise ziemlich gut.
Die Kosten der Ölförderung im Permian Basin sind deutlich geringer als andernorts. Die Aktienkurse der entsprechenden Unternehmen haben sich gut gehalten. Nun droht auch ihnen großer Druck. Anleger beginnen eine Verkaufswelle. Wer auf der Seitenlinie steht kann davon profitieren. Die niedrigen Förderkosten bleiben erhalten. Kommt es zu einem Rebound der Preise, dann sind es diese Unternehmen, die am meisten und am schnellsten davon profitieren werden.
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Guten Abend - schliesse mich meinen Vorschreibern an Klasse Artikel C.S. ..also auf Gefechtstation bei 33 zuschlagen #LG
Super Artikel und sehr gut recherchiert!
guter Artikel... vor allem die Grafiken find ich intressant. Danke dafür.
Die Frage ist, wer das Spielchen am längsten durchhält? Über kurz oder lang muss einer (Fracking - OPEC - NichtOPEC) einknicken und die Förderung drosseln, nur wann, bzw. bei welchem Ölpreis?!