Öl: Bodenbildung erst in einem Jahr möglich
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Erwähnte Instrumente
Die US-Regierung verkaufte gestern trotzdem Staatsanleihen mit einer kurzen Laufzeit von einem Jahr zu 33 Basispunkten, dem höchsten Zinssatz seit Juni 2010. Es scheint als würde das kurze Ende der Zinskurve ein Abheben der Leitzinsen im September als sicher zu erachten. Das dürfte es dann aber auch gewesen sein für eine längere Zeit, kaum jemand rechnet damit, dass die Fed die Leitzinsen danach schnell anziehen wird.
Das bedeutet, dass das Nullzinsumfeld weiter anhalten wird und damit können sich etwa amerikanische Ölunternehmen weiterhin nach Lust und Laune am Topf der Hochzinsanleihen bedienen, um Investitionen aller Coleur etwa im Fracking-Bereich finanzieren, der kaum mehr rentabel ist, dennoch funktioniert es, dafür an Geld zu kommen, weil die Investoren ihre Risikowahrnehmung zugunsten der Rendite ausgeschaltet haben. Oder ausgeschaltet bekommen haben von der Nullzinspolitik der Zentralbanken, je nachdem, wie man es sieht.
Aus diesem Grund glaubt jetzt auch Morgan Stanley, dass der Ölpreis seinen Gleichgewichtspreis frühestens erst in einem Jahr gefunden haben wird, und nicht jetzt schon. Das liege einfach daran, dass die Saudis gemerkt haben, dass die amerikanische Fracking-Konkurrenz noch nicht ausgeschalten ist, sondern fröhlich weiter produziert. Daher wird Saudi Arabien den Markt weiterhin mit Öl fluten. Das Überangebot liege derzeit bei 800.000 Barrels täglich, so Morgan Stanley.
Brent liefert mit dem Bruch der bärischen Flagge ein klassisches Trendfortsetzungssignal, das einen Test der Tiefs des 13. Januar bei 46,40 USD/Barrel nahelegt. Bedeutet: Nach einem Rutsch im Brent seit dem 6. Mai um 20,5 % könnte der Preis um weitere 17 % sinken.
Das Pendant aus den USA, das WTI, sieht ähnlich aus. Es sank seit Mai um 21,6 %, könnte aber um weitere 11 % sinken, bis die Jahrestiefs erreicht sein werden.
Sehr geehrter Herr Stanzl,
da ich als Gudiants PRO Mitglied sehr oft mit Soft Commodites handle ( Mais, Weizen, Kaffe),
frage ich Sie wo ich fuer dieses Thema irgendeinen Witschaftsdaten-Kalender finden kann, zB. Angaben zu Lagebestanden und US-Angaben vom Landwirtschaftsministerium.
Gibt es vielleicht im deutschprachigen Raum so eine Internetseite speziell fuer Soft-commodities.
Ich danke Ihnen im Voraus fuer Ihre Hilfe.
MfG
Ewelina Kosler
Ohne Wachstum wird es mit den Rohstoffpreisen nichts. Aber wo bleibt das Wachstum?
Bleibt daß Wachstum niedrig werden wir eher fallende Rohstoffpreise sehen, solange die Zinsen niedrig bleiben.
Charttechnisch wäre es absolut normal, wenn der Ölpreis noch mindestens zum Tief von 2008 (33 USD) fallen würde. 2008 bis 2014 muß man als Flagge interpretieren, die den Absturz bis zum 61,8er retracement korregiert hat
Interessante Aufwärtstrendlinie, sie hat nur einen Auflagepunkt ;-)
"It's too obvious" ist das was mir durch den Kopf geht. Ein bischen wie beim Crash. Er passiert nicht zu dem Zeitpunkt, an den man ihn am miesten erwartet. Oder doch...?